Renommierte Auszeichnung der Bayer-Stiftung für "Wissenschaft & Bildung": Otto-Bayer-Preis 2012 geht an Prof. Dr. Benjamin List

Forscher des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim wird für Arbeiten auf dem Gebiet der Organokatalyse geehrt
Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige und Ressourcen-effiziente Chemie der Zukunft

Archivmeldung aus dem Jahr 2012
Veröffentlicht: 19.03.2012 // Quelle: Bayer

Der Preisträger des "Otto-Bayer-Preises 2012" steht fest: Kuratorium und Stiftungsrat der Bayer Science & Education Foundation haben Prof. Dr. Benjamin List die mit 75.000 Euro dotierte Auszeichnung zuerkannt. Der Forscher vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim a. d. Ruhr erhält den Preis für herausragende Beiträge auf dem Gebiet der Organokatalyse. Auf der einen Seite werden rund 80 Prozent aller chemischen Erzeugnisse mit Hilfe der Metall-Katalyse hergestellt, auf der anderen Seite spielen Enzyme, also die Katalysatoren in der lebenden Zelle, eine fundamentale Rolle im Stoffwechsel. Katalysatoren machen Prozesse effizient und ressourcenschonend. Die Arbeiten von List zur Organokatalyse eröffnen nun einen dritten Weg zu einer nachhaltigeren Chemie. Der Otto-Bayer-Preis gilt als eine der angesehensten und begehrtesten Ehrungen für Naturwissenschaftler in Deutschland. Die feierliche Verleihung durch den Vorstandsvorsitzenden der Bayer AG, Dr. Marijn Dekkers, erfolgt am 21. Juni 2012 in Berlin im Rahmen eines Festaktes.

Mit dem Otto-Bayer-Preis werden Wissenschaftler geehrt, die wegweisende Forschungsbeiträge auf innovativen Gebieten der Biochemie und Chemie geleistet haben. Er wird bereits seit 1984 im Andenken an den Preisstifter und Erfinder der Polyurethan-Chemie, Prof. Dr. Otto Bayer, verliehen. Der 1982 verstorbene ehemalige Forschungsleiter der Bayer AG (nicht verwandt mit dem Firmengründer) förderte einen intensiven Kontakt zu den Hochschulen und unterstützte die universitäre Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Generalsekretär der Human Frontier Science Program Organization und Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, erklärt: "Benjamin List hat sich intensiv mit innovativen Konzepten zur Katalyse beschäftigt. Er hat das Arbeitsgebiet Organokatalyse neu definiert, das chirale Synthesen ohne den Einsatz von teuren oder seltenen Übergangsmetallen ermöglicht. Aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten, die in allen Bereichen der Chemie - von Materialien bis hin zu Pharmawirkstoffen - Anwendungen finden können, verdient Prof. List diese renommierte Auszeichnung in ganz besonderem Maße."

"Fortschritte in der Grundlagenforschung und der industriellen Forschung sind das Zukunftskapital des Standorts Deutschland. Wir wollen die Forschung fördern und Exzellenz stärken, insbesondere auch in Deutschland", sagt Prof. Dr. Wolfgang Plischke, für Innovation, Technologie und Umwelt verantwortliches Vorstandsmitglied der Bayer AG und Vorstand der Stiftung. "Für das Erfinder-Unternehmen Bayer spielt die Forschung eine zentrale Rolle. Die Kenntnis, die Akzeptanz und die Anwendung von Zukunftstechnologien sind zentrale gesellschaftliche Rahmenbedingungen, zu denen die Bayer AG auch über ihre Stiftungen und die Vergabe dieses Preises beitragen will", so Plischke weiter.

Der Preis wird von der "Bayer Science & Education Foundation" vergeben. Diese Stiftung verfolgt als vorrangige Ziele die Ehrung herausragender Forschungsleistungen, die Förderung wissenschaftlicher Talente und die Unterstützung bedeutender, naturwissenschaftlicher Schulprojekte. Im inhaltlichen Fokus der Fördertätigkeiten stehen die Naturwissenschaften und die Medizin. Herausragende Forschungsleistungen honoriert die Stiftung im jährlichen Wechsel mit dem Familie-Hansen-Preis und dem Otto-Bayer-Preis, die mit jeweils 75.000 Euro dotiert sind. Im Jahr 2008 hat die Stiftung als dritten Wissenschaftspreis den mit 50.000 Euro dotierten "Bayer Climate Award" ins Leben gerufen. Mit dieser international einmaligen Auszeichnung werden herausragende Arbeiten auf dem interdisziplinären Gebiet der Klima- und Klimafolgenforschung ausgezeichnet.

List und seine Arbeitsgruppe designen und identifizieren Prinzipien zur Entwicklung neuartiger Organokatalysatoren, organokatalytischer Reaktionen und untersuchen deren detaillierte Mechanismen und Anwendungen in der Synthese von Natur- und Wirkstoffen. Seine Arbeiten zur Katalyse mit Prolin führten zur Etablierung des Feldes der enantioselektiven Organokatalyse, die inzwischen die klassische Bio- und Übergangsmetallkatalyse komplementiert. Darüber hinaus hat die Gruppe im Jahr 2005 erstmalig das Konzept der asymmetrischen Gegenanion-vermittelten Katalyse (ACDC) als neues Prinzip für die enantioselektive Synthese identifiziert. Dieser Ansatz hat sich inzwischen innerhalb seiner Gruppe und weit darüber hinaus zu einer allgemeinen Strategie für die asymmetrische Synthese mit Anwendungen in den verschiedenen Bereichen der Katalyse entwickelt.

Der zukünftige Otto-Bayer-Preisträger Prof. Dr. Benjamin List studierte Chemie an der FU Berlin und wurde 1997 bei Professor Mulzer an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt promoviert. Danach folgten ein Postdoc-Aufenthalt am Scripps Research Institute in La Jolla (USA) sowie eine viereinhalbjährige Assistant Professur. Von 2003 bis 2005 war List Leiter einer Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Seit 2004 lehrt er als Honorarprofessor für Organische Chemie an der Universität zu Köln. Im Jahr 2005 wurde er wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung. Seit diesem Jahr ist List dort außerdem als geschäftsführender Direktor tätig.

Neben weiteren Auszeichnungen erhielt List im Jahr 2011 den Novartis Chemistry Lectureship Award und einen Advanced Grant des European Research Council.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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