Echolot erleichtert die Suche in Gewässern


Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 28.07.2016 // Quelle: Stadtverwaltung

Immer wieder passieren im Sommer Badeunfälle in Gewässern. Oftmals müssen Taucher dann lange nach Vermissten suchen. Die Feuerwehr Leverkusen verfügt nun über ein Echolot mit einer sogenannten „Side Scan Technologie“. Dies ist eine auf Schall basierende Technik zur Ortung und Klassifizierung von Objekten im Wasser oder auf dem Grund von Gewässern jeder Art.

Einsatzmöglichkeiten und Funktionsweise des Echolots erläuterten die Oberbrandmeister Sandro Greger, Damian Tinschert und Arndt Kürten heute im Rahmen eines Pressetermins am Hitdorfer See.

Wenn Personen in Seen oder Flüssen verunglücken, ist eine Rettung nur innerhalb eines extrem kurzen Zeitraumes möglich. Denn bei einer Person, die unter Wasser gerät, erfolgen bereits nach drei bis fünf Minuten Bewusstlosigkeit und Tod. Lediglich bei sehr kalten Wassertemperaturen können Verunglückte selten auch noch nach längerer Zeit erfolgreich reanimiert werden.

Dennoch setzen Feuerwehr- und Rettungskräfte alles daran, Vermisste so schnell wie möglich zu orten und zu bergen. Hierbei hilft das neue Echolot, über das die Feuerwehr Leverkusen seit dem Frühjahr verfügt. Es ist für die Ortung von Objekten in Flüssen und Seen geeignet und kann theoretisch bis zu einer Tiefe von 300m verwendet werden. Auch die aktuelle Wassertemperatur lässt sich damit messen.

Das Echolot wird vom Boot aus von zwei Personen bedient. Dazu wird der sogenannte „Schallgeber“ am Bug des Bootes ins Wasser gelassen. Der Grund des Gewässers ist auf dem Monitor als Auf- sowie als Profilansicht zu sehen. Im Falle des Hitdorfer Sees lassen sich so z.B. die Taucherplattformen, ein kleines Boot sowie Fischschwärme in der Tiefe identifizieren. Per GPS wird zudem die Position des Einsatzbootes ermittelt und aufgezeichnet, so dass die Suchkorridore gezielt abgefahren werden können.

Da die Echolot-Technik auf der Reflektion von Schallwellen basiert, ist selbst in stark getrübten oder aufgrund der Bodentopografie unübersichtlichen Gewässern eine schnelle und zuverlässige Ortung möglich. Mit Hilfe dieses neuen Einsatzmittels lassen sich auch die Einsatzmöglichkeiten des Rettungsbootes verbessern, weil so z.B. auch Hindernisse unter Wasser besser erkannt werden können. Zusätzlich zum Echolot gehört noch eine 360°-Unterwasserkamera zur Ausrüstung dazu, die ebenfalls bei der Suche eingesetzt werden kann und unter Wasser eine Rundumsicht ermöglicht.

Grundsätzlich gibt es in Leverkusen außerhalb der bewirtschafteten Badeanstalten lediglich zwei offizielle Badestellen: eine am Hitdorfer See und eine am Großen Silbersee. Dort wurde der Boden so profiliert, dass ein gefahrloser Einstieg ins Wasser möglich ist, ohne auf Geländeabbrüche zu stoßen, wie sie in Baggerseen vorkommen. Das Baden geschieht dort grundsätzlich auf eigene Gefahr; eine Badeaufsicht ist in der Regel nicht vorhanden. Am Hitdorfer See gibt es jedoch zeitweise eine Station der Deutschen Lebensrettungs Gesellschaft (DLRG) An allen anderen Gewässern ist das Baden grundsätzlich nicht erlaubt.

Das gilt insbesondere für den Rhein. Dort ist das Baden ist im Umkreis von 100 Meter von Häfen, Brücken, Schleusen, sowie Schiffs- und Fähranlegerstellen ordnungsbehördlich verboten. Dass gilt z.B. am Hitdorfer Hafen, an der Rheinfähre (Hitdorf - Köln Langel) sowie an der „Wacht am Rhein“.

Die Gefahren für das Baden im Rhein werden leider oft unterschätzt. Aufgrund seiner erheblichen Fließgeschwindigkeit sowie gefährlicher Strudel und Strömungen, die sich am Ende von künstlichen Landzungen bilden, können selbst geübte Schwimmerinnen und Schwimmer in die Flussmitte oder unter Wasser gezogen werden. Durch den Wasserstand, durch vorbeifahrende Schiffe und Treibgut entsteht an eben noch harmlos scheinenden Badestellen kurzfristig Lebensgefahr.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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