Fachtag Kinderarmut: Austausch, Vernetzung und Wissenserweiterung im Forum

Veröffentlicht: 05.06.2023 // Quelle: Stadtverwaltung

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115 Leverkusener Führungskräfte und Fachkräfte aus den Bereichen Jugendhilfe, Bildung, Soziales, Gesundheit sowie Politiker trafen sich zum Austausch über Kinderarmut. In Leverkusen lebt jedes fünfte Kind in Armut und hat dadurch schlechtere Bildungs- und Zukunftschancen. Experten riefen dazu auf, gute Verbündete für von Armut betroffene Kinder zu sein und armutsbedingte Barrieren abzubauen. Es gibt bereits Unterstützungsangebote wie kostenlose Projekte in Jugendhäusern und die Frühen Hilfen für werdende Eltern und Familien. Die direkte Bekämpfung von Kinderarmut überschreitet den kommunalen Einflussbereich, aber kommunale Strukturen können armutssensibler gestaltet werden, um nachhaltig den negativen Folgen von Armut zu begegnen.

Kinderarmut ist eine Lebenslage, die unterschiedliche Bereiche beeinflusst. Deshalb trafen sich 115 Leverkusener Führungs- und Fachkräfte aus den Bereichen Jugendhilfe, Bildung, Soziales, Gesundheit sowie Politikerinnen und Politiker zu Austausch, Vernetzung und Wissenserweiterung. Die Abmilderung der Folgen von Armut kann nur im gemeinsamen, abgestimmten Handeln der unterschiedlichen Lebensbereiche gelingen. Akteure und Akteurinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen und Professionen nutzten die Möglichkeit, sich zu vernetzen, Synergien ausfindig zu machen und damit zur Entwicklung einer gemeinsamen armutssensiblen Haltung beizutragen.

Oberbürgermeister Uwe Richrath begrüßte die Anwesenden und machte deutlich, dass wir es uns als Kommune nicht leisten können, Kinder und Jugendliche zurück zu lassen. „Vielmehr müssen wir alle jungen Menschen mit vereinten Kräften unterstützen, zu demokratiefähigen und selbstbestimmten Bürgern unserer Gesellschaft heranzuwachsen“, betonte er.

Eileen Janßen, Jugendhilfeplanerin der Stadt Leverkusen zeigte auf, dass in Leverkusen jedes fünfte Kind in Armut lebt, d.h. in einem Haushalt, der Hilfe zum Lebensunterhalt bezieht. In einigen Leverkusener Stadtteilen bündelt sich eine vergleichsweise hohe Anzahl armutsbetroffener Kinder und Jugendlicher. Diese hätten deutlich schlechtere Bildungs-, Teilhabe und Zukunftschancen als Kinder und Jugendliche, die nicht in Armut aufwachsen.

Expertin Corinna Spanke von der LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut rief dazu auf, gute Verbündete für von Armut betroffene Kinder und Jugendliche zu sein und armutsbedingte Barrieren abzubauen.

Reiner Hilken vom Netzwerk Kinderarmut sprach von der Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche alltagsnah zu unterstützen. So seien im vergangenen Jahr als Reaktion auf die Preissteigerungen kurzfristig Essenspakete vom Netzwerk Kinderarmut an bedürftige Familien verteilt worden. Auf Unterstützungsangebote in belastenden Lebenslagen gingen auch Hendrike Boersch vom Mädchentreff MaBuKa und Brendan Rau vom Rheindorfer Laden der Frühen Hilfen ein. Kostenlose Projekte wie z.B. gemeinsames Kochen und Spielgruppen werden in den Jugendhäusern bereitgestellt und gerne in Anspruch genommen. Die Standorte der Frühen Hilfen erreichen werdende Eltern und Familien wohnortsnah, schaffen niederschwellige Zugänge und bilden als erster Baustein der Präventionskette ein facettenreiches Angebot ab, dass zum gelingenden Aufwachsen von Kindern beiträgt.

Michael Küppers, Fachbereichsleiter Kinder und Jugend der Stadt Leverkusen machte im Fazit zur Veranstaltung deutlich, dass die direkte Bekämpfung von Kinderarmut zwar den kommunalen und eigenen Einflussbereich überschreitet. Kommunale und institutionelle Strukturen können aber armutssensibler gestaltet werden, um nachhaltig den negativen Folgen von Armut zu begegnen und Teilhabe zu ermöglichen.


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