Soeben hat Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn die 6. Leverkusener Kunstnacht im Schloß Morsbroich mit folgender Rede eröffnet:
"Liebe Gäste der sechsten Leverkusener Kunstnacht,
wir haben gerade das Duo Lemke-Nendza gehört. Vielen Dank für diesen musikalischen Einstieg mit dem Titel „Chez Henri“ , eine Hommage an den berühmten französischen Jazzbassisten Henri Texier. Das Musikstück wurde mit Bedacht passend zur Ausstellung Bernard Frize ausgewählt, die in den hier angrenzenden Ausstellungsräumen gezeigt wird. Wir hören gleich noch mehr von Johannes Lemke und André Nendza.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
ich begrüße Sie sehr herzlich zur sechsten Leverkusener Kunstnacht. „Die Kunst spricht von Seele zu Seele“, soll Oscar Wilde einmal gesagt haben. Ich würde mir wünschen, dass Sie heute Abend solche Begegnungen von Seele zu Seele haben werden, während Sie in den Ateliers, Galerien und Museen der Stadt auf Entdeckungsreise gehen. Dass Sie außerdem Anlass finden zu Gesprächen, zum Schmunzeln, zur stillen Auseinandersetzung oder vielleicht sogar zur Produktion eigener künstlerischer Arbeiten.
In der JuLe zum Beispiel, der Jugendkirche Leverkusen, können Sie Ihr eigenes Kunstobjekt in Form eines Stuhles gestalten. „My Chair is my castle“ – ist das Thema, es geht um die künstlerische Bestimmung des eigenen Platzes in der Gesellschaft.
Es gibt so viel zu sehen und zu erleben heute Abend: Malerei, Skulpturen, Fotografie, Lesungen, Theater, Konzerte. 37 Ausstellungsorte locken: Sensenhammer, Villa Rhodius, Kulturausbesserungswerk, Künstlerbunker, Topos und viele Künstlerateliers mit witzigen und spannenden Aktionen. Dazu kommen die Sparkasse, auf deren Bühne das Junge Theater zu Gast ist, der EVL-Citypoint, wo das Duo Lemke-Nendza ebenfalls spielen wird, die Produktionshallen der Firma Heggendruck mit unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstlern, die dort ausstellen und, und, und ... Jeder Ausstellungsort hat etwas ganz Besonderes zu bieten.
Alleine hier im Museum sind drei Ausstellungen zu betrachten: Die laufende Ausstellung „And How and Where and Who“ mit Arbeiten des französischen Künstlers Bernard Frize, außerdem eine Präsentation des Kunstvereins, der wieder junge Künstlerinnen und Künstler - genauer: Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Leverkusen-Schlebusch - eingeladen hat, vor Ort auszustellen und dann die Künstlergruppe 5-09, die ihre Werke in den Räumen der Museumspädagogik zeigt.
Ich persönlich freue mich immer wieder, mit Hilfe der Veranstaltung „Kunstnacht“ zu sehen, wie unglaublich kreativ und individuell die Kunstszene in Leverkusen ist. Und welch’ spannende – schon allein baulich gesehen – Orte es in Leverkusen gibt. So wie die Burg Ophoven auf dem NaturGut Ophoven, wo heute Malerei gezeigt wird. Oder fahren Sie doch einmal nach Bergisch Neukirchen, in den „Imbacher Weinladen“. Sie werden keinen Weinladen im herkömmlichen Sinne, sondern eine Scheune aus dem 18. Jahrhundert vorfinden und jede Menge spannende Kunst-Aktionen.
Im Programm-Flyer finden Sie die Ausstellungsorte.
Wählen Sie sorgfältig aus, aber fordern Sie sich auch ein wenig. Aber gehen Sie nicht soweit, sich durch die Nacht zu hetzen, genießen Sie die Angebote einfach, lassen Sie sich treiben!
In jedem Fall wünsche ich der Kunst- und Kulturszene der Stadt, dass die Besuchszahl der Kunstnacht so steigt, wie bisher.
Denn 2006 wurden 8.000 Besuche gezählt. In 2009 waren es 13.000.
Ich drücke der Kunstnacht die Daumen, dass sie sich weiterhin gut entwickelt. Die Leverkusener Kunstnacht ist etwas Besonderes: Familiär und gastfreundlich, jung, nicht elitär - und kostenlos.
Die Leverkusener Kunstnacht ist meines Wissens die einzige in NRW, für die kein Eintritt bezahlt werden muss, und im Rahmen derer die Bus-Shuttles die Gäste kostenlos von Tür zu Tür bringen.
Deshalb danke ich den Künstlerinnen und Künstlern, die dies durch ihren Einsatz möglich machen, außerdem natürlich den Sponsoren: der Sparkasse Leverkusen, EVL, Heggendruck, Tasteone, designbüro3, wupsi, Taxi-Ruf 3333.
Von Ort zu Ort geht es mit dem Shuttlebus, der hier vor dem Museum abfährt. Vielleicht erwischen Sie ja den Bus, in dem Uwe Miserius, unter dem Titel „Abriss in die Zukunft“, eine Dokumentation des Rathaus-Abrisses ausstellt. Oder Ihnen begegnet der Zauberer Hakuna Matata. Wie auch immer: Es erwartet Sie ganz sicher eine spannende Reise!
Jetzt aber soll Frau Spiegel von der Kulturstadt Leverkusen zu Wort kommen. Sie organisiert die Reihe schon von Beginn an.
Ich wünsche Ihnen, ich wünsche uns allen, eine wunderbare, ereignisreiche, inspirierende sechste Leverkusener Kunstnacht. "