Kranzniederlegung in Gedenken der polnischen Zwangsarbeiter in Leverkusen


Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 24.10.2013 // Quelle: Stadtverwaltung

Sie wurden im zweiten Weltkrieg aus den besetzten Gebieten als Arbeitskräfte nach Deutschland verschleppt, und nicht wenige sahen ihre Heimat nie wieder: Mehr als 200 erwachsene Zwangsarbeiter und 70 Kinder aus Polen und der damaligen Sowjetunion sind allein auf dem Friedhof Manfort beigesetzt. Sie kamen bei Bombenangegriffen um oder starben an Krankheiten. Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn, Vizekonsul Jakub Wawrzyniak vom Generalkonsulat der Republik Polen in Köln und Pater Jerzy Grynia von der Polnischen Mission in Alkenrath erinnerten mit einer Kranzniederlegung am Gedenkstein auf dem Friedhof in Manfort an die während des zweiten Weltkriegs in Leverkusen verstorbenen polnischen Zwangsarbeiter.

Auf Antrag der Grünen waren die Gedenksteine auf den beiden Leverkusener Friedhöfen mit den größten Gräberfeldern, dem Friedhof Manfort und dem Friedhof Lützenkirchen, im November 2000 aufgestellt worden. Sie wurde von der Stadt sowie der katholischen und evangelischen Kirche finanziert.

Nach polnischen Schätzungen haben in der Zeit des Zweiten Weltkrieges in Deutschland und in den von Deutschland besetzten Gebieten über 2,8 Millionen Polen über kürzere oder längere Zeit gearbeitet. Zusammenstellungen der Alliierten nach dem zweiten Weltkrieg sprechen von 6.705 Zwangsarbeiterinnen und Arbeitern verschiedener Nationalitäten allein in (Alt-)Leverkusen. Polizeilich gemeldet waren bei Kriegsende sogar 9.451 Ausländerinnen und Ausländer. Sie arbeiteten in den Leverkusener Fabriken, in der Landwirtschaft und in Privathaushalten. Nach dem Einmarsch der Amerikaner im Rheinland, wurden sie nach und nach repatriiert. Viele ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen konnten erst im Herbst 1946 zurückgeführt werden.*

(Quelle: Valentina Maria Stefanski, Zwangsarbeit in Leverkusen, Einzelveröffentlichung des Deutschen Historischen Instituts Warschau, fibre Verlag, Osnabrück, 2000)


Ort aus dem Stadtführer: Friedhof Manfort, Manfort
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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