Was schafft es in die Hauptnachrichten und was nicht? Dieser Frage, die viele von uns beim Blick auf die Weltlage umtreibt, widmet sich bald eine Ausstellung direkt hier bei uns in der Stadt. Vom 17. September bis zum 18. Oktober 2025 lädt die Stadtbibliothek Leverkusen zur Wanderausstellung „Vergessene Welten und blinde Flecken“ ein. Ein Besuch, der den eigenen Blick auf die Nachrichtenwelt schärfen dürfte.
Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Eine-Welt-Laden Christuskirche präsentiert wird, richtet den Fokus auf ein Thema, das oft nur unter der Oberfläche schwelt: die ungleiche Verteilung der Aufmerksamkeit in unseren führenden Medien.
Im Kern der Ausstellung steht die Beobachtung, dass die Berichterstattung deutscher Leitmedien geografisch oft unausgewogen ist. Besonders der sogenannte Globale Süden findet, so die These, selbst bei schweren humanitären Krisen kaum oder nur kurzzeitig statt. Die Ausstellung möchte diese „blinden Flecken“ sichtbar machen und zum Nachdenken anregen, wie unser Bild von der Welt durch die Medienauswahl geprägt wird.
Die gezeigten Erkenntnisse sind keine reinen Behauptungen, sondern das Ergebnis einer wissenschaftlichen Langzeitstudie. Um die Verteilung der Nachrichten zu analysieren, werteten die Forscher unter anderem mehr als 5.500 Sendungen der „20:00 Uhr-Tagesschau“ aus den Jahren 1996 sowie dem Zeitraum von 2007 bis 2021 aus. Die Daten zeigen deutlich: Während dem Westen ein überproportional großer Anteil der Sendezeit gewidmet wird, werden viele Staaten des Globalen Südens medial an den Rand gedrängt oder sogar gänzlich ignoriert.
Wer sich schon vorab oder im Anschluss an den Besuch tiefergehend informieren möchte, findet online weitere Informationen. Die Ausstellungstafeln und die zugrundeliegende Studie stehen unter der Adresse www.ivr-heidelberg.de zum kostenlosen Herunterladen bereit.