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Europafest eröffnet

Veröffentlicht: 10.07.2011 // Quelle: Stadtverwaltung

Soeben eröffnete Oberbürgermeister Buchhorn das Europafest im Schloß Morsbroich mit folgender Rede:

"Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
lieber Hans-Georg,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich eröffne gerne das Leverkusener Europafest. Ich freue mich, dass die Europa-Union und der Integrationsrat gemeinsam wieder das inzwischen traditionsreiche Fest auf die Beine gestellt haben. Zum 25. Mal wird es heute gefeiert.

Wer in diesen Tagen über Europa spricht, hat es allerdings schwer, von Europa zu schwärmen. Im Gegenteil: Europa - und vor allem die wirtschaftlich stark ins Trudeln geratenen Mitglieder wie Griechenland, Portugal und Irland - erscheint uns allen zurzeit vermutlich eher als Sog, der uns irgendwann mit in die Tiefe zu reißen droht.

Gerade erst haben die europäischen Finanzminister einen neuen Milliardenkredit an das krisengeschüttelte Griechenland freigegeben. Gerade erst haben in Athen Straßenschlachten und Demonstrationen stattgefunden, mit verzweifelten Bürgern, die sich dagegen auflehnen, diese Hilfen wegen der damit verbundenen Sparauflagen anzunehmen. Denn die Sparauflagen gefährden nach Einschätzung vieler Griechen dort vieler Menschen Existenz.

Deutsche Politiker und Wissenschaftler wiederum reichten Verfassungsbeschwerde ein, mit der Begründung, der Bundestag werde nicht ausreichend in haushaltspolitisch weitreichende Entscheidungen einbezogen. Mit Dänemark macht ein erstes europäisches Land auf Druck der Rechtspopulisten seine Grenze wieder zu.

Nicht nur Griechenland, nicht nur der Euro, die ganze Gemeinschaft scheint in der Krise zu sein.

Jeder von Ihnen wird sich schon ein eigenes Bild von der Lage gemacht haben - und festgestellt haben: Einfache Lösungen gibt es nicht und selbst die Experten streiten erbittert um den richtigen Weg. Denn würde Europa Griechenland fallen lassen, könnte sich die Krise von den Rändern der EU, also von Griechenland, von Portugal und Irland zur Mitte fressen, denn deren Staatsanleihen wären nichts mehr wert. Staatsanleihen aber werden von Banken gehandelt. Und auf dem Finanzmarkt hört die Welt nicht an der Grenze zu Griechenland auf, alle anderen Märkte genauso wenig.

Zudem würde ein Auseinderbrechen der Währungsunion die gesamte EU wahrscheinlich um Jahrzehnte zurückwerfen und das in einer Zeit, in der Europa ohnehin bedroht ist von den Wirtschaftsmächten Asiens.

Ich will jetzt kein „Pro Politik Seminar“ hier im Schlosspark abhalten. Das Thema zu vertiefen, würde bei diesem Anlass wohl zu weit führen - eines aber wird in diesen Wochen glaube ich klar: Europa und die EU ist kein abstraktes Gebilde, sondern ein politischer Raum, für den man sich interessieren sollte, ja muss, der mehr Einfluss auf unser persönliches Leben hat, als die meisten von uns annehmen.

Zwar wird im Augenblick von den politischen Kommentatoren das Demokratiedefizit der EU beklagt, denn wichtige Entscheidungen werden von den Regierungs- und Finanzchefs der angeschlossenen Staaten getroffen. Wenn ich mir aber ansehe, dass die Wahlbeteiligung bei der Wahl zum Europäischen Parlament 2009 in Leverkusen bei 39,9 Prozent und damit noch unter dem Bundesdurchschnitt lag, muss ich feststellen, dass selbst die demokratischen Einflussmöglichkeiten, die wir haben, nicht ausreichend genutzt werden.

Eine zweite Lehre könnte man aus der Griechenlandkrise ziehen: Nämlich die, dass eine Staatsverschuldung nicht ewig und für alle Zeiten folgenlos bleibt. Genauso wenig wie die dauerhafte Verschuldung einer Stadt.

So schwer das also fällt und so schmerzhaft das auch sein mag: Wir müssen uns auf die bürgerliche Tugend des Sparens besinnen - und zwar solange wir noch ein bisschen Handlungsspielraum haben. Es gibt in Leverkusen Projekte wie die Neue Bahnstadt, also auf echte Investitionen. Das heißt: das Geld, das wir hinein stecken, wird auf lange Sicht Rendite bringen.

Ich bin damit zur Wahl angetreten und ich bleibe dabei: Als Oberbürgermeister dieser Stadt ist es meine Pflicht, die drohende Überschuldung der Stadt abzuwenden.

Heute soll das aber wie das umstrittene Stabilitäts- und Wachstumspaket der EU mal für ein paar Stunden in den Hintergrund rücken. Trotz Krise der Europäischen Union, trotz Finanznot der Kommunen, sollen und wollen Sie – auch in unserer Stadt, heute feiern.

Das Europafest findet heute zum 25ten mal statt. Wir feiern also ein kleines Jubiläum. Das erste Europafest 1987 wurde initiiert von Manfred Gockel und Hans Georg Meyer von der Europa-Union und Klaus Morath, dem Geschäftsführer des damaligen Ausländerbeirates. Es war ein kleines Fest rund um den Lindenhof in Manfort. Schon ein Jahr später wechselte der Veranstaltungsort allerdings hierhin - und dabei blieb es, mit einer Ausnahme 2005, als das Fest auf dem Gelände der Landesgartenschau stattfand.

Die langjährige Kooperation von Europa-Union, Integrationsrat und KulturStadt Leverkusen sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Fortsetzung dieser schönen Tradition der Europastadt Leverkusen.

Insgesamt machen in diesem Jahr über 20 Vereine mit, die sich im Schlosspark präsentieren.

Gleich beginnt dann das Bühnenprogramm beim Leverkusener Europafest 2011. Zu Beginn spielt die bekannte Klezmergruppe der Musikschule Leverkusen. Heute Nachmittag erleben Sie außerdem den Kirchenchor der katholischen Gemeinde St. Nikolaus in Neu-Boddenberg, die Schüler der Europaschule Sternenschule aus Rheindorf mit zwei Tänzen, die Folkloretanzgruppen der Griechen und Serben und von „Nash Dwor“ sowie die akrobatischen Street-Dance-Tänzer von „Axxident Crew“ aus Köln.

Ich danke dem Integrationsrat der Stadt Leverkusen und der Europa-Union Leverkusen für die, wie immer gelungene, Ausrichtung dieses Festes.

Ich wünsche allen, die heute zum Programm und Angebot beitragen, und allen Besuchern einen schönen Nachmittag."


Mit einem Stand ist u.a. die Partnerschaftsinitiative Leverkusen-Ratibor vertreten

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