Neue Struktur und mehr Profil für City C gefordert

ISG statt ECE: gesamtstädtische Vision zählt zuerst
Stimmige Struktur und mehr Profil für ganz Leverkusen nötig

Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 19.02.2011 // Quelle: AGO

Absehbar war es schon immer, deutlicher als jetzt wird es nimmer: Die Handelsstruktur rund um die so genannte City C braucht dringend ein neues Profil, um nicht weiter zum Paradebeispiel eines gezielten Trading Down heranzuwachsen. Erste politische Ansätze einer Reprofilierung skandieren wieder einmal die Hamburger ECE als Allheilsbringer. Doch steht nicht zunächst das Ziel im Vordergrund, endlich eine nachhaltige und übergreifende Entwicklung für Leverkusen, mindestens für Wiesdorf, zu gestalten, bevor man unbedarft den marktstärksten Propheten herbeiruft? Dabei wäre eine solche Aufgabenstellung doch eigentlich prädestiniert für die so genannte ISG, die in Wiesdorf auf dem Papier ja schon besteht. In den anderen Statdtteilzentren jedenfalls gewinnt ob gewisser Resignation zunehmend der Zynismus und Sarkasmus an Boden, wie jüngste Werbekampagnen zeigen. Visionen müssen her, nicht nur Schönheitsoperationen.

Strukturelle Herausforderung City C: Eine Gemengelange an Versäumnissen bei Eigentümern, nicht mehr zeitgemäßer Architektur und verfehlter Stadtentwicklung vergangener Jahrzehnte und Monate. Dass hier unbedingt und schnellstmöglich Alternativen aufgezeigt werden müssen, ist unbestritten; dass Eigentümer hierfür das finanzielle Risiko en gros tragen sollten auch.

Nichtsdestotrotz erscheint es wieder einmal so, dass das Leverkusener Dilemma erneut zuschlägt. Wieder fährt der Argumentationszug in Richtung Insellösungen. Und als Retter in der Not wird u.a. ECE angeführt. Es ist von kleinteiligen Gewerbeeinheiten die Rede, bevor überhaupt angeführt wird, womit diese denn strukturell nachhaltig besetzt werden sollen. Hier wird sozusagen statt dem Ziel zielführende Wege folgen zu lassen, ein Weg beschritten, ohne dessen Ziel vorab erfolgsorientiert zu bestimmen. Verständlich ist das so jedenfalls nicht.

Dabei ist das richtige Instrument, solche Herausforderungen zu meistern, doch längst in Leverkusen auf den Weg gebracht. Sein Name lautet ISG – Immobilien- und Standortgemeinschaft -, ein seinerzeit von der alten Landesregierung als Nonplusultra der Geschäftszentrumsrestrukturierung gestartetes Förderprojektsystem, das helfen sollte, Niedergänge und Trading Downs aufzuhalten und dafür Wege der Mittelherkunft aufzuzeigen, die neben eigenem Engagement von Immobilienbesitzern Förderhilfen seitens Land und Stadt beinhalten. In 2010 wurde bereits die Förderzusage des Landes kommuniziert, die im Falle Wiesdorfs dem Trägerverein der ISG zufiele. In Leverkusen umfasst die ISG derzeit einige Immobilienbesitzer, die City-Werbegemeinschaft und zumindest geschäftsführend die WFL Wirtschaftsförderung Leverkusen. Zugegebenermaßen gibt es deutliche Schwächen des Projektes und vielleicht daher auch einen scheinbaren Dornröschenschlaf.

Idee einer ISG sollte es zum Beispiel auch sein, Entwicklungskonzepte zu skizzieren, die Fehlentwicklungen wie in der City C etwas entgegenhalten. Dazu würden z.B. die Fördermittel für Analysen und Lösungsszenarien durch professionelle Planungsbüros eingesetzt werden können. Bis jetzt wurden Entwürfe für neue Straßenschilder vorgestellt.

Ob denn nun ein Projektentwickler wie ECE für ganzheitliche Leverkusener Strukturen der richtige Partner ist, darf zumindest angezweifelt werden. Nach der City C werden ziemlich wahrscheinlich die Luminaden, in Folge wahrscheinlich auch Haupt- und Breidenbachstraße Herausforderungen zu lösen haben, bzw. sind eben solche teilweise jetzt schon.

Ganz klar sollte zunächst ein nachhaltiges, ganzheitliches, klares Ziel gesetzt werden für Leverkusen, und zwar ohne die Gefahr einseitiger Interessenslagen. Erst mal ISG statt, wenigstens aber vor ECE, erscheint also als sinnvolleres Gebot der Stunde.

Bisher und wenn es denn tatsächlich so weiter geht wie befürchtet, wird nicht nur in den Stadtteilzentren Schlebusch und Opladen, sondern auch den Nebenlagen Wiesdorfs die Resignation wachsen. Zynismus und Sarkasmus jedenfalls im Umgang damit drohen zuzunehmen, wie die jüngste Werbeschaltung aus Schlebusch zeigt, die neben eigenem Profil vor allem die „Wunden“ des anderen in den Vordergrund rückt. Solange aber weiterhin den Propheten eigennütziger Center-Entwicklungen vorbehaltlos Folge geleistet wird, wird die ganzheitliche Entwicklung Leverkusens auf der Strecke bleiben.

Übrigens soll hier nicht nur gemahnt werden. Es mangelt auch nicht an konstruktiven Visionen:
Es gab einmal die Idee einer Automeile für Leverkusen, die verworfen scheint. Warum aber nicht an anderer Stelle mit einer innovativen und alleinstellenden Idee aufgreifen? Moderne, in Kontextszenarien gesetzte Showrooms für den Autohandel und deren Marken in der City C mit nahezu unbegrenztem Parkraum und Teststrecke im Keller sowie komplementären Angeboten, vom Ersatzteil bis zum Tuning und Multimedia, atmosphärisch ergänzt mit Gastronomie und / oder Erlebniswelten für die ganze Familie, alternativ als regionale Ableger oder Blaupausen von Autostadt & Co.. Ganz sicher wäre das eine über Leverkusen hinaus wirkende Novität.

Warum nicht ein Facheinzelhandelszentrum (kein Outlet) einer umgrenzten, selbstverständlich aufstrebenden Branche; denn nicht nur im Lebensmittel- und Baumarktsektor werden sich die ansich konkurrierenden Wettbewerber zunehmend kundenzentriert ansiedeln.

Koch-, Geniesser- und Lifestylemetropole Leverkusen: auch eine denkbare Vision mit Haushaltsspezialisten, Eventcooking, Lifestyle und mehr.

Warum nicht auch den vielen Menschen mit Migrationshintergrund und ihren ganz eigenen Spezialitäten eine integrative Chance bieten, ihre Geschäftskonzepte dort anzusiedeln und dabei auch ein Stück alternatives Einkaufen in der Stadt attraktiv und gesellschaftsübergreifend statt als vermeintliche Parallelgesellschaft zu gestalten. Und damit ist keine Döner- oder Frühlingsrollenmeile gemeint.

… oder auch ein Konglomerat dieser Ideen oder aus Teilen davon.

Vielleicht muß man aber auch analog der Landwirtschaft Einzelhandelsumwidmungen lancieren. Weg von der Einzelhandelsnutzung und Neunutzung als Dienstleistungsfläche? Vorsicht jedoch vor neuen und möglicherweise gar angemieteten Standorten der Stadtverwaltung und stadtzugehörigen Institutionen!

Das eigentliche „Gold“ der gesamten Wiesdorfer City sind doch letztlich die Parkräume. Sollte man sich das nicht zunutze machen, als Köder nutzen und in die Innenstadt ziehen, was sonst nur großflächig eben ob des gewünschten Parkraums vor der Stadt realisiert wird?

Eine simple Anziehung von vermeintlich bestehenden Besucherströmen, die täglich vielzigtausendfach die City C tangieren sollen, wird nicht reichen. Neue Konzepte und Ansätze, Visionen und Innovationen müssen deutlich mehr Besucher als bisher – auch nach der Neueröffnung der Rathaus-Galerie - zusätzlich nach Leverkusen locken, damit von derzeit 20.000 bis 30.000 Besuchern in der Rathaus-Galerie alleine 20.000 Besucher als einströmende Frequenz über die Friedrich-Ebert-Straße nachweislich gezählt werden können.

Vielleicht alles nur Visionen, die nach intensiverer Betrachtung auch wieder verworfen werden können, aber genau derer bedarf es reichlich; die eigentlich „visionsverantwortlichen“ lassen sie leider noch immer vermissen – oder eben vorbehaltlos von anderen gestalten, zunächst meist teuer auf Machbarkeit prüfen.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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