Ab morgen leben wir auf Pump

Schneiderin Perdita Nordieker und das NaturGut Ophoven geben Tipps für ein nachhaltiges Leben

Archivmeldung aus dem Jahr 2019
Veröffentlicht: 03.05.2019 // Quelle: Gut Ophoven

Wenn alle Menschen auf der Erde so leben würden, wie wir Deutschen, dann wäre der 3. Mai der Tag, an dem wir alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hätten, die die Erde innerhalb eines Jahres produzieren und nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Ab dem 3.5. greifen wir auf die Reserven der Erde zurück, welche über Millionen Jahre angelegt wurden und nicht in absehbarer Zeit nachwachsen können. Die Forschungsorganisation Global Footprint Network hat dieses Datum mit ihrer Ressourcenbuchhaltung, dem Ökologischen Fußabdruck, berechnet.

„Die Wissenschaftler haben sich gefragt, wie viel gesunden Boden, gute Luft oder Materialien die Ökosysteme der Erde im Jahr hervorbringen würden, wenn wir nichts nutzen würden. Anschließend wurde untersucht, wie viele Ressourcen von uns Deutschen jährlich verbraucht werden“, erklärt Marianne Ackermann, 1. Vorsitzende vom NaturGut Ophoven. Der Ergebnis sei ernüchternd: Würden alle Menschen so leben wie wir in Deutschland, benötigten wir 3,5 Erden.

„Wir können diesen Trend stoppen. Jeder einzelne hat es in der Hand“, so Marianne Ackermann. „Wir dürften nicht so viel konsumieren und eher reparieren als wegschmeißen oder aus altem etwas anderes machen“. Besonders gut darin ist Perdita Nordieker. Sie betreibt seit fünf Jahren einen Nähladen in Bergisch-Neukirchen. Ihre Spezialität: Aus alten Sachen hippe, neue Kleidung nähren. Sie leitet in Kursen auch Kinder und Erwachsene an, ihre Lieblingsstücke umzustylen statt wegzuwerfen, wenn sie Löcher haben oder die Nähte nachgeben.

„Wir leben jetzt schon auf Kosten unserer Kinder und Enkel“, so Perdita Nordieker. Denn die Ressourcen auf der Erde sind endlich. Deshalb mache sie aus alten Kleidern etwas Neues, eine „FAIRwertung“, wie sie sagt, die nachhaltig ist. „Aus einem ausrangierten T- Shirt werden bei mir Kinderlätzchen. Opas Hemd wird zur coolen Kinderhose oder süßem Kleidchen. Hosen werden zu Jacken, Pullover zu Tagesdecken“. Um den Klimawandel zu stoppen, müssen wir zu einer gelebten echten Kreislaufwirtschaft kommen. Nach dem Vorbild der Natur soll nichts weggeschmissen werden, alles sollte wieder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden“, so Ackermann.

Der internationale Earth Overshoot day 2019 wird erst im Juni vom Global Footprint Network (www.overshootday.org) bekanntgegeben. 2018 fiel er auf den 1. August. Noch 1987 war er am 19. Dezember. Durch das weiter hohe Konsumniveau in Industrie- und Schwellenländern sowie das schnelle Bevölkerungswachstum ist der Tag im Kalender immer weiter nach vorne gerückt. Eine gute Nachricht ist, dass der deutsche Earth Overshoot Day vom 29. April letzten Jahres auf den 3.Mai in diesem Jahr gerutscht ist. Das heißt wir haben im vergangenen Jahr weniger Ressourcen verbraucht. Dieser Trend muss sich fortsetzten, dazu kann jeder beitragen.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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