Stadt und Unternehmen schnüren gemeinsames "Denkmalpaket"

Acht Gebäude stehen künftig unter Denkmalschutz

Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 05.02.2004 // Quelle: Bayer


Das Denkmalschutzabkommen für den Bayer Chemiepark Leverkusen unterschrieben Klaus-Joachim Schu (Leiter Liegenschaften bei Bayer Industry Services), Dr. Hans-Eckart Krajewski (Bau- und Planungsdezernent der Stadt Leverkusen) und Hans-Joachim Rieks (Leiter Standortplanung bei Bayer Industry Services) (v.l.).
Bayer Industry Services (BIS), die Agfa-Gevaert AG und die Stadt Leverkusen haben ein gemeinsames Denkmalschutz-Konzept für den Bayer Chemiepark Leverkusen beschlossen. Am Donnerstag, 5. Februar 2004, unterschrieben Dr. Hans-Eckart Krajewski, Bau- und Planungsdezernent der Stadt Leverkusen, Dr. Joachim Besemann, Leiter der Agfa-Werksdienste, Klaus-Joachim Schu, Leiter der BIS-Liegenschaften, und Hans-Joachim Rieks, Leiter der BIS-Standortplanung, den Vertrag, der insgesamt acht Gebäude unter Schutz stellt und gleichzeitig alle künftigen Denkmalangelegenheiten am Standort regelt.
Hans-Eckart Krajewski sprach von einem "Novum in NRW: Dies ist die erste vertragliche Regelung zwischen einer Kommune und der Industrie zum Denkmalschutz auf einem Werksgelände." Und auch Chemieparkleiter Dr. Heinz Bahnmüller betonte: "Das Abkommen macht deutlich, dass wir in Leverkusen den Standortfaktor Denkmalschutz als eine gemeinsame Verantwortung von Behörden und Unternehmen verstehen. Es trägt der Tradition Rechnung, ohne die Entwicklung und das künftige Wachstum des Standorts zu gefährden."

Der Vertrag stellt fünf Bauwerke an der Kaiser-Wilhelm-Allee unter Denkmalschutz:

- Das historische Bayer-Hauptverwaltungsgebäude (Q 26) aus den Gründungstagen des Leverkusener Werkes, das inzwischen die Zentrale von Bayer Industry Services und Sitz des Chemieparkleiters ist.
- Das Bürogebäude K 12, die derzeitige Zentrale des Agfa-Geschäftsbereiches Consumer Imaging, mit dem angeschlossenen, gemischt genutzten Gebäude K 13 - früher das Hauptlager der Filmfabrik.
- Die ehemalige "Tabletten-Fabrik" (E 39) des bekannten Architekten Emil Fahrenkamp aus den 1920er Jahren. Hier war zeitweise die Aspirin-Produktion untergebracht; heute dient das Gebäude als Pharma-Technikum.
- Einen weiteren Fahrenkamp-Bau, dieses Mal aus den 1930er Jahren: Das einstige Hauptverwaltungsgebäude des Pharma-Sektors (Q 30) - heute Sitz des Bayer-Teilkonzerns Bayer HealthCare.

Der ehemalige Pförtner 1 an der Bundesstraße 8 mit seiner historischen Feuerwache, der als einziges Chemiepark-Gebäude bereits seit 1992 unter Denkmalschutz steht, ist ebenfalls Bestandteil der Vereinbarung.

Außerdem werden zwei denkmalwürdige Bauten im Herzen des Chemieparks unter Schutz gestellt: Die ehemalige Berufsschule (E 1) aus der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg, die heute traditionsgemäß der EDV-Ausbildung dient. Und zuletzt: Der repräsentative Kopfbau und die Maschinenhalle des zentralen Großkraftwerks (G 11) aus den 1920er Jahren.

Alle anderen "alten" Bauwerke im Chemiepark stehen unter Beobachtung der Denkmalbehörde - sollte es aus Gründen der Standort-Entwicklung notwendig werden, können sie jedoch abgerissen werden. "Es wird aber kein Gebäude sang- und klanglos von der Bildfläche verschwinden", versprach Heinz Bahnmüller. "Sie sind Teil unserer Firmengeschichte. Wie mit der Stadt vereinbart, werden wir ihre Architektur und Nutzungshistorie detailliert dokumentieren, um sie der Nachwelt zu erhalten." Die Aufzeichnungen stünden dann der Öffentlichkeit - insbesondere Wissenschaftlern und historisch Interessierten - zur Verfügung.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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