Historische Farbgebung mit Pigmenten von Bayer

Terrazzoplatten im Bundesministerium für Wirtschaft

Archivmeldung aus dem Jahr 2000
Veröffentlicht: 27.09.2000 // Quelle: Bayer

Foto Bayer AGWieder wie in alten Zeiten: Die historische Farbgebung der Terrazzoplatten im Wirtschaftsministerium konnte mit den Bayer-Eisenoxidpigmenten Bayferrox® nach den Vorgaben des Denkmalschutzes nachvollzogen werden.

Kurze Zeit nach dem Hauptstadtbeschluss zugunsten Berlins wurden eine Reihe alter Bauwerke aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Repräsentative Altbaukomplexe verschiedenster Epochen sollten – detailgetreu wiederhergestellt – als künftige Regierungsbauten dienen. Das Bundeswirtschaftsministerium wählte als neuen Sitz den Gebäudekomplex zwischen Spree, Invalidenstraße und Scharnhorststraße. In dessen Innenbereich wurde die historische Farbgebung nach Vorgaben des Denkmalschutzes mit Eisenoxidpigmenten der Bayer AG nachvollzogen.

Das Sanierungsobjekt umfasst die 1746 bis 1748 errichteten Invalidenhöfe für versehrte Soldaten der Kriege Friedrichs II. sowie die zwischen 1905 und 1910 im friderizianischen Barockstil erbaute Kaiser-Wilhelm-Akademie. Die Denkmalpflege stellte an die Arbeiten höchste Anforderungen, da die wechselvolle Nutzungsgeschichte drastische Bau- und Stilfehler mit sich gebracht hatte. Für den 1995 begonnenen Umbau des Gesamtkomplexes wurden mehr als 250 Millionen Euro kalkuliert. Dafür kann sich das auf Ursprünglichkeit ausgelegte Ergebnis heute sehen lassen.

Für die Gemeinschaftsbereiche Foyer, Flure und Treppenaufgänge lieferte die rekostein GmbH, Brilon, 2.500 Quadratmeter Terrazzoplatten in hochwertiger Ausführung. Die geforderte Farbgebung des Betonwerksteins rekomarmor® konnte durch die Bayer-Compaktpigmente aus dem Sortiment Bayferrox® erzielt werden. Mit dem gelben Farbton 920 C und dem braunen 615 C – sowie durch eine additive Mischung beider Typen – wurde der zarte pastellige Ton erreicht. Aus der umfangreichen Produktpalette lässt sich nahezu jeder Farbton nachstellen. Die gleichbleibende Qualität ermöglicht – auch noch Jahre später – bei Anschluss- bzw. Reparaturaufträgen identische Farbergebnisse.

In Koordination mit den Anforderungen des Denkmalschutzes wurden im Vorfeld sieben abgestufte Farbmuster im Bereich zwischen hellem Beige-Gelb und Braun nach konkreten Vorgaben entwickelt. Aus der Versuchsserie heraus gelang es schließlich, genau den Farbton zu treffen, der den konservatorischen Vorstellungen entsprach. Die Eisenoxidpigmente wurden mit dem Zement zuerst trocken im Mischer homogenisiert und die Matrix nach Zugabe von Wasser sowie von weiteren Zuschlägen gemäß definierter Vorgabe nachgemischt. Der Zuschlag – überwiegend Dolomit der Körnungen 2-10 Millimeter – wurde dem Beton separat zugesetzt. Verdichtung und Trocknung der in der Regel sechs Tonnen schweren Rohblöcke schlossen sich an.

Nach Schnitt, Schliff und Politur der Platten wurde deutlich, dass das Korngrößenverhältnis des Zuschlages stimmt und das Gesamtverhältnis zwischen Trägermatrix und Zuschlag den strengen konservatorischen Vorgaben entspricht. Um die Dauerhaftigkeit der Werksteine zu erhöhen, wurde die Oberfläche der veredelten Betonplatten – die der Festigkeitsklasse B 55 entsprechen – nach dem Vorschliff zusätzlich versiegelt, um das Porenvolumen an der Oberfläche und damit die Angriffsfläche für den Abrieb zu minimieren.

Die anspruchsvolle Verlegung der Platten in den Größen 50x50 Zentimeter im Diagonalverbund und 40x40 Zentimeter in Paralleltechnik, wurde durch den Restaurierungsbetrieb Jansing und Schmid GmbH aus Mönchengladbach realisiert.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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