Bayer verkauft Diagnostika-Geschäft für 4,2 Milliarden Euro an Siemens

HealthCare-Strategie wird konsequent umgesetzt
Division Diabetes Care von Bayer und Kontrastmittel von Schering nicht berührt
Entscheidung unabhängig von Schering-Finanzierung getroffen

Archivmeldung aus dem Jahr 2006
Veröffentlicht: 29.06.2006 // Quelle: Bayer

Der Bayer-Konzern will die Division Diagnostics von Bayer HealthCare an die Siemens AG, München, für 4,2 Milliarden Euro veräußern. Dem Verkauf hat der Bayer-Aufsichtsrat heute zugestimmt. „Mit dieser Entscheidung setzen wir unsere Strategie zur gezielten Ausrichtung unseres HealthCare-Geschäftes konsequent um. Wir konzentrieren uns auf Arzneimittel für Mensch und Tier sowie auf konsumentennahe Produkte“, erklärte Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning.

Das Systemgeschäft der Division Diagnostics unterliegt mit seinen Schwerpunkten bei Hardware, IT-Vernetzung und umfangreichem Geräteservice anderen Erfolgsfaktoren als die übrigen Bayer-HealthCare-Bereiche. Deshalb trenne sich das Unternehmen im Rahmen der Konsolidierungsphase im Markt für Diagnostika von diesem Bereich. Wenning fügte hinzu: „Wir sind davon überzeugt, dass sich das erfolgreiche Geschäft mit Laborgeräten bei einem auf Medizintechnik spezialisierten Unternehmen langfristig noch besser entwickeln kann.“ Die Transaktion soll – vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden – voraussichtlich im ersten Halbjahr 2007 abgeschlossen werden.

Die Division Diabetes Care als konsumentennahes Geschäft ist von der Transaktion nicht berührt. Das gilt auch für das Geschäft mit Kontrastmitteln (Diagnostische Bildgebung) der Schering AG, das ein wesentlicher Bestandteil der künftigen Bayer Schering Pharma AG sein wird.

„Bayer HealthCare Diagnostics ist in den letzten drei Jahren bei Ertrag und Profitabilität deutlich über Markt gewachsen. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um dieses erfolgreiche Geschäft Wert steigernd zu veräußern. Siemens ist das ideale Unternehmen, um Bayer HealthCare Diagnostics als Kerngeschäft weiter zu fördern“, erläuterte Arthur Higgins, Vorsitzender des Vorstands der Bayer HealthCare AG.

„Wir setzen mit dieser Übernahme weiterhin konsequent unsere Strategie um, zum ersten Mal in der Industrie ein integriertes diagnostisches Unternehmen aufzubauen, das bildgebende Diagnostik und Labordiagnostik sowie klinische Informationstechnologie in der gesamten Wertschöpfung unter einem Dach verbindet. Ziel ist es, dadurch Trend setzende Innovationen zu ermöglichen, die die Qualität der Gesundheitsversorgung durch frühzeitige, spezifische und effiziente diagnostische Lösungen verbessern und dadurch den global wachsenden Bedarf nach verbesserten Gesundheitslösungen zu adressieren“, sagt Erich Reinhardt, Mitglied im Vorstand der Siemens AG und Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Siemens Medical Solutions.

Für Bayer ergibt sich aus dem Verkauf nach Abzug der Steuern ein Zufluss von etwa 3,6 Milliarden Euro. Obwohl die Transaktion unabhängig von der Schering-Akquisition und ihrer Refinanzierung vorangetrieben wurde, wird sie Auswirkungen hierauf haben. So wird zum einen die geplante Hybrid-Anleihe von 1,3 Milliarden Euro möglicherweise ganz entfallen oder ein deutlich kleineres Volumen umfassen. Zum anderen soll die im Zusammenhang mit der Schering-Übernahme angekündigte Eigenkapital-Aufnahme von bis zu vier Milliarden Euro nun um voraussichtlich 500 Millionen Euro geringer ausfallen. Bereits im März hatte Bayer in einem ersten Schritt eine Pflicht-Wandelanleihe im Volumen von 2,3 Milliarden Euro emittiert. „Insgesamt reduziert dieser Verkauf unsere Verschuldung deutlich und trägt damit zur Verbesserung unserer Rating-Kennzahlen bei“, so Wenning.

Bayer HealthCare Diagnostics steigerte den Umsatz im Geschäftsjahr 2005 um 8,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro und beschäftigt mehr als 5.000 Mitarbeiter weltweit. Die Division verfügt über ein breites Portfolio von In-vitro-Diagnostika für die Bewertung und Therapiekontrolle einer ganzen Reihe von Erkrankungen, darunter Herz-Kreislauferkrankungen, Nierenerkrankungen, Infektionskrankheiten, Krebserkrankungen und Diabetes. Die Hauptgeschäftsfelder sind Laboratory Testing mit den Systemen ADVIA Centaur® und Centaur® CP, ADVIA® Clinical Chemistry, ADVIA® LabCell® and WorkCell® Automation, ADVIA® Hematology und Clinitek® Atlas, Near Patient Testing mit den Marken Rapidpoint®, Rapidlab®, RapidComm™ und Clinitek® und Molecular Testing mit den Tests und Systemen der Trugene®-Linie und Versant®-Linie.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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