In den 30er Jahren wurde der Hoch- und Flachbunker als Zivilschutzbunker an der Karlstraße – im zentralen Bereich der Opladener Neustadt mit seinem verdichteten Geschosswohnungsbau aus dem letzten Jahrhundert – errichtet. Der Flachbunker wurde zunächst vom Fachbereich Gebäudewirtschaft der Stadt Leverkusen unterhalten. Seit 2002 befindet sich der Hochbunker im Sondervermögen der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung KulturStadtLev (KSL).
Der Hochbunker dieses Luftschutzbunkers wird heute als Künstlerbunker durch verschiedene Künstlerinnen und Künstler (Maler- und Bildhauerateliers, Studiobühne e.V., VHS, Ausstellungsräume, etc.) genutzt. Seit 1988 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Der künstlerische Betrieb im Künstlerbunker entwickelt sich stets weiter und bleibt aus Sicht der Stadtverwaltung unverzichtbar für die Stadt Leverkusen, die gesamte Region und das Land NRW. Aus kulturfachlicher Sicht ist nicht nur der Bau, sondern auch die Nutzung des Gebäudes Künstlerbunker Karlstraße denkmalwürdig. Die Verbindung von Atelier-, Ausstellungs- und Theaterraum in einem ehemaligen Hochbunker ist überdies einzigartig in der Region.
Die Oberflächen an der Nord- und Ostseite wiesen teilweise erhebliche Schäden an der Oberfläche, Korrosionsschäden, Abplatzungen und Risse auf. Zur Sicherstellung der Verkehrssicherung wurden daraufhin die Ostseite mit einem Stabgitterzaun und die Nordseite mit einem Fassadennetz gesichert. Das Netz musste nach einer Standzeit von ca. acht Jahren mehrfach im Jahr auf die Betriebssicherheit hin überprüft werden, da auch hier ein üblicher witterungsabhängiger Verschleiß eintritt. Um weitere unnötige Aufwendungen hierfür zu vermeiden und in Anbetracht der ohnehin notwendigen Sanierung, wurde die Sanierung der Nordseite entsprechend der bisherigen Fassadensanierungen auf der Süd- und Westseite im Jahr 2017 durchgeführt. Für die Gesamtmaßnahme wurden nach einer Kostenschätzung rund 140.000 € veranschlagt. Aufgrund nicht vorhersehbarer Materialprobleme bei der Bausubstanz, die bei den bereits sanierten Seiten nicht zu verzeichnen waren, erhöhten sich die Baukosten letztlich auf rund 170.000 €. Im Rahmen der Baumaßnahme wurden darüber hinaus die Holzfenster und Metallbrüstungen durch Handwerker der KSL restauriert.
Vor dem Hintergrund der hohen Bedeutung des Künstlerbunkers für den gesamten Stadtteil Opladen hat die Stadt Leverkusen im Rahmen des bereits ins Städtebauförderprogramm aufgenommenen Stadtteilentwicklungskonzept Opladen für diese Maßnahme im Nachgang Städtebaufördermittel beantragt. Das Land hat die Bedeutung und die Funktion des Bunkers als wichtiges Kreativzentrum und Begegnung von Kultur und Bürgern anerkannt, so dass die Förderung der Maßnahme in 2017 bewilligt wurde.