Kommunale Wärmeplanung: Erste Zwischenergebnisse für Leverkusen vorgestellt

13.11.2025 // Quelle: Stadtverwaltung

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Die Stadt Leverkusen hat die ersten Zwischenergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht, die bis 2045 eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung zum Ziel hat. Die Ergebnisse sind auf der städtischen Homepage einsehbar und zeigen Potenziale für Einsparungen sowie den Ausbau von Fernwärme. Oberbürgermeister Stefan Hebbel betont die Wichtigkeit dieser Planung für Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Die Analyse zeigt, dass 66 Prozent des Wärmebedarfs vom Chempark stammen und 89 Prozent der Gebäude mit Erdgas versorgt werden. Die nächsten Schritte umfassen die Entwicklung eines Zielszenarios, das bis 2026 vorgestellt wird. Bürger können sich über die Website weiter informieren.


Die Stadt Leverkusen hat die ersten Zwischenergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Diese Planung, die für alle Kommunen in Nordrhein-Westfalen verpflichtend ist, hat zum Ziel, die Wärmeversorgung bis 2045 treibhausgasneutral, verlässlich und bezahlbar zu gestalten. Die Ergebnisse sind ab sofort auf der städtischen Homepage unter Kommunale Wärmeplanung | Stadt Leverkusen einsehbar.

Die Analysen geben erstmals einen räumlich differenzierten Überblick darüber, wo in Leverkusen Potenziale für Einsparungen und die Nutzung erneuerbarer Energien liegen. Sie zeigen auf, in welchen Gebieten der Ausbau von Fernwärme sinnvoll sein kann und wo individuelle Lösungen wie Wärmepumpen oder Solarthermie die passendste Variante darstellen. Für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leverkusen ergeben sich aus dieser kommunalen Wärmeplanung zunächst keine direkt einklagbaren Rechte oder Pflichten.

Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit im Fokus


Oberbürgermeister Stefan Hebbel betont die Bedeutung dieses Vorhabens: „Leverkusen treibt die Wärmewende mit einem integrierten Ansatz voran, der Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit verbindet.“ Er hebt hervor, dass die Kommunale Wärmeplanung Transparenz und Planbarkeit für Haushalte, Gewerbe und Industrie schaffen soll.

Die Stadt Leverkusen arbeitet bei diesem Projekt eng mit der Energieversorgung Leverkusen (EVL) und der AVEA zusammen, die ihre Expertise und Daten in den Prozess einbringen. Alexander Lünenbach, Beigeordneter für Bürger, Umwelt und Soziales, ergänzt: „Mit der Kommunalen Wärmeplanung erarbeiten wir mit allen Akteuren in Leverkusen eine Strategie für die Wärmewende. Die ersten Ergebnisse zeigen, wo Fernwärme ausgebaut werden könnte und wo individuelle Lösungen gefragt sind.“

Erste Einblicke: So heizt Leverkusen heute


Die Bestandsanalyse liefert wichtige Eckdaten zur aktuellen Wärmeverbrauchssituation in Leverkusen:

  • Der Chempark prägt den wärmebezogenen Endenergiebedarf maßgeblich, auf ihn entfallen rund 66 Prozent des Gesamtbedarfs.
  • Zwei Drittel der Wohngebäude in Leverkusen sind Einfamilienhäuser.
  • Ein Großteil der beheizten Gebäude, nämlich 36 Prozent, wurde vor 1945 gebaut. Lediglich 11 Prozent wurden nach 2005 errichtet.
  • Rund 89 Prozent der Gebäude werden aktuell mit Erdgas versorgt.
  • Bereits 1.600 Gebäude sind heute an Wärmenetze angeschlossen. Der Stadtteil Rheindorf ist hier am weitesten erschlossen, während in Hitdorf noch kein Wärmenetz vorhanden ist.
  • Elektrische Wärmepumpen sind bisher wenig verbreitet; nur etwa 180 Gebäude werden damit versorgt, hauptsächlich in Schlebusch und Steinbüchel.

    Potenziale für die Wärme der Zukunft


    Die Eignungsprüfung und Potenzialanalyse zeigen auf, welche Möglichkeiten für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bestehen:

  • 7 Prozent der Baublöcke sind bereits fernwärmetechnisch erschlossen.
  • Erste Analysen identifizieren für 43 Prozent der Baublöcke im Stadtgebiet ein theoretisches Potenzial für Wärmenetze.
  • 38 Prozent der Baublöcke bedürfen einer Einzelprüfung und sind eher für Niedertemperaturnetze geeignet.
  • Rund 11 Prozent der Baublöcke sind voraussichtlich nicht für die Versorgung mit Wärmenetzen geeignet.

    Hinsichtlich der Energieeffizienz der Gebäude liegen etwa 68 Prozent aller Gebäude in den Energieeffizienzklassen C oder D. Ein Haus der Klasse D hat demnach etwa dreimal höhere Energiekosten als ein vergleichbares Gebäude der Klasse A. Insgesamt haben 41 Prozent der Baublöcke ein mindestens überdurchschnittliches Modernisierungspotenzial.

    Durch Sanierungen kann der Gesamtwärmebedarf um bis zu 380 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/a) reduziert werden, wobei das Einsparpotenzial in Schlebusch, Opladen und Quettingen besonders hoch ist. Der Einsatz effizienter Heizsysteme, wie Wärmepumpen, trägt zusätzlich zur Reduzierung des Energiebedarfs bei. Ein theoretisches Potenzial an ungenutzter unvermeidbarer Abwärme von 952 GWh/a steht in Leverkusen zur Verfügung. Es wird darauf hingewiesen, dass dieses Potenzial ein Maximalwert ist und seine Realisierung durch technische, wirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen begrenzt wird.

    Die nächsten Schritte im Prozess


    Die Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse bilden die Datengrundlage für die Entwicklung konkreter Szenarien einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Im nächsten Schritt wird ein sogenanntes Zielszenario erarbeitet, das die zukünftige Wärmeversorgung Leverkusens und die Schwerpunkte der Transformation aufzeigen soll.

    Voraussichtlich Anfang 2026 wird die Öffentlichkeit über die Ergebnisse des Zielszenarios informiert und erhält die Möglichkeit, innerhalb eines Monats eine Stellungnahme abzugeben. Anschließend wird eine Umsetzungsstrategie erarbeitet, die investive Maßnahmen für die Wärmewende in Leverkusen aufzeigen wird. Aufbauend auf dem Wärmeplan werden Detailplanungen folgen, darunter Quartierspläne, Machbarkeitsstudien für Fernwärmenetze oder Pläne zur Umsetzung einzelner Maßnahmen.

    Die EVL arbeitet als Betreiberin der Wärmenetze in Leverkusen bereits an der Transformation und dem Ausbau weiterer Wärmenetze, deren Planungen stetig mit der kommunalen Wärmeplanung abgestimmt werden.

    Der Wärmeplan muss bis spätestens 30. Juni 2026 vorliegen und wird durch den Rat der Stadt Leverkusen beschlossen. Bürgerinnen und Bürger können sich weiterhin über die städtische Website informieren, wo auch fortlaufend ergänzte FAQs zur Verfügung stehen.

    Fragen zu den Zwischenergebnissen oder zur Wärmeplanung allgemein können an den Fachbereich Mobilität und Klimaschutz gerichtet werden: 31-klimastadt.leverkusen.de.

    Hintergrund der Kommunalen Wärmeplanung


    Die Kommunale Wärmeplanung setzt die rechtlichen Vorgaben des Bundes und des Landes NRW um. Sie bildet den strategischen Rahmen für den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Energieträgern im Gebäudesektor und umfasst eine Bestandsanalyse von Gebäuden, Netzen und Wärmeverbräuchen, die Erfassung lokaler Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärme sowie die Ableitung von Fokusgebieten und Transformationspfaden bis 2045. Die Planung trifft keine rechtsverbindlichen, grundstücksscharfen Festlegungen, sondern dient der Orientierung und bildet die Grundlage für spätere Detailplanungen und Entscheidungen, beispielsweise zum Fernwärmeausbau.


    Ort aus dem Stadtführer: Quettingen, Rheindorf, Chempark, Hitdorf, Schlebusch, Opladen
    Straßen aus dem Artikel: Steinbüchel
    Themen aus dem Artikel: Fernwärme, AVEA, Stadt Leverkusen

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