Jubiläumskonzert des städtischen Leverkusener Chors

Werke von Karl Jenkins und Felix Mendelssohn

Archivmeldung aus dem Jahr 2022
Veröffentlicht: 08.09.2022 // Quelle: KulturStadtLev
Der städtische Chor Leverkusen.

Der Städtische Chor Leverkusen ist seit 1921 als weltlicher Oratorienchor ein bedeutender Faktor im kulturellen Leben der Stadt. In 100 Jahren Chorgeschichte hat er sich ein großes Repertoire an Werken aus allen Epochen der Musikliteratur erarbeitet und zusammen mit hochrangigen Orchestern und Solisten sowohl in Leverkusen als auch im Ausland vorgestellt. Neben den klassischen Werken der Oratorienliteratur hat er auch immer wieder weniger bekannte oder selten gespielte Werke einstudiert, mehrere Konzerte wurden vom Westdeutschen Rundfunk übertragen. Seit Anfang 2009 wird der Städ-tische Chor Leverkusen von Michael Utz, Kantor der Abtei Brauweiler, geleitet, der auch bereits viele beeindruckende Konzertprojekte mit dem Chor verwirklichte. Zum Anlass der Jubiläumsfeier im Mai 2021 hatte Chorleiter Michael Utz ein festliches Konzertprogramm erarbeitet, das nun endlich statt-finden kann.

Die 2010 entstandene, mitreißende Gloria-Vertonung von Karl Jenkins ist eine große Festmusik zum Lob Gottes. Mit Texten aus Christentum, Buddhismus, Hinduismus, Daoismus, Islam und Judentum spannt Jenkins eine Brücke zwischen den Weltreligionen. In Mendelssohns „Lobgesang“ wird der Auf-stieg des Volkes Gottes aus der Finsternis zum Licht mit dem Lobe Gottes verbunden. Bibeltexte vereinen sich mit dem Choral „Nun danket alle Gott“ zu einem Lobpreis, der mit einem prachtvollen Zitat aus dem 150. Psalm endet: „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!“

Mit:
Elisabeth Menke, Sopran
Helena Bickel Sopran
Ulrich Cordes Tenor

Städtischer Chor Leverkusen
AbteiChor Brauweiler
Neues Rheinisches Kammerorchester
Michael Utz Leitung

Programm:
Karl Jenkins (*1944) Gloria
Felix Mendelssohn Bartholdy „Lobgesang“ – Sinfonie-Kantate op. 52

Die Sopranistin Elisabeth Menke schloss ihre künstlerische Ausbildung Gesang bei Prof. Arthur Janzen an der HfMT Köln mit sehr gutem Diplom ab. Wichtige künstlerische Im-pulse gaben ihr u.a. Klesie Kelly, Thomas Heyer, Bonita Hyman, Aris Argiris und Peter Bortfeld. Nachdem sie zunächst als Bühnenmusikerin mit der Geige an der Oper Köln tatig war, folgten Engagements als Sopranistin im Ensemble der Kammeroper Köln, der Opernwerkstatt am Rhein, der Literaturoper Köln und am Theater Aachen. So war sie unter anderem in den Rollen der Papagena, der Gretel und der Euridice zu erleben. Im Oratorien- und Konzertgesang reicht ihr Repertoire von alten Meistern bis zur zeitgenös-sischen Musik. Bach, Mozart und Brahms sind Komponisten, die sie seit ihrer frühesten Kindheit begleiten. Sie trat unter anderem mit dem WDR Sinfonieorchester, Concert Royal Köln und dem Coelner Barockorchester auf, sang mehrfach beim Acht Brücken Festival in der Kölner Philharmonie, beim Festival de la Chaise-Dieu, in NY im Lincoln Center und war solistisch zu hören unter Peter Neumann. Im Carus Verlag liegt die Ein-spielung „Der Rose Pilgerfahrt“ von R. Schumann vor. Hier ist sie als Solistin mit Michael Gees am Klavier zu hören. Diese Zusammenarbeit von bald 12 Jahren hat viele Improvi-sationsprojekte ins Leben gerufen, sei es mit Vincent Heitzer und Rolf Müller an der Or-gel in großen Kirchräumen, oder mit dem Harfen-Gesangs Duo Canta Orpheo und dem Qanun-Spieler Hesen Kanjo für den kammermusikalischen Raum. Konzertreisen führten sie u. a. in die USA, nach China und in das europäische Ausland. Als diplomierte Ge-sangspädagogin arbeitet sie unter anderem für das Erzbistum Köln in der C-Kirchenmusiker-Ausbildung und für den Philharmonischen Chor Bonn. In ihrer Arbeit als Coach unterstützt sie Menschen darin, neue Perspektiven mit Gelassenheit zu finden. Elisabeth Menke war Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Helena Bickel studierte Konzert- und Operngesang an der Musikhochschule Freiburg und wird derzeit von der international renommierten Gesangspädagogin Margreet Ho-nig in Amsterdam gecoacht. Zu ihrem Repertoire im Konzertfach gehören der Tod Jesu von Graun, das Weihnachtsoratorium und die Passionen von Bach, Messiah von Händel, das Mozartrequiem, Elias von Mendelssohn und die Petite Messe solennelle von Rossini. Sie war im Konzerthaus Freiburg unter der Leitung von Hannes Reich zu hören und mit dem Freiburger Barockorchester in einem Konzert für Kinder unter der Leitung von René Jacobs. Weitere Engagements führten sie u.a. ins Konzerthaus Zutphen (NL), das Frei-burger Münster, den Aachener und den Essener Dom und die Kreuzkirche Dresden. Im kommenden Jahr wird sie in der Matthäuspassion von Homilius unter der Leitung von Clemens Bosselmann zu hören sein. Helena Bickel verfügt über ein breit gefächertes Repertoire im Bereich der zeitgenössischen Musik und war im März diesen Jahres in der Uraufführung des Werks „Himmelsfarben“ von Manfred Schreier und mit Werken von Gerard Bunk in St. Reinoldi in Dortmund zu hören. Im Jahr 2021 sollte sie bei den Do-naueschinger Musiktagen auftreten, das Konzert wurde jedoch coronabedingt abge-sagt. Ihre Stimme ist Teil verschiedener Soundtracks des Komponisten Matthias Weber, z.B. in dem Dokumentarfilm „Wem erzählen?“ mit dem Lied der Lieder aus der Maut-hausenkantate von Mikis Theodorakis. Helena Bickel war bei internationalen Wettbe-werben mehrfach erfolgreich und sang im Rahmen des Programms Performing Opera beim Grachtenfestival in Amsterdam.

Ulrich Cordes, geboren in Lingen an der Ems, erhielt seine erste musikalische Ausbil-dung in seiner Heimatstadt. Nach dem Studium der Kirchenmusik (A-Examen) studierte er Gesang (Diplom und Konzertexamen) in Köln und Paris bei Christoph Prégardien und Pierre Mervant. Als Konzertsänger ist er regelmäßig Gast in u.a. in der Berliner, Essener, Kölner und Münchener Philharmonie, dem Konzertsaal De Singel Antwerpen, dem Palais des Beaux Arts Brüssel, dem Auditorium Dijon, dem Gewandhaus Leipzig, der Frauen-kirche Dresden, dem Hamburger Michel, dem Kölner Dom uvm. Dabei arbeitete er u.a. mit der Nederlandse Bachvereninging, dem Concertgebouw Kammerorchester, der Hannoverschen Hofkapelle, dem Bach Collegium München, dem Ensemble Musica Fiata, dem Orchester Pratum Integrum (Moskau), dem Orchestra Symphonica da Bahia (Salva-dor) und den Prager Philharmonikern und mit Dirigenten wie Hansjörg Albrecht, Marcus Creed, Ruben Dubrovsky, Roy Goodman, Andreas und Christoph Spering, Emil Tabacov, Pascal Verrot, Christopher Ward und Roland Wilson. 2019/20 gastierte Ulrich Cordes am Theater Aachen in der Oper „Der Zauberer von Oz“, 2017/18 am Schauspiel Dortmund (Haydn, Schöpfung, „Uriel“) und am Theater Aachen (Monteverdi, L incoronazione di Poppea, "Lucarno"). 2016/17 war er als Platée in der gleichnamigen Oper von Rameau am Theater Passau zu Gast. Weitere Engagements beinhalten Mozarts Belmonte, Don Ottavio sowie diverse barocke Partien. Cordes ist Gast beim Beethovenfest Bonn, dem Bachfest Greifswald, dem Festival für Alte Musik Köln, den Schwetzinger Festspielen, dem Rheingau Musik Festival etc. Mit den Kolleg*innen Dorotha Brandt, Sopran, Rena Kleifeld, Alt, Jens Hamann, Bass und der Pianistin Yuka Schneider gründete er im Jahr 2021 das Ensemble Klanghoch4, welches sich der Musik für Quartett und Klavier des 19. Jahrhunderts verschrieben hat. 2013-2018 hatte Ulrich Cordes einen kirchenmusika-lischen Lehrauftrag an der katholischen Fachhochschule NRW. Seit 2020 gestaltet er im Pfarrverbund „St. Pankratius Am Worringer Bruch“ die Kirchenmusik. Hier initiierte er die Reihe „Kirchenmusik am Worringer Bruch“, in der namhafte Organisten im Kölner Norden auftreten.

Der Städtische Chor Leverkusen ist seit 1921 als weltlicher Oratorienchor ein bedeu-tender Faktor im kulturellen Leben der Stadt. Er hat sich ein breites Repertoire an Wer-ken aus allen Epochen der Musikliteratur erarbeitet und zusammen mit hochrangigen Orchestern und Solisten sowohl in Leverkusen als auch im Ausland vorgestellt. Neben den klassischen Werken der Oratorienliteratur von Bach, Händel, Haydn, Mozart, Verdi, Brahms und Bruckner hat er auch immer wieder weniger bekannte oder selten gespielte Werke einstudiert, darunter so anspruchsvolle Kompositionen wie Pfitzners Kantate „Von Deutscher Seele", Regers „Einsiedler" und „Hebbel-Requiem", Janaceks „Glagoli-thische Messe", Mahlers „Das klagende Lied" und Schönbergs „Ein Überlebender aus Warschau"; mehrere Konzerte wurden vom Westdeutschen Rundfunk übertragen. Seit Anfang 2009 wird der Städtische Chor Leverkusen von Michael Utz geleitet, der Helmut Breidenstein nach über 20 Jahren musikalischer Arbeit mit dem Chor nachfolgte. Zu den Konzertprojekten aus jüngerer Zeit gehören das Oratorium „Elias" von Mendelssohn Bartholdy (2011, anlässlich des 90-jährigen Chorjubiläums), das Magnificat von John Rutter und „To Hope! - A Celebration" von Dave Brubeck (2013) sowie das Oratorium „Die Schöpfung" von Joseph Haydn im Forum Leverkusen (2015). In 2016 standen „Stabat Mater" von Joseph Haydn und „Da Pacem" von Michael Villmow auf dem Pro-gramm, im Mai 2017 Carmina Burana von Carl Orff und Auszüge aus der Bühnenmusik zu „Ein Sommernachtstraum“ von Mendelssohn Bartholdy, danach im März 2018 die Johannespassion von J.S. Bach. In 2019 stand das Konzert im Forum Leverkusen unter dem Titel „Hexentanz und Zauberspruch“ darin waren neben „Die erste Walpurgis-nacht“ von Mendelssohn Bartholdy und Mussorgskys „Johannisnacht auf dem kahlen Berge“ Werke von Verdi, John Williams enthalten. Zuletzt wurden im Dezember 2019 die Kantaten I, III und VI aus dem Weihnachtsoratorium von J.S. Bach aufgeführt.

Weitere Informationen unter www.staedtischer-chor-lev.de

Der im Jahr 1935 gegründete AbteiChor St. Nikolaus Brauweiler hat derzeit rund 90 Mitglieder und ist verantwortlich für die musikalische Gestaltung der Liturgie in der ehemaligen Abteikirche St. Nikolaus unter der Leitung von Kantor Michael Utz. Am zweiten Weihnachtstag und Ostermontag werden regelmäßig Orchestermessen aufge-führt und mindestens einmal im Jahr wird ein Konzertprogramm erarbeitet. In den ver-gangenen Jahren waren das u.a. die Johannisnacht auf dem kahlen Berge von Modest Mussorgsky, Die erste Walpurgisnacht von Felix Mendelssohn Bartholdy, das Oratorio de Noël von Camille Saint-Saëns, die Matthäuspassion und das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, die Carmina Burana von Carl Orff, die Schöpfung von Joseph Haydn, das Requiem von Maurice Duruflé sowie das
Da Pacem von Michael Villmow (*1956). 1957 wurde das „alte“ Rheinische Kammerorchester Köln gegründet. 1993 reformierte sich das Ensemble unter dem Namen Neues Rheinisches Kammerorchester Köln (NRKO) mit dem Ziel, ein vielseitiges Orchester neuen Typs zu entwickeln. Die Beset-zungsvielfalt ermöglicht Orchesterkonzerte, Oratorien und Kammermusik ebenso wie Begegnungen mit Jazz und Kabarett und ein Repertoire vom Frühbarock über Klassik und Romantik bis zur Moderne, wobei für die Musiker des NRKO, die auf modernem Instrumentarium spielen, die Beschäftigung mit der Historischen Aufführungspraxis selbstverständlich ist. Heute arbeitet das NRKO ohne Chefdirigenten. Im Rahmen der Kölner MusikTriennale 1997 gastierte es mit Musik des 20. Jahrhunderts. In vielen Pro-jekten stellte das Ensemble seine Vielseitigkeit unter Beweis, so etwa im Festival Musik-Kino mit Live-Musik zu Filmen von Ernst Lubitsch, in Auftritten mit dem Kabarettisten Jürgen Becker, im Kölner Weihnachtskonzert sowie – gemeinsam mit den Jazz-Musikern Frank Gratkowski und Dieter Manderscheid – in einer Annäherung an Johann Sebastian Bachs Musikalisches Opfer. Im Jahr 2005 war das NRKO zum Bad Homburger Dirigen-tenwettbewerb und anschließend dort als „orchestra in residence“ zur Spielzeit 2005/06 der Schlosskonzerte eingeladen. Einen wichtigen Platz nimmt die Arbeit mit Chören ein. Neben seiner Mitwirkung bei den Philharmonischen Konzerten Kölner Chöre musiziert das Orchester regelmäßig mit hervorragenden Chören der Region. Seit vielen Jahren veranstaltet das NRKO unter dem Titel „Begegnungen“ eigene Konzerte an verschiede-nen Spielorten Kölns, unter anderem in St. Aposteln und der Trinitatiskirche.

Michael Utz, geboren in Braunschweig, studierte Kirchenmusik, Orchesterleitung und Orgel in Hannover, Berlin und Groningen/NL. Seine prägenden Lehrer waren Wolfgang Zerer (Orgel), Lutz Köhler (Dirigieren), Erika Lux (Klavier), Lajos Rovatkay (Cembalo) und Peter Winkler (Liedklasse). Wertvolle Anregungen als Organist erhielt er bei Meisterkur-sen mit Harald Vogel, Jean Boyer, David Titterington und Jon Laukvik; 1999 war er Fina-list beim Internationalen Orgelwettbewerb in Dublin. Michael Utz war Kirchenmusiker in Berlin und Lehrbeauftragter für Korrepetition im Studiengang Musiktheater an der UdK Berlin sowie Mitarbeiter des Berliner Staats- und Domchores bevor er 2003 Kantor an der Abteikirche Brauweiler wurde. 2022 wurde Michael Utz zum Regionalkantor des Erzbistums Köln im Kreisdekanat Rhein-Erft ernannt. Mit dem AbteiChor St. Nikolaus und dem seit 2009 von ihm geleiteten Städtischen Chor Leverkusen hat er in den ver-gangenen Jahren in der Abtei Brauweiler und im Forum Leverkusen große Oratorien und Chorkonzerte aufgeführt. Auch im Bereich der zeitgenössischen Musik ist Michael Utz aktiv. Als Organist spielte er diverse Uraufführungen und deutsche Erstaufführungen, als Dirigent war er verantwortlich für die Uraufführungen von Harald Kimmigs „Sei:Stille“ und der „Nordlicht-Suite“ von Michael Villmow. Michael Utz ist künstlerischer Leiter des Musikfestivals Abtei Brauweiler classic nights und war 2015 Mitglied der international besetzten Jury des Kompositionswettbewerbs „Musica Sacra Nova“ unter der Schirm-herrschaft des Päpstlichen Instituts für Kirchenmusik im Vatikan. Des Weiteren arbeitet er als Korrepetitor und wirkt als Organist, Cembalist und Pianist bei Produktionen des WDR Köln und des DLF mit. Als Konzertorganist tritt Michael Utz in ganz Deutschland, im europäischen Ausland, in Tansania und in Japan auf und erhält regelmäßig Einladun-gen zu Kirchenmusik-Festivals. 2020 wurde Michael Utz der Kulturpreis des Rhein-Erft-Kreises verliehen.


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Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58
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Kategorie: Kultur
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