Fachveranstaltung „Beruflicher Wiedereinstieg von Alleinerziehenden“


Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 21.02.2013 // Quelle: Stadtverwaltung

Bürgermeisterin Josefa Lux hat soeben auf der Fachveranstaltung „Beruflicher Wiedereinstieg von Alleinerziehenden“ im Rathaus, folgende Rede gehalten:

"Meine sehr geehrten Damen,
sehr geehrter Herr Samol,

ich begrüße Sie sehr herzlich zu der Zukunftswerkstatt „Beruflicher Wiedereinstieg von Alleinerziehenden“.

Einelternfamilien sind keine Seltenheit mehr. In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Alleinerziehenden beträchtlich gestiegen. Für das Jahr 2007 wies das Statistische Bundesamt bereits rund 2,6 Millionen Alleinerziehende aus. Das entspricht einer Steigerung um 17 Prozent innerhalb von 20 Jahren. In Leverkusen lag die Zahl der Alleinerziehenden Ende 2012 bei 3.886. Sie machen somit fast ein Viertel der Haushalte mit einer Eltern-Kind-Beziehung aus – das entspricht fast 5% aller Haushalte.

Statistisch liegt die Erwerbstätigkeit hoch: 66 Prozent sind aktiv erwerbstätig.
Doch während bei den Arbeitgebern die Sorge vor einem Fachkräftemangel umgeht, ist es für das übrige Drittel der Alleinerziehenden oft schwer, sich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. Sie wollen zu einem großen Teil arbeiten, haben aber etliche Hürden zu überwinden. Sie müssen nicht nur den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Beruf schaffen, sondern auch gegen Vorbehalte kämpfen, nicht zuletzt seitens der Arbeitgeber.

Das Leverkusener Frauenbüro widmet sich seit vielen Jahren dem Thema „Frau und Beruf“. Die Mitarbeiterinnen sind Expertinnen für frauenspezifische Berufs- und Qualifizierungsfragen. Sie beraten betroffene Frauen, engagieren sich in arbeitsmarktrelevanten Gremien und verhandeln mit den örtlichen Bildungsträgern über frauenspezifische Ansätze. Seit zwei Jahren koordiniert das Frauenbüro die „Netzwerk W“-Aktivitäten in Leverkusen.

Nach einem ersten Treffen im November 2011 ist dieses Netzwerk mit beachtlichen Ergebnissen gestartet. Sie - als Fachkräfte der lokalen Einrichtungen - verständigten sich für 2012 auf die Zielgruppe der Alleinerziehenden. Sie setzen sich damit vor Ort für Berufsrückkehrerinnen ein, die auch im Fokus der Landesaktivitäten stehen. Gefördert vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, möchten Sie heute Ihre Unterstützungsangebote für Alleinerziehende weiter abstimmen. Denn nach wie vor ist diese Zielgruppe ein zentraler Schwerpunkt Ihres jungen, aber regen Netzwerks.

Innerhalb von zwei Jahren konnten bereits zwei ‚Produkte‘ auf den Weg gebracht werden:
• die Broschüre zu „Berufsrückkehr und (Wieder)einstieg in Leverkusen“, die sich direkt an Wiedereinsteigerinnen richtet,
• sowie das zum heutigen Tag vorliegende Lotsenwerk für das NetzwerkW Leverkusen.

Heute wollen Sie sich dem Aufbau tragfähiger Strukturen zur Unterstützung von Alleinerziehenden widmen. Denn viele Wiedereinsteigerinnen haben hohe berufliche Qualifikationen und Kompetenzen. Sie sind hoch motiviert und bringen wichtige Ressourcen und Potenziale für den Arbeitsmarkt mit. Für diese Vorteile möchte das Netzwerk die Unternehmen sensibilisieren und Strategien entwickeln, um fähigen Arbeitskräften den Weg in den Beruf zu ebnen.

Ein gut ausgebautes Betreuungsnetz gehört selbstverständlich dazu. Leider werden wir zwar die Quote von 33 Prozent U3-Betreuung bis August 2013 noch nicht schaffen. Aber wir arbeiten daran.

Was darüber hinaus zu tun ist, was schon getan wird und wie alle Anstrengungen stärker als bisher auf das Ziel „Wiedereinstieg“ hin zu straffen sind, das besprechen Sie heute und erarbeiten dazu ein Konzept.

Für diese Aufgabe wünsche ich Ihnen gute Gespräche. Es geht um Weichenstellungen für eine familienfreundlichere Gesellschaft. Es geht darum, dass Familie und Beruf nicht im Wiederspruch stehen. Es geht darum, motivierte Kräfte in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Dazu wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Vielen Dank."


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Politik
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