Die Kulturförderung der Bayer AG wird 100 Jahre alt

Chronik

Archivmeldung aus dem Jahr 2007
Veröffentlicht: 17.06.2007 // Quelle: Bayer









1907-1934 Intendant Dr. Hugo Caspari
Erster Leiter der Kulturabteilung wurde 1907 Hugo Caspari.
Max Liebermann portraitierte im Jahr 1909 Bayer-Vorstandsmitglied Carl Duisberg. Duisberg wurde im Jahr 1912 Generaldirektor bei Bayer.
1912-1925 Generaldirektor Dr. Carl Duisberg
Auf Carl Duisberg, der 1907 bereits Bayer-Vorstandsmitglied war, geht die Gründung der Kulturabteilung zurück. Er setzte Hugo Caspari als Leiter der Abteilung ein.
1934-1942 Intendant Dr. Ferndinand Gerhardt
Ferdinand Gerhard folgt Hugo Caspari als Leiter der Kulturabteilung.
1946-1972 Intendantin Dr. Erna Kroen
Nach dem Krieg übernimmt Erna Kroen die Leitung der Kulturabteilung. Die Volkswirtin und Sängerin baut das musikalische Angebot aus und etabliert regelmäßige Kunstausstellungen.
1973-1986 Intendant Dr. Franz Willnauer
Franz Willnauer leitet die Bayer Kulturabteilung 14 Jahre lang, bevor er als Generalsekretär der Festspiele nach Salzburg wechselt. Er erweitert das Angebot um neue Reihen wie „Theater aktuell“ und Konzerte mit zeitgenössischer Musik.
1986-heute Intendant Nikolas Kerkenrath
Seit 1986 ist Nikolas Kerkenrath Leiter der Kulturabteilung. Er richtet die Spielpläne thematisch aus, bezieht Bayer-Standorte weltweit ein und setzt internationale Schwerpunkte im Kulturprogramm.
2002-heute Vorstandsvorsitzender Werner Wenning
Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning eröffnet die 100. Spielzeit am 1. September 2007.
Die Bayer Kulturabteilung: Nikolas Kerkenrath (Leitung), Reiner-Ernst Ohle (Theater), Rike Zoebelein (Kunst), Carolin Sturm (Musik) Wanda Puvogel (Tanz), Jutta Drews (Verwaltung), Marnie Schreiber (Sekretariat), Larissa Schenck (Publikationen), Regina Bernt und Christa Doyuran (Betriebsbüro) Rainer Konertz und Rita Lattka (Kartenbüro), Petra Pietsch (Archiv), Anja Drus (Künstlerbetreuung).
1907
Der spätere Generaldirektor Carl Duisberg beruft Hugo Caspari zum Leiter der „Abteilung für Bildungswesen“, der späteren Kulturabteilung. Das gemeinsame Credo: „Kulturarbeit ist Bildungsarbeit“.
Die Abteilung legt ihren ersten Veranstaltungsplan auf. Inhalte sind naturwissenschaftliche, literarische und kunstgeschichtliche Vorträge sowie Unterhaltungsabende.

1908
Am 13. September eröffnet Bayer das Erholungshaus Leverkusen. Neben einem Veranstaltungssaal bietet die Spielstätte Proben- und Unterrichtsräume für kulturelle Fabrik- und Werksvereine, eine Lesehalle und ein Restaurant.

1910
Die erste Ausgabe der Werkszeitschrift „Die Erholung“ erscheint.

Das Erholungshaus erlebt seinen ersten Klassiker: Das Elberfelder Stadttheater gastiert mit Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“.

1914
Während des Ersten Weltkriegs veranstalten die Werksvereine Wohltätigkeitsveranstaltungen und unterstützen einberufene Mitglieder mit Feldpostpaketen. Im Erholungshaus finden Filmabende und Vorträge statt, die das Zeitgeschehen aufgreifen.

1919
Die Kulturabteilung verändert ihren Schwerpunkt. Konzertabende und die musische Förderung der Werksvereine stehen im Fokus.

1920
Erstmals gastiert ein renommiertes Streichquartett in Leverkusen: Das Leipziger Gewandhaus-Quartett.

1921
Die Kulturabteilung organisiert den ersten Klavierabend. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten folgen große Pianisten, die das wachsende Musikleben in Leverkusen bereichern: Elly Ney, Edwin Fischer, Alfred Cortot, Wilhelm Backhaus, Walter Gieseking, Wilhelm Kempff ...

1928
Einführung von Abonnements in der Spielzeit 1928/29

1934
Hugo Caspari geht in Pension. Sein Nachfolger wird Ferdinand Gerhardt, bisher Schriftleiter der „Opladener Zeitung“.

1935
Der Kammermusiker Erich Kraack wird künstlerischer Leiter des bereits 1904 gegründeten Philharmonischen Orchesters, der heutigen Bayer-Philharmoniker. Es gelingt ihm, das Musikleben in Leverkusen auszubauen. Erste Konzertreisen finden statt.

1936
Der prominenteste Ausdruckstänzer jener Zeit tritt im Erholungshaus auf: Harald Kreutzberg markiert den Beginn der Ballett- und Tanz-Ära in Leverkusen. Zunächst vereinzelt, ab den 50er-Jahren regelmäßiger, finden Gastspiele renommierter Ensembles statt: Balletts Janine Charrat Paris, Berliner Ballett, Niederländisches Staatsballett, Ballet-Théâtre Maurice Béjart ...

1942- 1945
Ferdinand Gerhardt verlässt die Kulturabteilung, die danach unter anderem kommissarisch von Erich Kraack geleitet wird.

1945
Beginn der Zusammenarbeit mit den Theatern der Stadt Köln. Das Ballett der Kölner Oper gastiert erstmals im Erholungshaus, das den Krieg unbeschadet überstanden hat.

1946
Nach dem Krieg übernimmt die musisch gebildete Volkswirtin Erna Kroen die Leitung der Kulturabteilung. Sie arbeitete zuvor als Assistentin in der Unternehmensdirektion.

1947
Erste Sinfoniekonzerte mit internationalen Sinfonieorchestern wie zum Beispiel das Royal Philharmonic Orchestra London, das Rias-Sinfonieorchester oder die Budapester Philharmoniker ...

1949
Das Düsseldorfer Schauspielhaus gastiert erstmals in Leverkusen. In den folgenden Jahrzehnten entwickelt sich der Gastspiel-Betrieb mit renommierten Häusern, unter anderem mit dem Burgtheater Wien.

1950
Mit dem Marionettentheater Harro Siegel aus Braunschweig startet die Kulturabteilung eine erfolgreiche Reihe von Puppen-, Pantomimen- und Marionettentheatern. Zu Gast sind unter anderem das Schwarze Theater Prag, Samy Molcho oder Marcel Marceau.

1951
Im November ist Gustav Gründgens in der Inszenierung „Die Räuber“ des Düsseldorfer Schauspielhauses zu Gast in Leverkusen.

1952
Die Kulturabteilung erweitert ihr Engagement: Die bisher sporadisch stattfindenden Kunst-Ausstellungen werden fester und regelmäßiger Bestandteil des Angebots.

1956
Marika Rökk tritt im April im Erholungshaus auf.

1958
Die Bayer Philharmoniker spielen im Dezember unter Paul Hindemith.

1959
Eine neue Abonnement-Reihe entsteht: „Konzert und Theater für junge Leute“.

1961
Hildegard Knef spielt in „Nicht von gestern“ im Erholungshaus.

1970
Die Kulturabteilung organisiert eine Pop-Art-Ausstellung mit Werken von Roy Lichtenstein, Andy Warhol und Robert Rauschenberg in Leverkusen.

1971
Ingeborg Bachmann liest im Erholungshaus.

1972
Mit Goethes „Torquato Tasso“ gastieren Regisseur Peter Stein und das Ensemble der Schaubühne am Halleschen Ufer Berlin in Leverkusen.

1973
Franz Willnauer wird neuer Leiter der Kulturabteilung. Der österreichische Theaterwissenschaftler setzt mit bildender Kunst, Neuer Musik und experimentellem Theater neue Akzente.

Rainer Koch wird Dirigent der Bayer-Philharmoniker. Unter seiner Leitung erlangen die Philharmoniker internationale Aufmerksamkeit. Auch andere Werksvereine gehen auf Konzertreisen und treten mit namhaften Solisten auf.

Beginn der Zusammenarbeit mit John Crankos Stuttgarter Ballett.

Elias Canetti liest im Erholungshaus.

Klaus Maria Brandauer ist zu Gast: in der Inszenierung „Liebelei“ des Burgtheaters.

1974
Das Berliner GRIPS-Theater gastiert erstmals mit dem Stück „Ruhe im Karton!“.

Bruno Ganz und Otto Sander spielen im November in Leverkusen: in der Inszenierung „Die Unvernünftigen sterben aus“ der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer.

1975
Brand im Erholungshaus. Die Sanierung und Modernisierung dauert zwei Jahre. Im neu gestalteten Foyer finden anschließend auch die Kunstausstellungen statt.

1978
Das Ballett der Hamburgischen Staatsoper ist erstmals zu Gast in Leverkusen.

1980
Alfred Brendel gibt ein Klavierkonzert im Erholungshaus.

1983
Die Reihe „Theater aktuell“ beginnt: eine Reaktion auf gesellschaftliche Umbrüche und Herausforderungen.

1984
Das erste Internationale Tanzfestival NRW findet in Leverkusen statt.

Claus Peymann und das Ensemble des Bochumer Schauspielhauses zeigen in Leverkusen „Die Hermannschlacht“.

1986
Nikolas Kerkenrath wird Nachfolger von Franz Willnauer. Unter dem Credo „Bayer – das ist auch Kultur“ richtet der Dramaturg, Regisseur und Kulturjournalist die künftigen Spielpläne international aus. Sie sind oft thematisch orientiert oder der Kultur eines Landes gewidmet und beinhalten Kooperationen mit Bayer-Standorten weltweit.

1988
Der Kulturabteilung gelingt es, die Ost-Berliner Volksbühne mit dem Stück „Der Biberpelz“ nach Leverkusen zu bringen. Das DDR-Ensemble tritt zum ersten Mal mit diesem Stück in der Bundesrepublik auf.

Im selben Jahr ist das Hamburger Thalia Theater zum 25. Mal zu Gast.

1989
Die Bayer Kulturabteilung bindet die Standorte Wuppertal-Elberfeld, Krefeld-Uerdingen und Dormagen in den Spielplan ein. In den folgenden Jahren beginnt sie zudem Kooperationen mit dem Standort Bitterfeld und Bayer-Vertretungen weltweit.

Während der Französischen Spielzeit gastieren die wichtigsten französischen Orchester, Solisten und Ballettkompanien in Leverkusen.

Nikolas Kerkenrath wird für seine Verdienste um den deutsch-französischen Kulturdialog und insbesondere für die Gestaltung der Saison Française mit dem Orden Chevalier de l’Ordre National du Mérite ausgezeichnet. 2002 wird Kerkenrath nochmals von Frankreich geehrt mit dem Orden Officier de l’Ordre National du Mérite.

1992
In der Europäischen Spielzeit unter der Schirmherrschaft von Jacques Delors wird Leverkusen zum Treffpunkt europäischer Botschafter der Musik, des Theaters, des Tanzes und der Kunst. Walter Jens hält den Festvortrag.

1993
Alle Radio-Sinfonieorchester der ARD gestalten die gesamte sinfonische Spielzeit in Leverkusen exklusiv.
Hélene Grimaud ist erneut im Erholungshaus zu Gast.

1997
Heiner Lauterbach gastiert in der Inszenierung „Doppelpass“.

Die Kulturabteilung startet die Reihe „Kinder- und Familienkonzerte“. Sie bringt musikalische Geschichten wie „Peter und der Wolf“ auf die Bühne, es werden Jazz-Klangmärchen erzählt oder Komponisten vorgestellt. Die Abteilung baut ihre Zusammenarbeit mit Schulen aus: Es werden Kinderopern entwickelt und uraufgeführt.

1998
Der Spielplan stellt mit den besten russischen Orchestern und Solisten die Kultur des europäischen Russland in den Mittelpunkt.

1999
Mit einer Hommage an das Musikleben in Wien 100 Jahre zuvor sind zum zweiten Mal alle Radiosinfonieorchester der ARD zu Gast in Leverkusen. Das Motto: „Wien, Wien - nur du allein...“

2000
Konrad Beikircher gastiert im November im Erholungshaus.

Im Rahmen der Flandern-Spielzeit wird im Erholungshaus „Junge niederländische Kunst“ gezeigt – eine Ausstellung des Bonnefantenmuseums Maastricht.

2001
In der Spielzeiten-Trilogie „Nachbarn“ stehen die Reformländer Mittel- und Osteuropas im Fokus. Es gastieren Ensembles und Künstler aus Polen, Ungarn, Tschechien und Slowakei. Festredner ist Hans-Dietrich Genscher.

2002
Die „Kulturräume im Norden“ bilden den nächsten Schwerpunkt der Spielzeiten-Trilogie „Nachbarn“. Bundespräsident Johannes Rau und Tarja Halonen, Präsidentin der Republik Finnland, eröffnen die Spielzeit.

2003
Die Bayer Kulturabteilung ehrt den französischen Komponisten Hector Berlioz in einer groß angelegten Kooperation mit dem Berlioz-Festival von La Côte Saint-André.

2005
Péter Esterházy liest im Erholungshaus.

2007
Die Bayer Kulturabteilung feiert ihren 100. Geburtstag.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Kultur
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