Fachtagung der Bayer-Stiftung für Wirtschafts- und Arbeitsrecht

International tätige Unternehmen leiden unter mangelnder Harmonisierung verschiedener Rechtssysteme
Experten diskutieren kollektive Rechtsschutzmöglichkeiten in der EU

Archivmeldung aus dem Jahr 2007
Veröffentlicht: 13.06.2007 // Quelle: Bayer


Von links: Dr. Roland Hartwig (Bayer AG), Prof. Dr. Barbara Dauner-Lieb, Prof. Dr. Martin Henssler (beide Universität Köln), Werner Wenning (Bayer AG).
Für eine Harmonisierung der Rechtssysteme in Zeiten eines globalen Wirtschaftslebens spricht sich der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG und Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Werner Wenning, aus. "Das US-amerikanische und die europäischen Rechtssysteme sollten voneinander lernen. Das kann für alle Rechtsordnungen von Vorteil sein", sagte Wenning anlässlich der Eröffnung einer juristischen Fachtagung in Leverkusen.

"Die Unternehmen und ganz besonders die international tätigen Konzerne haben ein hohes Interesse an einer Fortentwicklung des Rechts", so Wenning weiter. Er wies auf das US-Rechtssystem hin, durch dessen Kosten die amerikanische Volkswirtschaft im Jahr 2005 mit etwa 260 Milliarden Dollar belastet wurde. Damit ist es die mit Abstand teuerste Rechtsordnung der Welt. Wenning: "Ich kann daraus lediglich den Hinweis ableiten, dass Instrumente des US-amerikanischen Rechtssystems nicht unbesehen und undifferenziert in nationale europäische Rechtsordnungen übernommen werden sollten."

Viele international tätige Unternehmen spüren bereits heute die unmittelbaren Auswirkungen der verschiedenen Gesetze auf ihr Geschäft. Auf der Fachtagung im Leverkusener BayKomm, die von der "Bayer-Stiftung für deutsches und internationales Arbeits- und Wirtschaftsrecht" mit Unterstützung des VCI organisiert wurde, diskutierten Wissenschaftler, Richter, Rechtsanwälte sowie Vertreter der Industrie und Verbraucherverbände die Vor- und Nachteile der verschiedenen juristischen Systeme. Darunter Dr. Roland Hartwig, Chefjustiziar der Bayer AG und Vorsitzender des VCI-Rechtsausschusses, sowie die renommierten Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Barbara Dauner-Lieb, Prof. Dr. Martin Henssler und Prof. Dr. Heinz-Peter Mansell (alle Universität Köln), die die Fachtagung konzipiert haben.

Ein zentrales Thema der Veranstaltung, die unter dem Titel "Zugang zum Recht: Europäische und US-amerikanische Wege" steht, ist die diskutierte Einführung von Sammelklagen nach amerikanischem Vorbild in der Europäischen Union. Damit nehmen die Organisatoren Bezug auf die jüngsten Pläne der EU-Kommission, die in ihrer Strategie für die Verbraucherpolitik der Jahre 2007 bis 2013 die Einführung von Sammelklagen nach US-Muster beabsichtigt.

Die Ergebnisse der Fachtagung werden in einer eigenen Schriftenreihe des C.H. Beck-Verlages, München veröffentlicht.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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