Herrenlose Fahrräder fanden neue Besitzer


Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 18.05.2004 // Quelle: Stadtverwaltung

Auf der Fahrradversteigerung des Fundbüros der Stadt Leverkusen am städtischen Kindergarten Kerschensteiner Strasse haben am Donnerstag, 06. Mai, auch diesmal sämtliche Fahrräder einen neuen Besitzer gefunden. Trotz des teilweise starken Regens ließen sich die meisten Fahrradliebhaber nicht von ihrem Vorhaben abbringen, zumindest einem dieser 60 ausgesetzten oder vergessenen Fahrräder ein neues Zuhause bieten zu können.

Viele der 50-60 Fahrradfreunde nutzten die Zeit vor der Versteigerung, um bereits Sympathien zwischen sich und den jeweiligen Fahrrädern aufzubauen: „Da sind ja wirklich feine Sachen dabei.“ Vertrauen ist schließlich der Anfang von allem!

Pünktlich um 15.00 Uhr ging es dann los! Die Hälfte der zu versteigernden Fahrräder stand schon auf dem Podest des kleinen orangefarbenen Lieferwagens, der sie hier in die Kerschensteiner Straße transportiert hatte.

Horst Fortkort angelte sich als Moderator der Versteigerung das Mikrophon und wies noch auf einige wichtige Vorschriften hin wie „Zuschlag nach dreimaligem Aufruf“ und „Kauf nur gegen Barzahlung bitte!“ Oben auf dem Podest bei den „verwaisten“ Fahrrädern stand noch ein freundlicher junger Herr mit längeren Haaren, der den Käufern bei der Übergabe der Fahrräder half. Seitlich vor dem Podest war ein Tisch positioniert, an dem ein Mann und eine Frau, zuständig für die Richtigkeit der finanziellen Abwicklung, Platz genommen hatten.

Nicole Bakowsky, Mitarbeiterin beim städtischen Fachbereich Recht und Ordnung und Leiterin der Versteigerung, war nun zuversichtlich und gab endlich den lang erwarteten „Startschuss“.

Horst Fortkorts erstes Angebot: „Ein Euro für dieses `Prachtexemplar´“. Am Anfang fielen die Verkaufspreise noch niedriger aus. Die meisten Interessierten wollten erst gucken was sonst noch kommt. Im Laufe der Versteigerung wuchs die „Kampfbereitschaft“ um das jeweils „geliebte“ Fahrrad. Da war man dann auch bereit, den Preis ein bisschen höher anzusetzen.

Zwischen all den Fahrradliebhabern gab es einen ganz großen : Ein kleiner Türke, der aber ein unglaublich großes Herz für Fahrräder haben muss. Er kaufte gleich um die 10-15 Stück!

Etwa eine halbe Stunde nach Beginn der Versteigerung geschah es dann doch: Der Himmel konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Er „weinte“ kleine Regentropfen. Er hatte den ganzen Tag schon so grau ausgesehen und nun war es um ihn geschehen.

Bestimmt war er gerührt von so viel Fahrradliebe! Doch was des einen Freud war, das war des anderen Leid. Erste Regenschirme wurden aufgespannt. Der Tisch der „Finanzrichter“ wurden auf den Podest versetzt. Als der Regen stärker wurde, gingen auch einige Leute. „Bleiben Sie hier!“, forderte sie Horst Fortkort auf: „Hier sind noch so viele Prachtexemplare!“

Nach einer kurzen Regenpause, die dann schließlich doch angesetzt wurde, (wegen des Transports der restlichen Fahrräder auf den Podest) ging es in den Endspurt. Der „harte Kern“ von etwa 30 Leuten war noch anwesend. Darunter natürlich der kleine Türke mit dem großen Herz. Auf der Wiese stand schon ein kleiner Berg mit Fahrrädern, die alle ihm gehörten.

Als letztendlich sämtliche Fahrräder versteigert worden waren, weinte der Himmel noch stärker. Welch eine Freude! Aber auch die neuen Fahrradbesitzer und die Veranstalter konnten sich freuen, denn das ersteigerte Geld kommt der Stadtkasse zugute.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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