Bayer will Gesundheit und Pflanzenschutz in eigenständigen Gesellschaften führen

Bayer-Aufsichtsrat unterstützt neue Strategie-Pläne des Vorstands
Übernahme von Aventis CropScience kurz vor dem Abschluss
Erweiterte Programme zur Ergebnis-Verbesserung
Restrukturierungs-Aktivitäten werden zügig umgesetzt

Archivmeldung aus dem Jahr 2001
Veröffentlicht: 13.09.2001 // Quelle: Bayer

Die Bayer AG wird ihren Pharma-Bereich auch in Zukunft als eines der Kerngeschäfte weiter führen. Dazu ist vorgesehen, das bisherige Arbeitsgebiet Gesundheit innerhalb des Konzerns in eine eigenständige Unternehmenseinheit zu überführen. Dieses Vorhaben des Vorstands hat der Aufsichtsrat in seiner heutigen Sitzung zustimmend zur Kenntnis genommen. Durch die geplante Übernahme des Pflanzenschutzgeschäftes von Aventis CropScience wird ein weiteres, hochprofitables Kerngeschäft erheblich gestärkt: Bayer wird mit der Akquisition zu einem der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Pflanzenschutz und Biotechnologie aufsteigen. Auch für diese Aktivität ist die Bildung einer selbständigen Einheit unter dem Dach des Konzerns vorgesehen. Beide Vorhaben sollen unter Wahrung der Beteiligungsrechte der Arbeitnehmervertretungen realisiert werden.

Bereits unmittelbar nach dem freiwilligen Vermarktungsstopp des Cholesterinsenkers Lipobay bzw. Baycol hatte der Vorstand angekündigt, die Strategie für das Gesundheitssegment angesichts der neuen Situation zu überdenken und gegebenenfalls Alternativen zu erarbeiten. "Wir haben dem Aufsichtsrat noch einmal ausführlich die Gründe unserer Vorgehensweise dargestellt und eine neue, mittelfristige Planung für den Pharma-Bereich erläutert", sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Manfred Schneider nach der Sitzung. "Aufsichtsrat und Vorstand sind sich einig, dass diese Aktivitäten auch nach dem herben Rückschlag weiterhin ein Kerngeschäft des Konzerns bleiben, die im Interesse der Aktionäre und der Mitarbeiter einen wesentlichen Beitrag zur Wertsteigerung des Unternehmens leisten." Der Vorstand sei der Überzeugung, dass dafür eine veränderte Strategie erforderlich ist.

Als erster Schritt dazu ist die Bildung einer separaten Unternehmenseinheit innerhalb des Konzerns vorgesehen, um eine größere Flexibilität für notwendige strategische Partnerschaften zu schaffen. "Die Weichen sind neu gestellt. An den Einzelheiten des Fahrplans werden wir noch intensiv arbeiten", erklärte Dr. Schneider. "Doch dafür benötigen wir mehr Zeit."

Im Bereich Pflanzenschutz geht Bayer davon aus, dass die Verhandlungen mit Aventis und Schering bezüglich der Übernahme von Aventis CropScience bis Ende September erfolgreich abgeschlossen werden können. Dann sollen die Agro-Aktivitäten beider Unternehmen – unter Wahrung der Rechte der Arbeitnehmer-Vertretungen und vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden – in eine neu zu bildende Gesellschaft integriert werden, die als selbständige unternehmerische Einheit im Konzern geführt werden soll. Mit rund 23.000 Mitarbeitern und einem kombinierten Umsatz von fast sieben Milliarden Euro wird das neue Unternehmen einer der führenden Anbieter im weltweiten Pflanzenschutz-Markt.

Vorstand und Aufsichtsrat waren sich darüber hinaus einig in der Einschätzung, dass für das Arbeitsgebiet Polymere aufgrund der sehr guten Wettbewerbsposition derzeit keine strukturellen Veränderungen erforderlich seien. Dagegen besteht für das Arbeitsgebiet Chemie Handlungsbedarf, um diesen Bereich für die Zukunft zu stärken.

Neben den organisatorischen Maßnahmen in den Bereichen Gesundheit und Pflanzenschutz hat der Vorstand den Aufsichtsrat über wesentliche Maßnahmen zur Restrukturierung und Ergebnis-Verbesserung des Konzerns informiert, u. a.:

- Die eingeleiteten Kostensenkungmaßnahmen sollen forciert werden und bereits in diesem Jahr zu Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe führen. 2002 sollen es knapp eine Milliarde Euro sein und ab 2005 dann bis zu 1,8 Milliarden Euro pro Jahr. Damit verbunden ist u. a. der Abbau von weiteren 4.000 Stellen weltweit.
- Infolge des Lipobay/Baycol-Rückzuges sind umfassende Anpassungen im Geschäftsbereich Pharma notwendig, zu denen auch ein Abbau von Stellen gehört.
- Die Sachanlage-Investitionen sollen an die Höhe der Abschreibungen angepasst werden.
- Die Dienstleistungen an den einzelnen Standorten der Bayer AG werden unter Nutzung erheblicher Synergien zu einem neuen "Zentralbereich Standortdienste" zusammengefasst. In der rund 7.000 Mitarbeiter umfassenden Service-Einheit werden ab Januar 2002 die Funktionen des bisherigen Zentralen Servicebereichs "Werksdienste, Umweltschutz und Sicherheit" sowie Teilaufgaben der Zentralen Technik mit Energieversorgung, Fachwerkstätten und Montage zusammengeführt.

Schneider bekräftigte, dass die neue Struktur keineswegs eine Abkehr von der bewährten Vier-Säulen-Strategie sei. Bayer werde auch weiterhin auf Gesundheit, Landwirtschaft, Polymere und Chemie setzen, aber diesen Bereichen durch teilweise neue Organisationsformen mehr Schlagkraft und Wettbewerbsvorteile verschaffen. Auch die deutschen Bayerwerke werden ebenso erhalten bleiben wie die notwendigen Service-Bereiche. "Uns ist klar, dass wir von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesen Tagen viel Flexibilität erwarten. Das ist sicher nicht einfach. Wir werden das weitere Vorgehen mit den Arbeitnehmer-Vertretern diskutieren, deren berechtigte Interessen berücksichtigen und zu einer einvernehmlichen Lösung kommen. Doch die veränderte Organisationsstruktur bringt uns jenen Schub, von dem auch die Belegschaft profitieren wird", sagte Dr. Schneider. Der Vorstandschef versicherte, dass Betriebsräte und Mitarbeiter sich darauf verlassen könnten, dass Bayer an seiner bewährten Philosophie festhalte, wonach die Interessen der Mitarbeiter bei allen Aktivitäten eine hohe Priorität haben.

"Aufsichtsrat und Vorstand stimmen überein, dass es gelingen wird, unser Unternehmen wieder auf Erfolgskurs zu bringen", bekräftigte Dr. Schneider. Dabei spiele nicht nur die ökonomische Performance eine wichtige Rolle. "Für uns geht es auch darum, verloren gegangenes Vertrauen bei Kunden, Mitarbeitern und Aktionären zurück zu gewinnen und dauerhaft zu erhalten. Denn Bayer ist nach wie vor ein attraktives Unternehmen mit guten Zukunftsaussichten."


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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