Ausstellungseröffnung: "Mittelpunkte - Rathäuser in unserer Stadt"


Archivmeldung aus dem Jahr 2010
Veröffentlicht: 22.05.2010 // Quelle: Stadtverwaltung

Oberbürgermeister Buchhorn eröffnete im UFO die Ausstellung "Mittelpunkte - Rathäuser in unserer Stadt"
mit folgender Rede:

"Sehr geehrte Mitglieder der Leverkusener Geschichtsvereine,
sehr geehrten Damen und Herren,

wir eröffnen heute eine Ausstellung, über deren Titel die Geschichtsvereine lange nachgedacht haben. Gewählt wurde schließlich "Mittelpunkte - Rathäuser in unserer Stadt". Mittelpunkte, weil Rathäuser immer Zentren des bürgerschaftlich-politischen Lebens sind, und unserer Stadt, weil sie alle sich auf dem heutigen Leverkusener Stadtgebiet befinden.

Mit Absicht aber wurde diese Stadt nicht beim Namen genannt, denn wenn die Ausstellung heißen sollte "Rathäuser in Leverkusen", dürften nur drei Gebäude hier eine Rolle spielen:

. das viel beschworene, erste Rathaus in Wiesdorf, in dem von 1910 bis in die siebziger Jahre hinein der Stadtrat tagte und das bis dahin die Kernverwaltung beherbergte,
. das "grüne" Rathaus aus den späten siebziger Jahren, das wir alle noch gut kennen,
. und das jetzige Rathaus - die Rotunde, die der Rathaus-Galerie ihren Namen gegeben hat.

Berücksichtigt sind vielmehr auch die Rat- und Amtshäuser der Vorgängergemeinden der Stadt Leverkusen - immerhin sind es zu Ende des 19. Jahrhunderts ja drei Städte und drei Landbürgermeistereien, von denen jede ihren eigenen Bürgermeister mit eigenem Rathaus oder zumindest Amtssitz hatte.

Das früheste "Rathaus" in dieser Ausstellung ist mehr als 200 Jahre alt. Es handelt sich um das Privathaus von Jacob Salentin von Zuccalmaglio in Schlebusch. Dieser fungierte bereits in der so genannten "Franzosenzeit" als "maire"; als "Bürgermeister" blieb er auch nach der Inbesitznahme des Rheinlandes durch die Preußen im Amt. Mit ihm beginnt die moderne Verwaltung in unserer Stadt - von einer demokratischen Verwaltung kann zu dieser Zeit allerdings noch lange nicht gesprochen werden.

Bis zur Gründung der Stadt Leverkusen 1930 und zur Gebietsreform von 1975 wechselten die gemeindlichen Zugehörigkeiten im heutigen Stadtgebiet bekanntermaßen mehrfach. Das Buch "Rathäuser erzählen Stadtgeschichte" - 1977 zum Neubau des vormaligen Rathauses herausgegeben - vergleicht die wechselnden politischen Verhältnisse "in dem bergischen Kleinraum am Rhein" sogar mit dem Wasserstand desselben.

Von der ehemaligen Eigenständigkeit heutiger Stadtteile zeugen heute noch die früheren Rathäuser - oft lediglich Wohnhäuser mit "Amtsstuben" der Bürgermeister. Neben dem erwähnten Zuccalmaglio-Haus kann ich als Beispiele nennen: Das Haus Wirtz in Rheindorf, die Amtshäuser in Bergisch Neukirchen oder das Verwaltungsgebäude am Goetheplatz mit seiner ganz speziellen Geschichte.

All diese Gebäude berichten von Kleinstädten oder Landgemeinden, die teilweise erst in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts oder nie Stadtrechte bekamen und eben nicht schon im Mittelalter oder der frühen Neuzeit. Das Äußere der meisten dieser Häuser ist oder war eher schlicht, zweckmäßig und im jeweils gängigen Baustil für Verwaltungsgebäude gebaut. Kaum etwas erinnert daher an die Rathäuser von Städten wie Münster oder Lübeck, Frankfurt, Nürnberg, Aachen oder Bremen, in denen seit dem späten Mittelalter das Selbstbewusstsein der Stadtbürger zum Ausdruck kam.

Gleichwohl hatten auch "unsere Rathäuser" immer eine große Bedeutung als Identifikationspunkt. Ein Rathaus symbolisiert auch heute noch den Selbstverwaltungswillen der Bürgerinnen und Bürger.

So ist der Prozess

Kategorie: Politik
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