Die Stadt Leverkusen setzt seit über 20 Jahren auf sogenannte Wirkungspakete, um älteren Menschen ein langes und selbstbestimmtes Leben in ihrer eigenen Wohnung und im vertrauten Umfeld zu ermöglichen. Diese Initiative begegnet dem demografischen Wandel mit einem breiten Netzwerk an präventiven und aktivierenden Angeboten.
Der demografische Wandel stellt auch Leverkusen vor wachsende Herausforderungen: Der Anteil älterer Bürgerinnen und Bürger steigt stetig. Umso wichtiger ist es, Angebote zu schaffen, die ein selbstbestimmtes Leben in der gewohnten Umgebung fördern und so dem Bedarf an Pflegeplätzen und Fachpersonal entgegenwirken. Der Fachbereich Soziales der Stadt Leverkusen unterstützt mit den etablierten Wirkungspaketen ein vielfältiges Spektrum an Möglichkeiten, das von ehrenamtlichem Engagement bis zu sozialer Beratung reicht.
Die Wirkungspakete sind ein Paradebeispiel für vorbeugende Sozialpolitik. Sie unterstützen präventive, aktivierende und beratende Maßnahmen in nahezu allen Leverkusener Stadtteilen. Das Spektrum reicht von Begegnungscafés und Besuchsdiensten bis hin zu kreativen und sportlichen Aktivitäten. In Zusammenarbeit mit zwei Vereinen, gemeinnützigen Trägern, Ehrenamtlichen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern entsteht so ein stabiles soziales Netz. Es ermöglicht aufsuchende Hilfe, fördert die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und bietet niedrigschwellige Beratung.
„Die Wirkungspakete sind ein gelungenes Beispiel für vorbeugende Sozialpolitik“, betont Sozialdezernent Alexander Lünenbach. „Sie fördern nicht nur die Selbstständigkeit und Lebensqualität älterer Menschen, sondern auch das soziale Miteinander und die Teilhabe im Quartier.“
Aktuell profitieren 11 Träger in Leverkusen von der Förderung durch die Wirkungspakete. Darunter finden sich große Organisationen wie AWO, Caritas, Diakonisches Werk, die Malteser oder der ASB, aber auch lokal verwurzelte Vereine wie das Alte Bürgermeisteramt e.V. oder Leben in Hitdorf e.V. Die Angebote sind breit gefächert und umfassen unter anderem Begegnungsstätten mit Mittagstischen, Bewegungs- und Singangebote, Gedächtnistraining, Handy- oder Computerkurse, kreative Workshops und Filmnachmittage.
Darüber hinaus tragen Besuchsdienste, bei denen ältere Menschen in ihrer Häuslichkeit aufgesucht und begleitet werden, maßgeblich dazu bei, Einsamkeit, Isolation und Überforderung im Alltag vorzubeugen. Auch die Taschengeldbörse, die unter anderem Unterstützung bei Einkäufen oder Gartenarbeiten vermittelt, unterstützt Seniorinnen und Senioren dabei, ihre Selbstständigkeit in der eigenen Wohnung zu erhalten.
Ein zentrales Anliegen der Wirkungspakete ist es, Hürden abzubauen und den Zugang zu Hilfen zu erleichtern. In regelmäßigen Themen- und Begegnungscafés, unter anderem in Manfort, Alkenrath, Opladen, Schlebusch oder der Neuen Bahnstadt, stehen pädagogische Fachkräfte zur Verfügung. Sie informieren, beraten, unterstützen und vermitteln bei Bedarf weiter. Ziel ist es nicht nur, in konkreten Lebenslagen zu helfen, sondern auch präventive Angebote zu unterbreiten, um Pflegebedürftigkeit möglichst lange zu vermeiden.
„Wir sehen deutlich, dass viele ältere Menschen ihren Lebensabend lieber zu Hause als in einer Einrichtung verbringen möchten – aber dafür braucht es die richtigen Unterstützungsstrukturen“, erläutert Katrin Arndt, Leiterin des Fachbereichs Soziales. „Die Wirkungspakete sind unser konkreter Beitrag, um genau diese Strukturen wohnortnah weiterzuentwickeln und zu sichern.“
Diese vielfältigen Angebote wären ohne das große Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher in Leverkusen nicht umsetzbar. Viele Projekte, beispielsweise in Schlebusch oder Hitdorf, werden komplett oder überwiegend von freiwilligen Helferinnen und Helfern getragen. Sie übernehmen nicht nur praktische Aufgaben, sondern finden in ihrem Engagement auch eine sinnstiftende Aufgabe für das eigene Leben – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Hintergrundzahlen für Leverkusen (Stand 31.12.2024):
Von 170.329 Einwohnerinnen und Einwohnern sind 36.799 (21,47 Prozent) älter als 65 Jahre. Davon wiederum sind 6.876 Menschen älter als 85 Jahre. Für das Jahr 2040 prognostiziert IT NRW 43.238 Einwohnerinnen und Einwohner über 65 Jahre.