Wahn und Sinn im Spektrum


Archivmeldung aus dem Jahr 2019
Veröffentlicht: 09.04.2019 // Quelle: Internet Initiative

Der Spektrumsvorsitzenden Egon Baumgarten eröffnete heute die aktuelle Ausstellung "Wahn und Sinn"
Zur Vernissage las Oliver Buslau im Rahmen von LevLiest aus seinem Krimi "Wahn".

Die Begrüßungsrede von Bürgermeister Bernhard Marewski dokumentieren wir hier anhand seines Manuskriptes.

"Sehr geehrter Herr Buslau,
sehr geehrte Damen und Herren,

am letzten Freitag hatte ich das Vergnügen, gemeinsam mit Bettina Böttinger und der Autorin Husch Josten die 10. Buchwoche "LEVliest" zu eröffnen.

Schon am ersten Abend gab es an verschiedenen Orten im Stadtgebiet insgesamt zehn Lesungen.
Das Programmheft zu "LEVliest" umfasst 56 Seiten und bildet 101 Veranstaltungen in 7 Tagen ab.
17 Lese-Abende finden heute statt.

Nach dem Grippe-Fieber in Leverkusen … jetzt das Lese-Fieber.
Ich kann Ihnen versichern, das ist in jedem Fall angenehmer.

Sollte man sich bei Grippeausbreitungen einander fernhalten, so darf man hier bei "LEVliest" gerne zusammenrücken, damit sich der "Bazillus Lesen" gut verbreiten kann.
Dieser Bazillus ist ja bekanntlich auch höchst ansteckend, hier darf er … ganz vergnüglich.

Ich freue mich, dass auch das Spektrum Leverkusen als Kunstverein seine Räume zu dieser umfassenden Mitmach-Veranstaltungsreihe öffnet:

Hier wird zur heutigen Lesung eine Themenausstellung geboten oder umgekehrt … Wort und Bild werden jedenfalls verbunden.

Organisiert vom städtischen Kulturbüro und der Stadtbibliothek - und unterstützt von der freien Kulturszene in Leverkusen -, setzt die Lesereihe eine Fülle von Ideen rund um das geschriebene Wort um:

Herausgekommen sind auch in diesem Jahr wieder kreative Umsetzungen, so vielfältig wie das Leben:
Zur Wahl stehen Inszenierungen, Diskussionen oder auch ein Pub-Quiz, Lesungen im Wohnzimmer, beim Familientreff, in einem Bestattungshaus, auf der Schiffsbrücke Wuppermündung und sogar in der Müllverbrennungsanlage.
Da wird einem die Auswahl schwer gemacht.

Ich bin ganz sicher, Sie haben die richtige Wahl getroffen, dass Sie heute hier ins Spektrum gekommen sind.

Sie erwartet ein wahnsinniger Abend!
"Wahn + Sinn" … der Wahn, die Wahn, das Wahn?
Man wird sehen, was Sinn macht.

"Wahn", so ist die heutige Ausstellung des Spektrum betitelt.
Und dann gibt es da noch … "Wahn: Der Bergische Krimi" … von Oliver Buslau, den ich ganz herzlich begrüßen darf.

Etwas zu seiner Person:

Oliver Buslau, Jahrgang 1962, hat Musikwissenschaft und Germanistik studiert und für verschiedene Schallplattenfirmen gearbeitet, bevor er Ende der 1990er Jahre seine Karriere als Krimiautor begann.
Seit 1992 wohnt er - bergisch nebenan - in Bergisch Gladbach

Oliver Buslau ist Schriftsteller. Er scheibt Kriminalromane sowie Kurzkrimis.
Sie kennen "Jerry Cotton"?
Buslau schreibt auch gelegentlich für diese Serie, die im Bastei-Verlag erscheint, und die es seit über 60 Jahren gibt.
Mit Oliver Buslau als Autor werden die Ausgaben 3200 und 3201 erscheinen.

Buslau "schreibt", aber er gibt sein Wissen auch gerne weiter.
Er ist Dozent für "Kreatives Schreiben" … und da gibt er … auch Kurse im Krimischreiben, u.a. an der VHS in Köln und an der edition Oberkassel Akademie.

Oliver Buslau "schreibt", ist aber ebenso ein ausgewiesener Fachmann für Musik mit vielen Veröffentlichungen - mit dem Sachbuch "111 Werke der Klassischen Musik, die man kennen muss" erreichte er besonderen Erfolg.
Auf dem Internetradiosender "SecondRadio" moderiert Oliver Buslau regelmäßig eine eigene Klassik-Sendung.

2000 gab Oliver Buslau sein Debut als Romanautor mit "Die Tote vom Johannisberg".
Das war gleichzeitig der Auftakt zu einer Serie von heute zehn Bergischen Krimis, in denen Buslaus Hauptfigur, der Privatdetektiv Remigius Rott, die Hauptrolle spielt.
Im vergangenen Jahr durfte Rott in "Wahn" den zehnten Fall lösen.
Wir werden davon heute hören.

Was ist Remigius Rott für ein Mensch?
Das Online-Portal "Zauberspiegel" hat dazu Oliver Buslau befragt:

Oliver Buslau:
"Ein Sturkopf, der literarisch gesehen in der Tradition von Raymond Chandlers Philip Marlowe steht.
Rott ist genauso alt wie ich (er altert in jedem Buch mit).
Er lebt in Wuppertal und löst Fälle, die ihn durch das ganze Bergische Land führen, also die Gegend östlich von Köln mit weiten ländlichen Regionen, aber auch mit Städten wie (neben Wuppertal) Remscheid, Solingen, Leverkusen und Bergisch Gladbach.
Rott kämpft um seine Aufträge, hat wenig Geld und ist ein Einzelgänger, ein einsamer Wolf.
Die Krimis werden von der Hauptfigur selbst in der Ich-Perspektive erzählt.
Rotts Sprache ist von Ironie und von Sarkasmus geprägt.
Den Vornamen Remigius hat er übrigens von einem Großvater.
Der Nachname ist der Name eines Wuppertaler Stadtquartiers. …
Seit dem Roman "Altenberger Requiem" hat Rott eine Freundin. Sie ist Journalistin, wodurch sich manchmal die beiden gegenseitig unterstützen."

Oliver Buslau plant seine Romane sehr sorgfältig.
Er recherchiert umfassend, "kennt" alle Figuren, alle Gegenstände, alle Schauplätze, alles, was man sehen kann und alles, was es wirklich gibt und was er selbst gesehen hat … dann folgt der dramaturgische Aufbau und das Schreiben des Manuskriptes.

Remigius Rott. Ob weitere Krimis mit Remigius Rott folgen werden?
Oliver Buslau wird uns das heute Abend vielleicht noch verraten.

Beinahe hätte ich es vergessen:

Oliver Buslau hat auch ein Faible für Horror-Romane.
2009 erschien mit der "Der Vampir von Melaten" sein erster Horror-Roman.
Sie erinnern sich: Buslau ist Musikwissenschaftler und Germanist.
Das zeigt sich thematisch:
Der Vampir ist ein Klaviervirtuose des 19. Jahrhunderts, den es nach Köln verschlagen hat und der nach einer Melodie sucht, die ihn erlöst.
Sein Grab, aus dem er sich Nacht für Nacht erhebt, befindet sich auf dem berühmten Kölner Melatenfriedhof.

Nach Wahn + Sinn vielleicht beim nächsten Mal das Thema "Horror".
Das steht aber auf einem anderen Blatt."

Die Bilder sind noch bis zum 20.04. mittwochs von 10:30 bis 12:30 und samstags von 15:00 bis 17:00 zu bewundern.
Spektrum Lev '87 e.V.
Virchowstr. 43
51375 Leverkusen


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Kultur
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