Neujahrsgruß von Oberbürgermeister Paul Hebbel


Archivmeldung aus dem Jahr 2003
Veröffentlicht: 30.12.2003 // Quelle: Stadtverwaltung

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

in der chinesischen Kultur steht das Schriftzeichen Krise gleichzeitig für Chance. So löst auch der Beginn eines neuen Jahres immer etwas zwiespältige Gefühle aus: Auf der einen Seite soll alles besser, schöner, neuer und anders werden. Auf der anderen Seite sollen sich die liebgewordenen Gewohnheiten nicht verändern - geben sie doch schließlich Stabilität und Sicherheit: Es muss was passieren, aber es darf nichts geschehen!

Zum Wandel aber gibt es keine Alternative und der Ausspruch "Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen", ist mehr als eine Wortspielerei; er ist die schlichte Wahrheit.
So wurden viele Leverkusenerinnen und Leverkusener im vergangenen Jahr zu meinem Bedauern zum Neubeginn gezwungen. Mit dem endgültigen "Aus" von Bahnvorstand und Bundesregierung für das Ausbesserungswerk Opladen weiß die Belegschaft heute nur eines sicher, nämlich, dass es am Standort in Leverkusen nicht mehr weiter geht. Mal abgesehen, von der großen Ungewissheit, die diese Entscheidung für jeden einzelnen gebracht hat, ist der Schließungsbeschluss auch für unsere Stadt ein harter Schlag. Ein Verlust, der mir sehr nahe geht - nicht nur, weil ich auf politischer Ebene alle Hebel in Bewegung gesetzt habe, um das zu verhindern - sondern ebenso, weil auch ich aus einer Eisenbahnerfamilie stamme und weiß, was das gerade für die Eisenbahnstadt Opladen bedeutet.
Auch die neuerliche Umstrukturierung des Bayer-Konzerns gehört sicher zu den Ereignissen, die das Altgewohnte in Leverkusen erschüttert haben. Zwar haben die Wirtschaftsexperten es unisono als längst überfälligen Schritt bezeichnet - die Belegschaft aber ist gefordert, sich auf die Veränderungen einzustellen.

In solchen Situationen, ist es schwer, eine Krise gleichzeitig als Chance zu begreifen, auch wenn das im Einzelfall tatsächlich oft so ist. Wer kennt das nicht: Etwas, das zunächst nahezu als Katastrophe erschien, wird später zu einem Ereignis, wie es besser zu diesem Zeitpunkt gar nicht hätte passieren können.

So gibt es genügend Gründe, mit Hoffnung in die Zukunft zu sehen. Zum einen gibt es viele Länder auf der Welt, die für jede Krise, die uns in Deutschland erwischt, noch dankbar wären. Zum anderen eröffnen sich immer wieder neue Möglichkeiten, auch wenn die Problemlösungen häufig im Bewusstsein der Öffentlichkeit weniger verankert sind, als die Probleme zuvor.

Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass inzwischen die Anstrengungen der städtischen Wirtschaftsförderung Früchte tragen: Der Innovationspark wächst weiter und Leverkusen beginnt als Life Science Standort Aufmerksamkeit zu erregen [warum wurden dann die Biotechnologie-Gebäude in normale Bürogebäude umgewandelt?].

Als erfolgreich erwies sich ebenso die Schaffung des Portals für Arbeit und Soziales. Unter anderem mit Hilfe dieses Instrumentariums gelang es, in diesem Jahr bei der klassischen Sozialhilfe 750.000 Euro einzusparen.

Viele für die Stadtentwicklung wichtige Baumaßnahmen nähern sich überdies der Vollendung oder sind schon abgeschlossen: Das südliche Wiesdorf wird immer ansehnlicher, der Moosweg wurde eröffnet, genauso wie der Rialto-BouLevard; der Kunstbereich für das Landrat-Lucas-Gymnasium ist im Bau, viele Schulsanierungen sind fertig oder gehen gut voran und die Theodor-Heuss-Realschule bezugsfertig geworden.

Dass wir so viel geschafft haben, trotz einer kommunalen Finanzkrise wie sie bundesweit noch nie da war, darauf können wir in Leverkusen gemeinsam stolz sein.

Wenn dann noch Aktionen wie der Frühjahrsputz "Wir für unsere Stadt", so große Resonanz findet - bei der dankenswerterweise über 3.000 Leverkusenerinnen und Leverkusener dabei waren - bin ich sicher, dass wir so einige Herausforderungen auch in der Zukunft gemeinsam bewältigen können.

So wie unser 75jähriges Stadtjubiläum und die Landesgartenschau 2005, die ebenfalls immer breitere Unterstützung findet. Im gleichen Maße wie das Gelände am Rhein deutlichere Konturen annimmt, beginnen sich die Leverkusenerinnen und Leverkusener mit dem Rheinpark zu identifizieren. Das wird auch deutlich in der rasanten Entwicklung des Fördervereins: Hatten sich im Sommer dieses Jahres darin 25 Personen aus Vereinen, Institutionen und Privatpersonen zusammengeschlossen, waren es zum Jahresende schon über 200.

Gerade solche Aktionen zeigen mir, wie groß inzwischen in Leverkusen die Bereitschaft ist, sich für die Stadt zu engagieren - und wie nötig es ist, die Möglichkeit dazu zu bieten: Wir müssen es als Leverkusener ja manchmal noch lernen, uns zu identifizieren mit der Stadt, die uns verbindet.

Nur beim Fußball fühlen wir uns inzwischen alle als Leverkusener. Und in diesem Jahr können wir uns die Fußballer des Bayer 04 tatsächlich gut zum Vorbild nehmen: Sie haben die Krise des vergangenen Jahres als Chance genutzt und sind zu guter Form aufgelaufen, insbesondere auch trotz des einen oder anderen Rückstandes. Das kann und wird uns in Leverkusen auch gelingen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, ihren Familien und Freunden ein glückliches, neues Jahr 2004.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Sport,Laga
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