Leverkusen-Wiesdorf: Studentische Arbeiten untersuchen Entwicklungspotentiale des Stadtteils


Archivmeldung aus dem Jahr 2023
Veröffentlicht: 09.02.2023 // Quelle: Stadtverwaltung

Die Lehrenden greifen damit den Titel des historischen Gutachtens auf, das als Grundlage für die Neuordnung der City in den 50er Jahren entworfen wurde. Ziel der aktuellen Arbeiten: Mit dem Strukturwandel nach den Corona-Lockdowns und durch die Digitalisierung im Einzelhandel seien zukunftsweisende neue Konzepte für diese Innenstadt gefragt. In Gruppen entwarfen die Studierenden nun unterschiedliche Strategien, die sich inhaltlich ergänzen.

„Mit ihrem unbefangenen Blick auf unsere in den siebziger Jahren gewachsene Innenstadt haben die Studierenden qualifizierte Ideen entwickelt, die im Prozess des „Integrierten Handlungskonzepts“ für Wiesdorf wichtige Impulse geben können“, lobt Baudezernentin Andrea Deppe.

Derzeit beginnt die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts Leverkusen Wiesdorf. Damit sollen auch weitere Mittel der Städtebauförderung eingeholt werden. Ein Planungsbüro wurde damit beauftragt, die Grundlagen und Analysen des fast fünf Jahre alten Konzeptes zu überarbeiten und neue Projekte und Maßnahmen aus den geänderten Rahmenbedingungen der vergangenen Jahre abzuleiten. Ein besonderer Fokus soll auf die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung gelegt werden. „Die Ideen der Studierenden kommen also zur einer Zeit, in dem das ursprüngliche Konzept sowieso überarbeitet wird und neue Impulse willkommen sind“, erläutert Stefan Karl, Fachbereichsleiter Stadtplanung. Einzelne Ideen der Studierenden würden daher sicherlich in die Überarbeitung einfließen.

Sechs Arbeiten von 24 Studentinnen und Studenten präsentiert

In sechs Gruppen präsentieren die Studentinnen und Studenten des Masterstudiengangs Städtebau NRW ihre Entwürfe vor Fachleuten aus dem Baudezernat und politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern in Leverkusen. 

Wiesdorf in Progress…“ heißt das Projekt von Negar Ghatiefard, Klara Esch, Aslan Kosumov und David Bodarwé. Sie zeigten eine Website, die als Medium für einen Prozess dienen kann, den sie “Slow Urbanism” nennen. Das bestehende integrierte Handlungskonzept (InHK) bekommt dabei Unterstützung durch eine “kooperative Handlungsvision” (kHV), die auf gemeinsam entwickelte Ziele Projekte ins Leben ruft und daran angepasste Kooperations- und Prozessformen findet.

„Wem gehört die Stadt? Stadtentwicklung im Postwachstum“, lautet der Titel der Arbeit von: Leonhard Decker, Maximilian Held, Muriel Sejnenski und Michelle Smuda. Sie setzt auf die Vernetzung lokaler Akteure mit einer Vereinsgründung als Steuerungsmodul, ermittelt Potentialräume, identifiziert dabei die City C „als Keimzelle der Postwachstumsidee“ und schlägt u.a. vor, Restflächen als „Pocket-Parks“ zu nutzen, Landwirtschaft in die Stadt zu bringen und Reparaturkultur, regionalen Konsum und Eigenproduktion zu fördern.

„Arbeitswelten Wiesdorf heißt die Arbeit von Katharina Kirschner, Laura Enters, Alexander Obermeier und Philipp Müller. Sie bewegt sich in der Innenstadt zwischen den Polen: „Bestehende Arbeitswelten zukunftsfähig machen“ und „Neue Arbeitswelten integrieren“ – ersteres räumlich verortet in den Luminaden mit Gastronomie, Freizeit und Kultur, zweiteres in der City C mit Experimentierräumen und Sharingkultur. Weitere Cluster werden definiert und mit dem „Cluster Experimentierfeld“ sogar das Chempark-Gelände miteinbezogen.

„Wagnis Wiesdorf titelt der Beitrag von Cathrine Sachweh, Oskar von Wrede-Melschede, Claes Gayk und Henrik Tebrok und setzt auf eine „Stadtentwicklung Bottom-up“. Impulsveranstaltungen wie Feste in der City C, sollen aktivieren, eine MöglichMann*schafft soll steuern, entscheiden und priorisieren und größere Möglichkeitsräume gestalten. Konkret als Aktionsräume werden städtischen Plätze wie der Kaiserplatz hervorgehoben, die kurzfristig als Versuchsraum für Interessierte realisiert werden könnten.

„Health Circle“ ist die Entwicklungs-Leitlinie von Sandra Henkes, Josephine Koblitz, Serhii Ladik und Arthur Spruck. Ausgehend von den UN-Nachhaltigkeitszielen soll sich Leverkusen zur „Gesunden Stadt“ entwickeln. Ein innerstädtischer Gesundheitscampus soll dazu genauso beitragen wie „urbane Landwirtschaft“, mehr Biodiversität, die Stärkung der Naherholungspotentiale, Bewegungsflächen und Biomedizin. Dafür werden Potentialflächen in einer Ringstruktur mit Impulsprojekten rund um Wiesdorf identifiziert, die in den Stadtteil wachsen, lokale Standorte aktivieren und sich dort vernetzen.

„Obsolessenz – was kann deine Stadt wirklich“ lautet die selbstgestellte Fragestellung von Marie Blechmann, Lilian Bander, Grigorios Bacharoudis und Tobias Steller für Wiesdorf. Obsoleszenz bedeutet das Veralten von Produkten oder Wissen, etwa wegen der begrenzten Haltbarkeit technischer Bauteile, modischem Wandel oder technischem Fortschritt. Dagegen werden Nachhaltigkeitsmaßnahmen gesetzt. In vier (Wies-)welten soll das Anwendung finden. Wie das geschehen kann, wird am Beispiel von Parkplätzen durchdekliniert.

Die Arbeiten sind ab dem 10. Februar bis Ende Februar im Stadtteilladen an der Breidenbachstraße 5-7 zu sehen. Erarbeitet wurden die Konzepte in zwei Projektwochen vor Ort in Leverkusen im Oktober 2022 und Januar 2023. Dazwischen lagen die wöchentliche bzw. 14-tägigen Kurstermine. Der „Masterstudiengang Städtebau NRW“ mit dem Abschlussgrad „Master of Science“ ist ein anwendungsorientierter Studiengang. Er wird gemeinsam von der Hochschule Bochum, der FH Dortmund, der TH Köln, der TH Ost-Westfalen-Lippe und der Universität Siegen durchgeführt. Hochschulstandort ist die TH Köln.

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Ort aus dem Stadtführer: Wiesdorf, Luminaden
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58
Straßen aus dem Artikel: Lippe, Kaiserplatz, Bachstr

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