Leverkusen: Nur noch eingeschränkte Verzehrempfehlung in der Opladener Neustadt

06.02.2024 // Quelle: Stadtverwaltung

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In Leverkusen wurde eine erhöhte PCB-Belastung in der Opladener Neustadt festgestellt. Bodenproben und Grünkohlexposition wurden untersucht und die Verzehrempfehlung weitgehend aufgehoben. Lediglich in einem bestimmten Bereich besteht noch eine Belastung, bei der eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht ausgeschlossen werden kann. Selbstgezogenes Blattgemüse wie Grünkohl, Mangold oder Pflücksalate sollten deshalb nur in kleinen Mengen gegessen werden. Ein PCB-Eintrag aus dem Boden konnte ausgeschlossen werden, jedoch reichert sich PCB aus der Luft in Blattgemüsen an. Weitere Untersuchungen werden durchgeführt, um die Quelle des PCB-Eintrags zu ermitteln. Bis dahin gilt Vorsicht beim Verzehr von selbst angebautem Blattgemüse.

Im Herbst vergangenen Jahres hatten Untersuchungen des Landesumweltamtes eine erhöhte PCB-Belastung in der Opladener Neustadt festgestellt. Weitere Unter-suchungen – Bodenproben sowie die so genannte „Grünkohlexposition“ – schlossen sich an. Die Ergebnisse liegen nun vor und lassen zu, die damals ausgesprochene Verzehrempfehlung weitgehend aufzuheben. Lediglich in dem Bereich zwischen Karlstraße, Friedrich-List-Straße, Wilhelmstraße und der Straße „Im Hederichsfeld“ ergab eine Grünkohl-Probe noch eine Belastung, nach der eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht ausgeschlossen werden kann, wenn selbstgezogenes Blattgemüse verzehrt wird. Der Fachbereich Medizinscher Dienst hält für diesen Bereich deshalb vorsorglich eine Verzehrempfehlung aufrecht.

Vorsicht bei selbstgezogenem Blattgemüse

„Grünkohl, Mangold oder Pflücksalate, die im Garten, gezogen werden, sollten des-halb nur in kleinen Mengen gegessen werden,“ erklärt die Leverkusener Amtsärztin Dr. Mirja Stevens. In diesem Fall bedeutet das: Nicht häufiger als vier Mal pro Woche jeweils höchstens 250 Gramm. Dass sich die Verzehrempfehlung nur noch auf Blattgemüse bezieht, liegt daran, dass ein PCB-Eintrag aus dem Boden in dem untersuchten Gebiet inzwischen nach entsprechenden Bodenuntersuchungen ausgeschlossen werden kann. PCB aus der Luft wiederum reichert sich ausschließlich in Blattgemüsen an. Der städtische Fachbereich Umwelt hatte die Bodenproben beauftragt. Das Landesumweltamt (LANUV) führte die „Grünkohlexposition“ durch, die zu der jetzigen Empfehlung führt.

Weitere Untersuchungen beauftragt

Eine weitere Grünkohlexposition wird nun durchgeführt. Das Gebiet der Exposition wird an die Untersuchungsergebnisse aus dem Jahr 2023 angepasst. Denn die Quelle für den analysierten PCB-Eintrag aus der Luft ist noch unklar. Außerdem sollen Löwenzahnproben genommen werden, die weitere Informationen liefern. Der Fachbereich Umwelt untersucht parallel mögliche Emissionsursachen. Bis weitere Ergebnisse vorliegen, gilt Vorsicht beim Verzehr von selbst angebauten Blattgemüse. Die Anwohnerinnen und Anwohner in der Opladener Neustadt werden entsprechend mit einer Hauswurfsendung informiert.

Infokasten: Polychlorierte Biphenyle (PCB)

PCB, also polychlorierte Biphenyle, sind gesundheitsschädlich und können krebser-regend sein. PCBs wurden seit 1929 als Kühl- und Isoliermittel, als Hydraulik- und Wärmeübertragungsflüssigkeit in vielen Industriezweigen eingesetzt. Zugleich diente PCB auch als Weichmacher und Brandverzögerer für Lacke, Farben, Klebstoffe, Dichtungsmassen, Kunststoffe und Verpackungsmittel. Seit 2019 zählen PCB EU-weit zu den Stoffen, deren Herstellung, Inverkehrbringen und Verwendung auch als Bestandteil von Artikeln verboten sind. Dennoch können sie in Altgeräten und Baustoffen nach wie vor vorhanden sein und ausgasen.


Straßen aus dem Artikel: Friedrich-List-Str, Im Hederichsfeld, Karlstr
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