Leverkusen: Neues Mundhygienecenter geht nach den Herbstferien in den Betrieb

11.10.2023 // Quelle: Stadtverwaltung

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Der Zahnmedizinische Dienst der Stadt Leverkusen hat gemeinsam mit dem Arbeitskreis Zahngesundheit ein neues Mundhygienezentrum eröffnet, um die Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Das Zentrum bietet Vorsorgeuntersuchungen und Prophylaxeberatung an. Es verfügt über Waschbecken in Kinderhöhe, an denen die Kinder spielerisch lernen können, ihre Zähne richtig zu putzen. Außerdem gibt es einen Behandlungsstuhl, um den Besuch beim Zahnarzt angstfrei vorzubereiten. Das Mundhygienezentrum wurde vom AK Zahngesundheit finanziell unterstützt. Die Gesundheit beginnt im Mund und chronische Entzündungen können zu internistischen Erkrankungen führen.

Mund- und Zahngesundheit sind wichtig – und zwar von Kindheit an. Daher hat der Zahnmedizinische Dienst der Stadt Leverkusen es sich gemeinsam mit dem Arbeitskreis Zahngesundheit in Leverkusen zur Aufgabe gemacht, die Zahngesundheit bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Ein Baustein hierfür ist das neue, modern eingerichtete Mundhygienezentrum, das nach den Herbstferien offiziell in Betrieb geht.

Gesundheit beginnt im Mund

Chronische Entzündungen im Bereich des Zahnfleisches (Parodontitis), der Zähne und der Mundhöhle werden mittlerweile mit der Entstehung von internistischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall in Verbindung gebracht. Auch rheumatische Erkrankungen können sich entwickeln. Diabetiker haben zudem ein deutlich erhöhtes Risiko im Verlauf eine Parodontitis zu entwickeln. „Gesundheit beginnt im Mund“, betont Mirja Stevens, Leiterin des Fachbereichs Medizinischer Dienst, „deshalb ist es so wichtig, Kindern schon ganz früh spielerisch zu vermitteln, wie sie ihre Zähne richtig putzen können und was sie darüber hinaus für die Gesunderhaltung ihrer Zähne tun können.“

Flächendeckende Vorsorgeuntersuchungen

Flächendeckend führt der Zahnmedizinische Dienst in allen Kindertageseinrichtungen, Grund- und Förderschulen zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen durch, pro Jahr sind es rund 10.000. „Diese Untersuchungen dienen der Früherkennung von Zahnschäden, Zahnfehlstellungen und Störungen der Gebissentwicklung“, erläutert Amtszahnarzt Dr. Tilman Kramer, der gemeinsam mit zwei Zahnmedizinischen Fachangestellten vor Ort im Einsatz ist. „Dies ermöglicht eine rechtzeitige Weiterverweisung in die zahnärztliche Praxis zur Behandlung und damit zur Vermeidung weiterer Folgeschäden.“ Das Team wird verstärkt durch drei Prophylaxeberaterinnen, die zusätzlich den Kindern spielerisch vermitteln, wie Zähne richtig geputzt werden und was die Kinder für ihre Zahngesundheit tun können.

Nach dem Umzug des Medizinischen Dienstes in einen Neubau auf dem Gelände des Klinikums Leverkusen steht dem Zahnmedizinischen Dienst nun ein weiterer Baustein für die Zahnprophylaxe zur Verfügung: das neue, modern eingerichtete Mundhygienecenter. „In den letzten Wochen haben bereits Kleingruppen aus Förderschulen das Mundhygienecenter getestet, nach den Herbstferien werden die ersten Kita-Gruppen eingeladen“, berichtet Mirja Stevens. Viermal in der Woche werden Termine im Mundhygienecenter angeboten, hier können sich die Kinder an Waschbecken in Kinderhöhe unter Anleitung ihre Zähne putzen.

UV-Licht zeigt, ob die Zähne richtig geputzt wurden

Der Besuch beginnt mit einem Frühstück, das die Kinder von zuhause mitgebracht haben. Dabei erklären die Prophylaxeberaterinnen, was ein gesundes Kindergartenfrühstück ausmacht – was ist für die Brotdose geeignet und was eher nicht. „Vielen ist nicht klar, wie viel Zucker in Lebensmitteln steckt“, betont Amtszahnarzt Dr. Tilman Kramer. Kindgerecht wird über die Entstehung von Karies gesprochen und welche Auswirkungen Karies auf die Zahngesundheit und die Gebissentwicklung haben kann.

Im Anschluss geht es dann ins Mundhygienecenter: Hier erwartet die kleinen Besucherinnen und Besucher ein ganz besonderes Erlebnis: „Den Kindern wird ein Tropfen einer fluoreszierenden Flüssigkeit auf den Finger gegeben, die sie dann auf ihren Zähnen verteilen. Danach wird das Licht aus- und das UV-Licht angeschaltet und man kann sehen, an welchen Stellen sich noch Zahnbeläge befinden“, erläutert Dr. Tilman Kramer. Unter fachkundiger Anleitung der Prophylaxeberaterinnen werden dann die Zähne geputzt. Die Demonstration und Anwendung der vermittelten Zahnputztechnik stellt sicher, dass auch alle Zähne von allen Seiten geputzt werden. Nach erneutem Einschalten des UV-Lichtes können die Kinder eindrucksvoll sehen, ob nun alle Zahnbeläge entfernt sind oder ob es noch Stellen gibt, an denen gründlicher geputzt werden müsste.

Wie in der Zahnarztpraxis gibt es im Mundhygienecenter auch einen Behandlungsstuhl. Hier können die Kinder den Besuch beim Zahnarzt angstfrei „vorerleben“ und in Rollenspielen die bei einer Behandlung eingesetzten Geräte kennenlernen.

Unterstützung durch den AK Zahngesundheit

Der Arbeitskreis Zahngesundheit engagiert sich in Leverkusen in der Gruppenprophylaxe zur Verhütung von Zahnerkrankungen. Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Krankenkassen, der Zahnärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und dem Amtszahnarzt werden einheitliche Programme für Kinder und Jugendliche festgelegt.  Der AK Zahngesundheit übernimmt rund die Hälfte der Personalkosten der Zahnärztlichen Abteilung, davon werden die Personalkosten für die Prophylaxeberaterinnen zu 100 Prozent abdeckt. Die Sach- und Personalkosten werden durch die AOK Rheinland/Hamburg, die Pronova BKK, den Verband der Ersatzkassen, die IKK Classic, die Knappschaft-Bahn-See und die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau anteilig übernommen.

„Unser gemeinsames Ziel, Zahnschäden durch vorbeugende Maßnahmen zu vermeiden bzw. diese frühzeitig zu erkennen, geht auf“, erklärt Torsten Rohde, Leiter der AOK-Geschäftsstelle Leverkusen stellvertretend für den AK Zahngesundheit. „Mit dem neuen Mundhygienecenter können wir das Angebot zur Gruppenprophylaxe weiter ausbauen. Daher hat der AK Zahngesundheit das Mundhygienecenter auch gerne mit rund 4.000 Euro für die Anschaffung von Kindermöbeln finanziell unterstützt.“


Themen aus dem Artikel: MAN, AOK, Herbstferien, Stadt Leverkusen, Demonstration

Kategorie: Politik
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