Leverkusen: Ausstellung des OGV: "StadtRäume zwischen den Kriegen"

23.10.2023 // Quelle: OGV

Automatische Zusammenfassung i

Zusammenfassung: Die Ausstellung "StadtRäume zwischen den Kriegen" des OGV in Leverkusen beleuchtet die Herausforderungen und Veränderungen im rheinischen Raum in den frühen 1920er-Jahren. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Rheinland von den Siegermächten besetzt, was zu einem separatistischen Aufstand führte. Gleichzeitig besetzten französische Truppen das Ruhrgebiet aufgrund der deutschen Inflation. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Geschichte von Jülich und Leverkusen und zeigt die Auswirkungen des Krieges sowie die Möglichkeiten einer sich erneuernden Gesellschaft in der Weimarer Republik. Die Ausstellung findet an verschiedenen Terminen statt und der Eintritt beträgt 4,- Euro.

Die frühen 1920er-Jahre bedeutenden für den rheinischen Raum eine Zeit großer Herausforderungen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden weite Teile des Rheinlands unter Besatzung der Siegermächte Großbritannien, Frankreich und Belgien gestellt. 1923 eskalierte die Situation, als es zu einem separatistischen Aufstand kam. Gleichzeitig besetzten französische Truppen das Ruhrgebiet als Zwangsmaßnahme gegen das Deutsche Reich, das sich angesichts einer galoppierenden Inflation nicht mehr in der Lage sah, die auferlegten Reparationszahlungen zu bedienen. In der Folge kam es zu einem Generalstreik, den die Besatzungstruppen mit Waffengewalt verhindern wollten. Nur durch das besonnene Eingreifen der weiteren Siegermächte konnte die Gesamtsituation entschärft werden. Es mutet wie ein Wunder an, dass sich die Wirtschaft im Westen bald wieder erholte. Auch das Besatzungsregiment wurde konzilianter.

So komplex und krisenhaft die Situation 1923 gewesen war, beging man schon zwei Jahre später im Rheinland mit großem Aufwand die sogenannte Jahrtausendfeier. Anlass war die vermeintlich 1000jährige Zugehörigkeit des Rheinlands zum mittelalterlichen (Kaiser-)Reich. Rheinlandweit fanden Veranstaltungen statt, die dieses Jubiläum als Moment nationaler Selbstvergewisserung nutzten. Aus der Betrachtung der lokalen Geschichte der Zeit in Jülich und im Raum Leverkusen ergibt sich ein facettenreiches Gesamtbild, das eine Bevölkerung zeigt, die hin und her gerissen war zwischen den spürbaren Nachwirkungen des verlorenen Ersten Weltkrieges mit den entsprechenden materiellen wie immateriellen Verlusterfahrungen sowie den sich ergebenden Möglichkeitsräumen einer sich teilweise rasant erneuernden Gesellschaft in der Demokratie der Weimarer Republik.

Die Doppelausstellung in Jülich und Leverkusen konzentriert sich auf die frühen 1920er-Jahre im Westen der Weimarer Republik. Dabei werden zwei StadtRäume in den Blick genommen, die durch den unterschiedlichen Grad der Industrialisierung einerseits sehr verschieden waren, sich andererseits aber mit Besatzung und Hyperinflation vor ähnliche Herausforderungen gestellt sahen.

Termine der Ausstellung "StadtRäume zwischen den Kriegen"

28.10.2023 Samstag 15 Uhr bis 18 Uhr
29.10.2023 Sonntag 11 Uhr bis 16 Uhr
01.11.2023 Mittwoch Allerheiligen 11 Uhr bis 16 Uhr
04.11.2023 Samstag 15 Uhr bis 18 Uhr
05.11.2023 Sonntag 11 Uhr bis 16 Uhr

Der Eintrittspreis beträgt 4,- Euro.

Der Besuch der Dauerausstellung ZeitRäume Leverkusen ist ebenfalls zu den genannten Öffnungszeiten möglich.

Die Ausstellung kann nach Absprache auch zu anderen Zeiten besichtigt werden.

Führungsbuchung unter Tel. 02171-47843.
Themen aus dem Artikel: MAN, Allerheiligen

Kategorie: Kultur,Bildung
Bisherige Besucher auf dieser Seite: 611

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "OGV"

Weitere Meldungen