Der Opladener Geschichtsverein (OGV) hat in einem festlichen Rahmen im Schloss Morsbroich das 50-jährige Stadtjubiläum Leverkusens gefeiert und dabei vier Personen sowie eine Projektgruppe für ihr herausragendes Engagement um die lokale Stadtgeschichte ausgezeichnet.
Unter dem prächtigen Kronleuchter im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich versammelten sich am Freitagabend 70 geladene Gäste, um mit dem Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen (OGV) das 50-jährige Stadtjubiläum unserer Stadt zu würdigen. Neben der Bedeutung der Gebietsreform von 1975 für Leverkusen stand die Verleihung von vier Preisen für herausragendes Engagement im Mittelpunkt des Abends.
Würdigung der Vereinsarbeit und Blick in die Geschichte
OGV-Vorsitzender Michael D. Gutbier eröffnete den Festabend. Bernhard Marewski, in seinem letzten öffentlichen Auftritt als 1. Bürgermeister, lobte die kontinuierliche Arbeit des OGV, insbesondere das "Stadträume-Projekt" zur Zwischenkriegszeit. Marewski betonte die Bedeutung kommunaler Kulturpolitik für die Förderung der Stadtgeschichte.
Prof. Dr. Jürgen Mittag, Leiter der OGV-Arbeitsgruppe LEV50, widmete sich in seinem Festvortrag der Gebietsreform von 1975. Er zeigte auf, dass entscheidende Protagonisten in der Zeit der Gebietsreform von der „Gründung einer neuen Stadt“ sprachen. Gleichwohl zeichne sich Leverkusen auch 50 Jahre nach der Gebietsreform durch eine große Vielfalt und starke Eigenidentitäten der Stadtteile aus. Es spreche jedoch einiges dafür, dass sich gerade dieses Konstrukt bewährt habe.
Anschließend diskutierte Mittag mit Guido von Büren, Vorsitzender des Jülicher Geschichtsvereins, und Prof. Dr. Wolfgang Hasberg, Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission des OGV, über den Stellenwert und die Perspektiven der lokalen Geschichtsarbeit. Hasberg sprach sich dabei für ein stadthistorisches Zentrum aus, das die ehrenamtliche Arbeit stärker institutionalisieren könnte.
Auszeichnungen für vielfältiges Engagement für Leverkusen
OGV-Pressesprecher Jörn Wenge leitete zu den mit Spannung erwarteten Preisverleihungen über.
- Dr. Gert Nicolini erhält Liedtke-Wichmann-Preis: Der stellvertretende OGV-Vorsitzende Philipp Schaefer würdigte in seiner Laudatio die von Nicolini betriebene Internetseite www.stadtgeschichte-leverkusen.de als "umfassendes digitales Gedächtnis der Stadt". Nicolini, ehemaliger Leiter der Statistikstelle der Stadt Leverkusen, hat auf der Plattform mehr als hundert wissenschaftliche Berichte veröffentlicht, die die Geschichte Leverkusens erfahrbar machen.
- Gottfried Effe erhält Bruno-Wiefel-Preis: Laudator Dr. Manfred Pulm hob Effes jahrzehntelanges Engagement für die deutsch-finnische Freundschaft hervor. Effe, der seit 50 Jahren in Oulu lebt und den dortigen Finnland-Deutschland-Verein leitet, hat durch Kooperationen die Verbindung zwischen Leverkusen und seiner finnischen Partnerstadt nachhaltig gestärkt.
- Sonderpreis für Sekundarschule Leverkusen: Ein Sonderpreis zu 50 Jahren Leverkusen würdigte eine Projektgruppe der Sekundarschule Leverkusen sowie ihre Lehrer Laura Michaelis und Tim Hoenings. OGV-Geschichtswart Christian Drach lobte den musikalisch untermalten Film der Schüler, der sie zu zentralen Orten der Leverkusener Stadtgeschichte führte und Passanten sowie Fußballprofis von Bayer 04 zur Historie befragte.
- Bernhard Marewski erhält Liedtke-Wichmann-Ehrenpreis und Ehrenmitgliedschaft: Eine besondere Ehrung erhielt Bernhard Marewski. Ihm wurde von Michael Gutbier und OGV-Ehrenvorsitzendem Ernst Küchler der Liedtke-Wichmann-Ehrenpreis verliehen. Gutbier würdigte Marewskis "jahrzehntelanges Engagement für Stadtgeschichte, Kultur und Bürgersinn" sowie seine Begleitung der OGV-Aktivitäten und seinen Einsatz für Leverkusens europäische Verbindungen, insbesondere zur Partnerstadt Oulu. Zugleich wurde Marewski die Ehrenmitgliedschaft des OGV verliehen.
Der Festabend des OGV unterstrich einmal mehr die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements und die lebendige Auseinandersetzung mit der Geschichte unserer Stadt. Die Auszeichnungen würdigen Personen, die auf unterschiedliche Weise dazu beitragen, das historische Erbe Leverkusens zu bewahren und weiterzugeben.
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