LANXESS hebt Jahresprognose für 2015 nochmals an und stellt neue Strategie vor

EBITDA vor Sondereinflüssen im Gesamtjahr 2015 nun zwischen 860 und 900 Mio. € erwartet
Zachert: „LANXESS wird sich zu einem profitableren und weniger zyklischen Spezialchemie-Konzern mit Wachstumspotenzial entwickeln.“

Archivmeldung aus dem Jahr 2015
Veröffentlicht: 05.11.2015 // Quelle: Lanxess

Der Spezialchemie-Konzern LANXESS setzt seine solide Geschäftsentwicklung mit einem starken dritten Quartal fort und kommt mit seiner Neuausrichtung schneller als erwartet voran. Daher hebt der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr 2015 erneut an und erwartet nun ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 860 und 900 Millionen Euro. Zuletzt war LANXESS für das Gesamtjahr von einem EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 840 und 880 Millionen Euro ausgegangen.

„Unser Geschäft ist in den ersten neun Monaten dieses Jahres zufriedenstellend verlaufen. Wir sehen aber auch, dass die weltweite Konjunktur sich nur verhalten entwickelt und viele Wachstumsmärkte von Unsicherheiten geprägt sind. Wir haben deshalb unsere Neuausrichtung nochmals forciert. Das wirkt sich bereits jetzt auf unser operatives Ergebnis und unsere Jahresprognose aus“, sagte Matthias Zachert, Vorsitzender des Vorstands der LANXESS AG.

So kommen die Effekte aus den optimierten Verwaltungs- und Geschäftsstrukturen vorzeitig zum Tragen: die jährlichen Einsparungen in Höhe von 150 Millionen Euro aus dieser ersten Phase der Neuausrichtung können bereits Ende 2015 und damit ein Jahr früher als erwartet voll realisiert werden.

LANXESS hat auch die zweite Phase der Neuausrichtung beschleunigt. Aus der Optimierung der weltweiten Anlagenbasis erwartet LANXESS zusätzliche Einsparungen von 150 Millionen Euro jährlich. Diese werden sukzessive realisiert und bis Ende 2019 in vollem Umfang wirksam – rund 10 Millionen Euro davon bereits in 2015. Dieses zusätzliche Einsparpotenzial ist das Ergebnis einer weltweiten Analyse der Anlagen und Prozesse des Konzerns, die auch 2016 fortgesetzt wird. Etwa 100 Millionen Euro davon werden durch ein umfassendes Paket von Prozessverbesserungen in den Produktionsanlagen erwartet, zum Beispiel durch einen geringeren Energie- und Rohstoffverbrauch oder optimierte Wartungsprozesse. Bis zu 30 Millionen Euro tragen Kapazitätsanpassungen und Effizienzmaßnahmen in Kautschuk-Werken in Lateinamerika und Frankreich bei. Weitere 20 Millionen Euro Einsparungen resultieren aus der bereits angekündigten Anpassung der Produktionsnetzwerke für Ethylen-Propylen-Dien-Monomer-Kautschuk (EPDM) und Neodymium-basierten Butadien-Kautschuk (Nd-BR).

Neuer strategischer Fokus: Profitables Wachstum in mittelgroßen Märkten
Mit der zügigen Neuausrichtung und vor allem durch das geplante Kautschuk-Joint Venture mit Saudi Aramco hat LANXESS die Basis für einen neuen strategischen Fokus gelegt. „Nachdem wir die wesentlichen strukturellen Probleme gelöst haben, können wir uns nun wieder auf Wachstum konzentrieren. LANXESS wird ein profitablerer und weniger zyklischer Spezialchemie-Konzern – mit einem ausgewogenen Portfolio von Qualitätsprodukten und mit Wachstumspotenzial“, so Zachert.

Die strategischen Eckpfeiler für den künftigen Wachstumskurs hat der Konzern bereits jetzt definiert. LANXESS wird sich auf Märkte mit mittlerem Volumen fokussieren. Zur neuen Wachstumsplattform gehören die Geschäfte mit chemischen Zwischenprodukten und Additiven, Agrochemikalien, Farbpigmenten und Hochleistungskunststoffen, aber auch mit Spezialchemikalien für die Wasseraufbereitung, den Materialschutz oder die Lederindustrie.

„Bei diesen Geschäften haben wir führende Positionen in diversifizierten, weniger zyklischen Märkten. Diese wollen wir gezielt ausbauen. Damit steigern wir unsere Profitabilität und werden gleichzeitig widerstandsfähiger gegen konjunkturelle Schwankungen“, erläuterte Zachert. Als wesentliche Wachstumsregionen sieht LANXESS vor allem China, Nordamerika und Südostasien.

Gleichzeitig plant der Konzern, seine technologisch führende Anlagenbasis zu erweitern und die Integration der Wertschöpfungsketten voranzutreiben. Dafür will LANXESS bis zum Jahr 2020 bis zu 400 Millionen Euro in Wachstumsprojekte investieren. Der Betrag ist Teil der Summe, die LANXESS aus dem Abschluss des Kautschuk-Joint-Venture zufließen wird.

Erste Investition der Neuausrichtung: Ausbau am Standort Leverkusen
Beschlossen ist bereits der Ausbau der Produktion des Geschäftsbereichs Saltigo am Standort Leverkusen. Dort investiert der Konzern nun rund 60 Millionen Euro in den Bau von zwei neuen Produktionslinien, vor allem für Agrochemikalien. Der Baubeginn ist für Mitte nächsten Jahres geplant, die Produktion soll Ende 2017 aufgenommen werden. „Unsere Verbund-Standorte in Deutschland sind auch in Zukunft ein wesentlicher Erfolgsfaktor für LANXESS. Das unterstreichen wir mit dieser ersten großen Investition im Rahmen der Neuausrichtung deutlich“, sagte Zachert.

Operativer Geschäftsverlauf: Starkes drittes Quartal 2015
Im dritten Quartal 2015 lag der Umsatz mit 1,953 Milliarden Euro um 4,3 Prozent leicht unter dem Wert des Vorjahresquartals. Wesentlicher Grund für diese Entwicklung waren die Anpassungen der Verkaufspreise aufgrund gesunkener Rohstoffkosten. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg dagegen vor allem aufgrund des starken US-Dollars und weiterer Einsparungen aus dem Programm zur Neuausrichtung um 11,9 Prozent auf 235 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen verbesserte sich entsprechend auf 12,0 Prozent nach 10,3 Prozent im Vorjahr. Alle drei Segmente trugen zum Ergebnisanstieg bei. Das Konzernergebnis stieg im Berichtszeitraum um 17,1 Prozent auf 41 Millionen Euro nach 35 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

Die Nettofinanzverbindlichkeiten verringerten sich leicht auf 1,323 Milliarden Euro nach 1,336 Milliarden Euro zum Ende des Geschäftsjahres 2014.

Geschäftsentwicklung in den Segmenten
Im Segment Performance Polymers sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent von 1,045 Milliarden auf 976 Millionen Euro. Leicht gestiegene Absatzmengen, vorteilhafte Wechselkurse sowie Einsparungen aus der Neuausrichtung führten trotz einer anhaltend schwierigen Wettbewerbssituation zu einer operativen Ergebnisverbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Segments stieg deutlich um 35,5 Prozent auf 126 Millionen Euro.

Im Segment Advanced Intermediates ging der Umsatz um 7,6 Prozent von 476 auf 440 Millionen Euro zurück. Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Segments lag aufgrund positiver Wechselkurseffekte sowie Einsparungen aus der Neuausrichtung mit 76 Millionen Euro um 1,3 Prozent über dem Vorjahreswert.

Der Umsatz im Segment Performance Chemicals stieg um 2,9 Prozent von 509 auf 524 Millionen Euro. Während die Verkaufspreise nahezu konstant blieben, glichen positive Wechselkurseffekte geringere Absatzmengen mehr als aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg insbesondere aufgrund des starken US-Dollars und Einsparungen deutlich um 14,7 Prozent auf 86 Millionen Euro.


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