Kühle Lieblingsplätze gesucht: Hitzeschutz für heiße Tage

08.05.2023 // Quelle: Stadtverwaltung

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ammenfassung: Leverkusen plant Maßnahmen zum Hitzeschutz aufgrund steigender Temperaturen und einer Zunahme von heißen Tagen. Eine Grünsatzung und die Pflanzung von Bäumen sollen für eine bessere Kühlung sorgen. Um die Bevölkerung vor Hitze zu schützen, entsteht eine Übersichtskarte mit "kühlen Orten". Die Stadt ruft dazu auf, kühle Lieblingsplätze anzugeben. Ein breites Infopaket mit Hitzetipps und UV-Schutztagen soll die Bevölkerung sensibilisieren.

Strahlender Sonnenschein, Freibadbesuch und Grillabend – die schönen Begleiterscheinungen warmer Tage genießen viele im Sommer. Klettert das Thermometer zu hoch, kann dies jedoch auch negative Seiten haben. Besonders ältere oder kranke Menschen sowie Kinder und Säuglinge werden durch Hitze enorm belastet. 

Hitzetage werden zunehmen

Auch wenn in diesem Jahr in Leverkusen die Temperaturen noch nicht über die 30 Grad-Marke geklettert sind – das Klimaanpassungskonzept der Stadt Leverkusen zeigt, dass es in der Stadt immer wärmer wird. Mit 7 bis 8 heißen Tagen über 30 Grad Celsius pro Jahr liegt Leverkusen deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 4,7 Tagen. Bis zum Jahr 2050 wird darüber hinaus eine Zunahme von heißen Tagen um 8,2 Tage prognostiziert. Aufgrund des relativ hohen Anteils an verdichteter Siedlungsfläche ohne thermischen Ausgleich wie etwa durch Grünflächen sind laut dem Klimaanpassungskonzept insgesamt etwa 74.600 Bürgerinnen und Bürger (circa 44 Prozent) der Stadt Leverkusen von Belastungen durch Hitze betroffen. 

Vielfältige Maßnahmen zum Hitzeschutz

„Um die Bevölkerung vor Hitze zu schützen, arbeitet die Stadt Leverkusen aktuell an konkreten Maßnahmen, die 2024 in einem Hitzeaktionsplan schriftlich verankert werden“, erläutert Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach. Der Hitzeaktionsplan setzt sich aus zwei Themenfeldern zusammen: Klimaanpassung und Klimaschutz zum einen und Gesundheitsschutz zum anderen. Für eine bessere Kühlung in der Stadt sind etwa die Pflanzung von Bäumen oder Entsiegelungen geplant. Um bauliche Anlagen und Grundstücksflächen dauerhaft und im Sinne der Klimaanpassung im Stadtgebiet zu begrünen, hat die Stadt Leverkusen eine Grünsatzung erstellt, die derzeit in den politischen Gremien beraten wird. 

Da während Hitzewellen viele Wohnungen nicht mehr ausreichend gekühlt werden können, entsteht aktuell eine Übersichtskarte mit „Kühlen Orten“, an denen sich Bürgerinnen und Bürger an heißen Tagen abkühlen können. „Hierfür benötigen wir die Unterstützung der Leverkusener Bürgerschaft“, ruft Viktoria Daniel, Gesundheitsplanerin der Stadt Leverkusen, zur Teilnahme auf. „Wir suchen Ihre kühlen Lieblingsplätze – ob Park, Wiese oder am See – die Orte müssen nur öffentlich und kostenlos zugänglich sein!“ 

Bürgerbeteiligung läuft bis zum 4. Juni 2023

Und so funktioniert es: Unter www.leverkusen.de oder direkt unter dem Link https://beteiligung.nrw.de/portal/leverkusen/beteiligung/themen/1003130 können Bürgerinnen und Bürger im Beteiligungsportal ihren kühlen Lieblingsplatz angeben – entweder mit Adresse oder einfach den Standort in der Karte eintragen. Wer mag, kann auch ein Bild dazu hochladen, damit der Ort besser gefunden wird. Nach einer Prüfung werden die Orte freigeschaltet und sind in der Karte sichtbar. Melden können Bürgerinnen und Bürger ihre kühlen Orte bis zum 4. Juni 2023. 

Bevölkerung für Hitzeschutz sensibilisieren

Damit die Leverkusenerinnen und Leverkusener gut durch die Hitzetage kommen, hat die Stadt Leverkusen zudem ein breites Infopaket geschnürt: Hitzetipps sind bereits auf der Homepage der Stadt Leverkusen abrufbar, der gedruckte „Hitze-Knigge“ sowie mehrsprachige Info-Plakate folgen. Zum Hitzeschutz finden außerdem zwei UV-Schutztage in den Leverkusener Freibädern statt, einen entsprechenden Infostand gibt es auch beim Gesundheitstag am 9. September 2023 in Wiesdorf. 

Ab dem 1. Juni startet zudem das „Hitze-Telefon“ der Stadt Leverkusen: Unter der bekannten Nummer 0214/406-3333 erhalten Bürgerinnen und Bürger hier Informationen rund um das Thema Hitze, zu den Auswirkungen auf die Gesundheit und individuelle Verhaltenstipps. 

Tipps zum richtigen Umgang mit Hitze

  • Hitze vermeiden: An Hitzetagen sollte besonders nachmittags die direkte Sonne vermieden, Aktivitäten im Freien wie Einkäufe oder Sport in die kühleren Morgen- und Abendstunden verschoben werden. Um die Wohnung oder das Haus abzukühlen, sollte morgens früh, spät am Abend oder nachts gelüftet werden.
  • Informiert bleiben: Der Deutsche Wetterdienst informiert über eine App, einen Newsletter oder über die Internetseite zu aktuellen Hitzewarnungen. Auf der Homepage der Stadt Leverkusen finden Interessierte eine Verlinkung auf die Wetterdienst-Seite.
  • Vorsicht bei Medikamenten: Bereits jetzt im Frühjahr sollten Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, mit ihrem Arzt sprechen: Häufig müssen Medikamente kühl gelagert werden, damit sie ihre Wirkung nicht verlieren. Auch die Dosierung sowie Verhaltensempfehlungen wie zur Trinkmenge können im Sommer variieren.
  • Notfall: Bei den folgenden Symptomen sollte unverzüglich Schatten oder ein kühler Ort aufgesucht und der Notruf 112 gewählt werden: Wiederholtes, heftiges Erbrechen, plötzliche Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstlosigkeit, sehr hohe Körpertemperatur (über 39 Grad Celsius), heftige Kopfschmerzen, Krämpfe in Armen oder Beinen.

 „Grundsätzlich gilt: In Hitzeperioden ist ein aufmerksamer Blick auf sich selbst, Mitmenschen, Familienangehörige, Nachbarn und Freunde besonders wichtig. So können alle dazu beitragen, dass Jung und Alt gut durch den nächsten Sommer kommen“, betont Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach.

 Kühl bleiben: Refill-Stationen sind ein Baustein

„Bei hohen Temperaturen sollte man ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen – insbesondere unterwegs“, verdeutlicht Lünenbach. Aktuell gibt es in Leverkusen rund 20 Refill-Stationen. Durstige Menschen mit einer leeren Wasserflasche können diese hier kostenfrei mit Leitungswasser füllen. „Die Auffüllstationen sind mit einem Aufkleber an der Tür erkennbar, außerdem sind alle Stationen in einer Online-Karte sowie in einer App verzeichnet“, erläutert Viktoria Daniel. Mitmachen können alle Läden mit einem Wasserhahn und festen Öffnungszeiten.

Wer Interesse hat, sich mit seinem Betrieb als Refill-Station in Leverkusen zu beteiligen, kann sich an Viktoria Daniel, Viktoria.Daniel@stadt.leverkusen.de, wenden, weitere Infos gibt es auch unter https://refill-deutschland.de


Themen aus dem Artikel: Klimaanpassungskonzept, MAN

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