Klassische Musik in Schlebusch: Do you love Wagner?

Mike Svoboda Quartett im Sensenhammer

Archivmeldung aus dem Jahr 2022
Veröffentlicht: 06.09.2022 // Quelle: KulturStadtLev
Am 16.09.2022 in Sensenhammer: das Svoboda Quartet // Foto: (c) Michael Fritschi

Es lohnt, das Oeuvre eines Komponisten von Zeit zu Zeit neu zu sichten und dabei durchaus auch mal auf seine ästhetische „Strapazierfähigkeit“ hin zu überprüfen. Eine solche unkonventionelle Auseinandersetzung mit dem schillernden Schaffen Richard Wagners ist das Erfolgspro-gramm „Do you love Wagner?“ des Mike Svoboda Quar-tet. Sein quirliger Leiter – seines Zeichens international gefeierter Posaunist und Komponist, der u.a. mit Frank Zappa und Karlheinz Stockhausen zusammengearbeitet hat – hat in Leverkusen bereits markante Akzente gesetzt. Sein Quartett, das neben Gesang, Posaune, Cello, Kontra-bass und Schlagzeug u.a. auch E-Gitarre und Melodica erklingen lässt, beleuchtet die Kompositionen des Bay-reuther Meisters aus der Sicht von Neuer Musik, Jazz, Rock und Pop; eingebettet in das so virtuose wie unterhaltsame Spektakel sind Texte für, gegen und von Wagner – u.a. von Thomas Mann, Filippo Tommaso Marinetti, Erik Satie und Friedrich Nietzsche.

Programm


Bearbeitungen von Werken Richard Wagners; Texte von Thomas Mann, Filippo Tommaso Marinetti, Erik Satie und Friedrich Nietzsche, Richard Wagner u.a.

Mike Svoboda Quartet


Stefan Preyer Bass, Vocals, Melodica João Carlos Pacheco Schlagwerk, Vocals, Akkordeon, E-Gitarre Karo-lina Öhman Violoncello, Vocals, Melodica Mike Svoboda Posaune, Megaphon, Vocals

Die schwedische Cellistin Karolina Öhman tritt international mit einem vielseitigen Re-pertoire auf. Tourneen und Festivalauftritte führten Karolina in viele Länder Europas und Asien. Ein besonderes Engagement gilt dabei der zeitgenössischen Musik. Durch die Zusammenarbeit mit KomponistInnen brachte Karolina zahlreiche Solo – und Kammer-musikwerke zur Uraufführung. Karolina spielte als Solistin mit u.a. dem Sinfonieorches-ter Basel, dem WDR Sinfonieorchester, Meininger Hofkapelle, Camerata Zürich, Kam-merphilharmonie Graubünden, Basel Sinfonietta und dem Ensemble Namascae. Als pas-sionierte Kammermusikerin tritt sie in verschiedenen Formationen auf. Sie ist Mitglied beim Mondrian Ensemble Basel, Ensemble neuverBand Basel, Trio SÆITENWIND und bei den Curious Chamber Players Stockholm. 2008 gründete sie das Cello-Schlagzeug Duo UmeDuo, mit dem sie durch ganz Europa regelmäßig konzertiert. Karolina ist seit 2016 Solocellistin der Kammerphilharmonie Graubünden.
Karolina studierte bei Torleif Thedéen, Thomas Demenga und Thomas Grossenbacher und schloss mit einem Solistendiplom von der Zürcher Hochschule der Künste ab. Sie gewann mehrere Preise, unter anderem den Schweizer Musikpreis mit dem Mondrian Ensemble 2018 sowie den 1. Preis beim Concours Nicati 2013.

João Carlos Pacheco (*1988) ist ein portugiesischer Musiker, der Schlagzeug und Per-kussion als Mittel für die Entwicklung neuer Kreationen im Bereich der zeitgenössischen Musik einsetzt. Am aktivsten ist er im Bereich der Neuer Kammermusik als Mitglied des Ensemble Inverspace, Ensemble Phoenix Basel, Ensemble of Nomads, TAL Trio und Blechtrommel Duo. Neben seiner Arbeit mit diesen Gruppen arbeitet er regelmässig als Freelancer mit verschiedenen Ensembles der europäischen zeitgenössischen Musikszene zusammen. Bei seiner Arbeit an diesen Projekten versucht er, Beziehungen von großer Kreativität und Komplizenschaft mit den Komponisten zu schaffen, indem er immer ver-sucht, ihre Ideen zu absorbieren und ihnen Werkzeuge für die Verwirklichung ihrer künstlerischen Visionen zur Verfügung zu stellen, wodurch er den für ihn geschriebenen Werken einen starken Stempel aufdrückt. Zu seinen Auftritten bei Festivals und Konzert-reihen zählen Wien Modern, ECLAT (Stuttgart), Lucerne Festival, ULTIMA Festival (Oslo), Gogol Festival (Kiew), ManiFeste IRCAM (Paris), reMusik (St. Petersburg), Festival Neue Musik Rümlingen, Musica(e) (Gradignan), Transit Festival (Leuven), TAKTLOS (Zürich), Tage für neue Musik (Zürich), Sommer in Stuttgart, Klang Basel, Cistermúsica, Festival Próximo Futuro FCG, Dias de Música Electroacústica (Seia), Dias da Música CCB (Lissa-bon), Xenakis/Karkowski Extended (Warsawa), u.a.. Außerdem war er im Residenz an der New York University, der Durham University und der University of North Carolina - Chapel Hill. Als Unterstützer multidisziplinärer Arbeit hat er an Produktionen des Lucer-ne Festivals, der Staatsoper Hamburg, der Beyerischen Staatsoper, des Theaters Basel, des Luzerner Theaters, von Wien Modern und der Zeiträume Biennale mitgewirkt.

Stefan Preyer wurde 1979 in Innsbruck/Österreich geboren. Seine musikalische Ausbil-dung begann er im Alter von sechs Jahren als Knabensopran in Innsbruck. Später wirkte er als Sopransolist der Wiener Sängerknaben. Nach dem Stimmbruch entschied er sich für den Kontrabass, den er am Tiroler Landeskonservatorium, der Musikhochschule Köln und an der Universität der Künste Berlin studierte. Beim Kammerorchester Basel wirkt er seit 2007 als Solokontrabassist. Eine intensive Zusammenarbeit verbindet ihn über das Kammerorchester hinaus mit Giovanni Antonini und dessen Solistenensemble Il Giardino Armonico. Ausserdem gastiert er regelmässig bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und anderen Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Ensemble Resonanz und dem Balthasar Neumann-Ensemble. Er verwirklicht eigene Projekte und Auftritte im Bereich Jazz, Performance und Improvisation mit eigenen Formationen wie Die Freakshow, Grammophon, Trio Oron/Dangel/Preyer u.a. Eine rege internationale Konzerttätigkeit und regelmässige Aufnahmen in verschiedenen Formationen belegen ein sehr aktives musikalisches Schaffen. Stefan Preyer lebt mit seiner Familie in Basel.

Der Komponist, Dirigent und Posaunist Mike Svoboda wurde 1960 auf der Pazifikinsel Guam geboren, wuchs in Chicago auf und kam 1982 nach Abschluss seines Kompositi-ons- und Dirigierstudiums dank eines Kompositionspreises nach Deutschland. Von ent-scheidender Bedeutung für seinen künstlerischen Weg war die Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen von 1984 bis 1996. Durch den Austausch mit ihm und anderen Komponisten wie Peter Eötvös, Georg Friedrich Haas, Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm und Frank Zappa brachte Svoboda in den vergangenen 35 Jahren hunderte von Werke zur Uraufführung. Nach einer fast 20-jährigen Zäsur nahm Mike Svoboda im Jah-re 2000 das Komponieren wieder auf. Seither erteilten ihm Orchester und Theater – darunter das Staatstheater Hannover, das Nationaltheater Mannheim, die Staatsoper Stuttgart, der Südwestrundfunk, das ECLAT Festival und Lucerne Festival – Kompositi-onsaufträge. Svobodas Hauptwerke der letzten Jahre sind die Oper Erwin, das Naturta-lent (2005/07), Musik for Trombone and Orchestra (2010), Music for Trombone, Piano and Percussion (2011), Luminous Flux (2014) für 8 Stimmen und Perkussion, das Famili-enkonzert mit Animationsfilm Once Around the World (2017), das Saxophonkonzert Wittgenstein & Twombly (2018) und Play (2021) für Orchester. 2008 wurde Svoboda mit dem Praetorius-Preis des Landes Niedersachsen in der Kategorie «Musikinnovation» ausgezeichnet. Die Jury würdigte in ihrer Begründung, dass Svoboda sich «durch seine Ideen und Konzepte für die Weiterentwicklung der Musik und ihrer Aufführung interna-tional verdient gemacht» habe. Seit 2007 ist er zudem Professor für zeitgenössische Kammermusik an der Hochschule für Musik Basel. Zurzeit komponiert Svoboda eine Oper mit einem Libretto von Anne-May Krüger nach Peter Hacks „Adam und Eva“, die im Frühling 2025 bei den Schwetzinger Festspielen uraufgeführt wird.

Weitere Infos: https://mikesvoboda.net

Termin

Freitag, 16. September 2022, 19:30 Uhr

Ort

Industriemuseum
Freudenthaler Sensenhammer
Freudenthal 68
51375 Leverkusen

Karten und Vorverkauf

21,00 €, erm.: 12,30 €
Kartenbüro im Forum (Tel. 0214-406 4113), an allen bekannten Vorverkaufs-stellen, www.reservix.de und hier: www.kulturstadtlev.de
Denkmäler aus dem Artikel: Forum
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58
Straßen aus dem Artikel: Freudenthal, Bruch
Themen aus dem Artikel: Universität der Künste Berlin, Universität der Künste Berlin

Kategorie: Kultur
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