Wo einst Napoleons Soldaten vor Schmerzen stöhnten

OGV und GBO weihen Rundgang zu Opladener Geschichte ein

Archivmeldung aus dem Jahr 2020
Veröffentlicht: 28.12.2020 // Quelle: OGV

Wussten Sie, dass mitten in Opladen einst Napoleons verwundete Soldaten versorgt wurden? Oder, dass die Opladener bis in die 1980er Jahre Fleisch vom Pferd auf der Kölner Straße kaufen konnten? Diese und viele andere Geheimnisse der Opladener Geschichte erfährt, wer den neuesten Rundweg des Opladener Geschichtsvereins 1979 e.V. Leverkusen (OGV) zur „Opladener Siedlungs- und Architekturgeschichte seit 1900“ absolviert. Dabei gibt es auch einige architektonische Kleinode zu entdecken. Den Geschichtsweg, dessen Infotafeln jeweils an den Objekten vor Ort oder im Netz studiert werden können, hat der OGV in Kooperation mit dem Gemeinnützigen Bauverein Opladen eG (GBO) entwickelt.
„Wir freuen uns sehr, dass wir passend zu 120 Jahren GBO mit dem Opladener Geschichtsverein dieses Projekt umsetzen konnten. Als der OGV mit der Rundgang-Idee auf uns zugekommen ist, war uns direkt klar, dass wir das unterstützen wollen“, sagt der nicht beim Pressetermin anwesende Alexander Dederichs, Technischer Vorstand des GBO. „Als lokal verwurzelte Genossenschaft hat der GBO viele Liegenschaften in seinem Bestand, die eine interessante Geschichte zu erzählen haben. Hinzu kommt: Die erhaltenen Gebäude sind auch einfach schön anzusehen“, sagt Jens Liebherr, Mitglied beim OGV und in der Arbeitsgruppe zu den Rundgängen für den GBO-Rundweg zuständig.
Insgesamt haben OGV und GBO an 19 Stellen in Opladen Infotafeln angebracht. Insbesondere im Viertel rund um die Opladener Feuerwache ballen sich die Tafeln, denn hier liegen verschiedene Genossenschaftssiedlungen. Denkmalgeschützt sind zum Beispiel die Häuser der Siedlungsanlage an der Kanalstraße, der Mittelstraße und der Birkenbergstraße. Schmückende Fachwerkelemente, Knickgiebel oder Putzmedallions machen die Häuser, die Anfang des 20. Jahrhunderts als Werkswohnungen für die Belegschaft des Bahnausbesserungswerks errichtet wurden, noch heute zu einem Hingucker.
Ein architektonisches Kleinod ist auch das nach dem Politiker und Bundestagsabgeordneten Bruno Wiefel (1924-2001) benannte Haus an der Kölner Straße 100, ein ansehnlicher Backsteinbau mit Türmchen und Giebeldach. Es wurde einst für Direktoren der Leverkusener Farbenfabriken (heute Bayer AG) errichtet. Namenspatron Wiefel, der vor seinem politischen Engagement im Bahnausbesserungswerk in Opladen gearbeitet hatte, fungierte viele Jahre als Geschäftsführer des GBO.
An anderen Orten ist die ursprüngliche Bebauung längst abgerissen worden, zum Beispiel auf dem Gelände des heutigen GBO-Hauses in der Düsseldorfer Straße 814. Hier stand einst das „Nau’sche Haus“, das im 19. Jahrhundert als Rathaus der Stadt Opladen diente. Darüber hinaus befand sich auf dem Grundstück ein Schulgebäude, das während Napoleons Russlandfeldzug 1812/13 als Lazarett für verwundete Soldaten diente.
Gegenüber, auf dem Gelände der GBO-Arkaden, wo heute u.a. ein Supermarkt ansässig ist, war früher eine Druckerei und die älteste Opladener Zeitung beheimatet. Bauherr dürfte Friedrich August Arndt gewesen sein, der 1866 die Zeitung „Verkündiger an der Niederwupper und wöchentlicher Anzeiger“ kaufte.
Gleichzeitig gibt die Route auch Einblick in die Wirtschaftsgeschichte Opladens. Pferdemetzgereien – heute eine Rarität – waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts nichts Ungewöhnliches. In Opladen befand sich eine solche an der Kölner Straße 59-61. Wo bis 1988 noch Pferdefleisch verkauft wurde, hat der GBO vor Kurzem zwei neue Wohn- und Geschäftshäuser errichtet.
Ein Überblick über die Route findet sich in einen Informationsflyer und auf der Plattform „izi-travel“ (Link: https://ogv-leverkusen.de/geschichtsportal/rundwege-sehenswuerdigkeiten/). Dort kann man sich die jeweiligen Infotexte auch anhören. Der Sprecher Pavi Lustig, Sohn von Peter Lustig („Löwenzahn“), hat sie für die Route eingesprochen.


Der OGV hat bereits die Balkantrasse ausgeschildert. Die Tafeln für den Eisenbahnrundgang sind bereits erstellt, allerdings kam die Bahnstadt mit ihrem Rundgang zuvor.





















NummerOrtBild neuBild altPDF
ÜberblickPDF
1Sandstr .74-80PDF
2Fürstenbergstr. 20/22PDF
3Berliner Platz 10PDF
4GBO-ArkadenPDF
5GBO-HausPDF
ehem. Rathaus / PDF)
6Düsseldorfer Str. 8ePDF
7Kämpchenstr. 5-9PDF
8Freiherr-vom-Stein-Str. 1PDF
9Siedlung Uhlandstr.PDF
10Kölner Str. 95PDF
11Kölner Str. 100PDF
12Menchendahler Str.PDF
13Kölner Str. 59-61 (ehemals 63)PDF
14Herzogstr. 19-27PDF
15Siedlung Mittelstr.PDF
16Feuerwehrsiedlung
PDF
PDF Gaswerk
17Siedlung im KreuzbruchPDF Bunker
PDF
18Siedlung Max-Holthausen-PlatzPDF
19Siedlung Steinstr.
PDF historisch
PDF aktuell
ZusammenfassungPDF

Ort aus dem Stadtführer: Opladen
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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