Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, endlich fliegt in der Handball Bundesliga Frauen wieder der Ball. Die Elfen starten mit der Begegnung gegen den VfL Oldenburg am Sonntag (01. September/16.00 Uhr) in der Smidt-Arena in die Spielzeit, an deren Ende Cheftrainerin Heike Ahlgrimm ihr Team erneut unter den besten Vier sieht. "Wir freuen uns, dass es endlich losgeht, und sind sehr positiv gestimmt", sagt "Ahli" vor der Partie gegen den VfL: "Wir wollen uns den Lohn für die harte Arbeit in der Vorbereitung holen und natürlich zu Hause gewinnen."
Die Partie steht für die beiden Mannschaften, die zu den Urgesteinen der Bundesliga gehören, unter ähnlichen Vorzeichen. Sowohl Heike Ahlgrimm als auch ihr Trainer-Kollege Leszek Krowicki müssen auf eine wichtige Leistungsträgerin verzichten. Bei den Elfen schmerzt die Verletzung von Nationalspielerin Kim Naidzinavicius, die im letzten Vorbereitungsturnier am vergangenen Wochenende in Bad Urach einen Bruch der linken Mittelhand erlitt und am Donnerstag operiert wurde. Sie wird ihrer Mannschaft mindestens sechs Wochen fehlen. Voraussichtlich fast doppelt so lange wird Oldenburgs niederländische Torjägerin Lois Abbingh nach einer Knie-OP nur zuschauen können. Die Planungen der Trainer warfen diese beiden Ausfälle erheblich über den Haufen, zählen doch Naidzinavicius und Abbingh im Angriff und in der Abwehr zu den großen Stützen ihrer Teams. Aber, sagt Heike Ahlgrimm, "so ist der Sport".
Auf beiden Seiten gibt es am Sonntag auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Angie Geschke und Anna Loerper sind in Oldenburg und Leverkusen bestens bekannt - spielen aber mittlerweile im anderen Trikot. Geschke, in Oldenburg jahrelang für die Tore aus dem linken Rückraum zuständig, übernahm bei den Elfen die Position der nach Budapest gewechselten Laura Steinbach. Anna "Lumpi" Loerper, die in ihren acht Jahren in Leverkusen zur Nationalspielerin und Führungsfigur reifte, soll in Oldenburg im zentralen Angriff und in der Abwehr die Lücke schließen, die Sabrina Neuendorf mit ihrem Karriereende hinterließ. Es gibt auch zwei neue Spielführerinnen auf dem Parkett: In Leverkusen trat Dees Comans die Nachfolge von Laura Steinbach an, in Oldenburg folgte Wiebke Kethorn auf Sabrina Neuendorf.
Die Zielsetzungen der beiden Mannschaften, die aus einer soliden Nachwuchsarbeit heraus gleichermaßen junge Spielerinnen fördern und auf die Verpflichtung internationaler Stars generell verzichten, sind wie fast immer ziemlich ähnlich. Sowohl Leverkusen als auch Oldenburg wollen einen Platz in der Sechser-Meisterrunde, den ihnen bei normalem Saisonverlauf wohl auch niemand streitig machen kann. Gewinnen wollen sie am Sonntag auch beide. "Wir würden schon gerne etwas aus Leverkusen mitnehmen", sagt VfL-Coach Krowicki, ist sich aber darin ausnahmsweise nicht mit seiner Kollegin einig. "Die Punkte", sagt Heike Ahlgrimm, "wollen wir auf jeden Fall behalten."
Erfolgreiche Nachwuchsarbeit: Meisterehrung für Leverkusens Juniorteam
Etwas zu feiern gibt es in der Smidt-Arena auf jeden Fall schon vor dem Anpfiff. Handball-Abteilungsleiter Andreas Thiel und Geschäftsführerin Renate Wolf ehren das erfolgreiche Juniorteam, das im Juni in Buxtehude die Deutsche A-Jugendmeisterschaft gewann. Die Mannschaft um Spielführerin Anna Seidel hatte sich unter anderem im Finale des Final Four gegen den großen Favoriten HSG Blomberg-Lippe durchgesetzt. "Dieses Team steht exemplarisch für die Nachwuchsarbeit in Leverkusen", sagte Renate Wolf: "Die Elfen-Familie ist sehr stolz auf diese jungen, erfolgreichen Spielerinnen."