Schule-Schwänzen für das Klima

Oder: Wir schwänzen nicht, wir kämpfen
Veröffentlicht: 15.03.2019 // Quelle: Internet Initiative

Um 11:30 war der Rathausvorplatz trotz Niesel-Regens gut mit ca. 400 Schülern (ab der 4. Klasse mit Mami) und vielen Plakaten und Bannern besetzt.
Nach einer 15minütigen Musikpause begann die wohlgeordnete Redephase inklusive eines Grußwortes von Oberbürgermeister Uwe Richrath (das Engagement begrüßend aber mit Hinweis auf die Schulpflicht). Anschließend wurde die "Schlachtrufe" geübt bevor es wiederrum geordnet in durch die Fußgängerzone ging.

Neben Oberbürgermeister Uwe Richrath versuchten auch Umweltdezernent Lünenbach, der Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz und Bezirksvertreter Wolfgang Berg mit den Schülern ins Gespräch zu kommen.

Trotz vieler Plakate und Reden waren an konkreten Forderungen nur "Rettet den Hambacher Forst", "Stoppt Kohle" und "Stoppt Kernenergie" zu finden

Der Welt-Klimawandel bringt in Leverkusen wesentlich mehr Leute auf die Straße als Autobahn-Tunnel/Tunnel-statt-Stelze-Demos.



Pressemeldung von Josefa Lux (wurde nicht vom Leverkusen-Reporter vor Ort gesehen)
Eva Lux unterstützt Leverkusener Schülerdemonstration vor dem Rathaus


Am heutigen Freitag haben sich zahlreiche Leverkusener Schüler vor dem Wiesdorfer Rathaus das erste Mal an den Fridays for Future Kundgebungen für eine konsequente Klimaschutzpolitik beteiligt.

"Mit vollem Erfolg! Wir können uns glücklich schätzen, dass unsere Kinder mit vollem Einsatz für ihre Zukunft kämpfen. Die Erderwärmung bedroht nicht die Umwelt, sondern die Menschheit. Umweltschutz ist Menschheitsschutz. Das sollten wir nicht vergessen", zeigt sich die dreifache Mutter Eva Lux, Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin in Leverkusen begeistert.

Während 23.000 Wissenschaftler die europaweiten Schülerproteste für eine bessere Klimaschutzpolitik unterstützen, äußerten Politiker verschiedener Parteien in den vergangenen Tagen Kritik. So sagte Christian Lindner, die Schüler sollten solche Themen lieber den Experten überlassen und sich auf die Schule konzentrieren. Wirtschaftsminister Peter Altmaier forderte die Schüler auf, erst nach Schulende zu demonstrieren und NRW Bildungsministerin Yvonne Gebauer schrieb den Schulen einen Brief, in dem sie die Schulleitungen daran erinnerte, dass die demonstrierenden Schüler wie Schulschwänzer zu behandeln seien.

"Statt den Schülern mit ordnungsrechtlichen Konsequenzen wegen des Fernbleibens des Unterrichts zu drohen, sollte Schulministerin Gebauer lieber stolz auf unser Bildungssystem sein: Schließlich sind Themen, wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit in allen Lehrplänen enthalten. Das ist ein toller Bildungserfolg", meint Lux.

Die despektierlichen bis reaktionären Kommentare von Politikern wie Christian Lindner oder Peter Altmaier, und nicht zuletzt die Andeutungen auch in der hiesigen Presse (konkret?), die Schüler nutzten die Demonstrationen doch nur, um ungestört Cannabis zu rauchen, erinnerten laut Lux stark an die Springerpresse der 60ger Jahre: Damals sei demokratisches Engagement als Verirrung fauler Gammler gebrandmarkt worden.

"Ich dachte diese Zeiten wären lange vorbei. Ich kann mich über diesen altväterlichen Ton gegenüber Menschen, die von über 23.000 Wissenschaftlern unterstützt werden, nur wundern", kritisiert Lux.
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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