Guter Jahresauftakt für Bayer: Konzernumsatz auf 12,117 Milliarden € (plus 14,8 %) gestiegen

Erfreuliches Umsatz- und Ergebniswachstum bei HealthCare
CropScience behauptet sich in schwächerem Marktumfeld
Konzernergebnis bei 1,303 Mrd. € (minus 8,4 %)

Archivmeldung aus dem Jahr 2015
Veröffentlicht: 30.04.2015 // Quelle: Bayer

Der Bayer-Konzern verzeichnete einen guten Start ins Jahr 2015 und konnte sein Geschäft im 1. Quartal erneut ausbauen. "Bei HealthCare profitierten wir weiter von der positiven Entwicklung unserer neueren Pharma-Produkte und der erfreulichen Geschäftsausweitung bei Consumer Health", erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers am Donnerstag bei der Vorlage des Zwischenberichts. Bei Consumer Care trugen die neu erworbenen Produkte von Merck & Co., Inc., USA, zusätzlich zum Wachstum bei. Das Ergebnis steigerte HealthCare kräftig. CropScience konnte beim Umsatz das starke Vorjahresquartal trotz eines schwächeren Marktumfelds leicht übertreffen. Das Ergebnis blieb hier allerdings unter dem Vorjahr. MaterialScience verzeichnete währungs- und portfoliobereinigt erwartungsgemäß leichte Umsatzrückgänge, konnte das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis jedoch steigern. "Angesichts des Geschäftsverlaufs im 1. Quartal und insbesondere wegen der deutlich positiveren Währungsverhältnisse zum 31. März heben wir unseren Konzernausblick für 2015 an", so Dekkers.

Der Konzernumsatz stieg im 1. Quartal 2015 um 14,8 Prozent auf 12,117 (Vorjahr: 10,555) Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) entsprach das einem Zuwachs von 2,7 Prozent. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 9,6 Prozent auf 3,000 (2,738) Milliarden Euro. Die gute Geschäftsentwicklung ging einher mit höheren Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie Marketing und Vertrieb. Währungseffekte trugen mit etwa 50 Millionen Euro zum Ergebnis bei. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 7,3 Prozent auf 2,242 (2,089) Milliarden Euro. Dagegen sank das EBIT um 4,7 Prozent auf 1,998 (2,096) Milliarden Euro. Ergebnisbelastend wirkten sich per saldo Sondereinflüsse in Höhe von minus 244 (plus 7) Millionen Euro aus. Diese enthielten im Wesentlichen Aufwendungen für die Integration erworbener Geschäfte, die Konsolidierung von Produktionsstätten und weitere Effizienzsteigerungsmaßnahmen. Das Konzernergebnis lag mit 1,303 (1,423) Milliarden Euro um 8,4 Prozent unter Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis je Aktie legte hingegen um 7,7 Prozent auf 2,10 (1,95) Euro zu.

Der Brutto-Cashflow lag mit 2,060 (2,048) Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Der Netto-Cashflow stieg wegen geringerer Mittelbindung im Working Capital deutlich auf 724 (163) Millionen Euro. Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2014 um 1,7 Milliarden Euro auf 21,3 Milliarden Euro, im Wesentlichen aufgrund negativer Währungseffekte.

HealthCare profitiert von neueren Pharma-Produkten und Akquisitionen
Im Gesundheitsgeschäft (HealthCare) erhöhte sich der Umsatz im 1. Quartal um 25,6 (wpb. 7,2) Prozent auf 5,742 (4,572) Milliarden Euro. "HealthCare erzielte ein erfreuliches organisches Wachstum und profitierte darüber hinaus von den Akquisitionen im Bereich Consumer Care", erläuterte Dekkers. Der Teilkonzern verzeichnete eine weiterhin starke Entwicklung im Pharma-Geschäft sowie kräftige Zuwächse im Segment Consumer Health.

Der Umsatz des Segments Pharma stieg wpb. um 7,2 Prozent auf 3,200 Milliarden Euro. Die neueren Produkte - der Gerinnungshemmer XareltoTM, das Augenmedikament EyleaTM, die Krebsmittel StivargaTM und XofigoTM sowie AdempasTM gegen Lungenhochdruck - entwickelten sich weiterhin dynamisch und erzielten einen Umsatz von insgesamt 898 (598) Millionen Euro. Bei XareltoTM stieg der Umsatz währungsbereinigt (wb.) um 38,4 Prozent, EyleaTM legte sogar um wb. 55,1 Prozent zu. Bei den etablierten Top-Produkten erhöhte sich der Umsatz mit den Hormonspiralen der MirenaTM-Produktfamilie um wb. 14,2 Prozent. Positiv entwickelte sich auch AspirinTM Cardio zur Herzinfarktsekundärprävention mit einem wb. Umsatzplus von 8,3 Prozent. Der Umsatz des Blutgerinnungsmittels KogenateTM lag wb. um 9,8 Prozent unter Vorjahr - bedingt durch die Nutzung von Produktionskapazitäten für die Entwicklung von Hämophilie-Medikamenten der nächsten Generation. Beim Multiple-Sklerose-Präparat BetaferonTM/ BetaseronTM ging der Umsatz wb. um 1,0 Prozent zurück. Insgesamt wuchs das Pharma-Geschäft wb. in allen Regionen. Besonders erfreulich war die Entwicklung in Nordamerika und Europa.

Der Umsatz von Consumer Health stieg wpb. um 7,2 Prozent auf 2,542 Milliarden Euro. An dieser positiven Entwicklung waren alle Divisionen beteiligt. Zu der deutlichen Umsatzausweitung bei Consumer Care trugen die von Merck & Co., Inc., USA, erworbenen Produkte 495 Millionen Euro bei und entsprachen damit den Erwartungen. Positiv entwickelten sich darüber hinaus die Hautpflegemittel BepanthenTM/BepantholTM mit einem Umsatzplus von wb. 14,1 Prozent. Die Schmerzmittel AspirinTM und AleveTM legten wb. um 8,9 bzw. 8,8 Prozent zu. Die Division Medical Care profitierte unter anderem davon, dass sich im Diabetes-Care-Geschäft das Marktumfeld in den USA stabilisierte. Die Umsätze der Blutzucker-Messsysteme der ContourTM-Produktfamilie erhöhten sich wb. um 14,5 Prozent. Im Radiology-Geschäft leistete das MRT-Kontrastmittel GadovistTM/ GadavistTM nach Zulassung in weiteren Indikationen einen erfreulichen Beitrag und legte wb. um 21,5 Prozent zu. Die Division Animal Health verzeichnete ein deutliches Umsatzwachstum insbesondere mit dem Floh- und Zeckenhalsband SerestoTM.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen steigerte HealthCare kräftig um 24,1 Prozent auf 1,615 (1,301) Milliarden Euro. Maßgeblich für diesen Ergebnisanstieg waren die gute Geschäftsentwicklung bei Pharma und Consumer Health, die Ergebnisbeiträge aus den erworbenen Geschäften sowie positive Wechselkurseffekte von etwa 50 Millionen Euro. Ergebnisbelastend wirkten sich gestiegene Aufwendungen für Marketing und Vertrieb in beiden Segmenten aus, bei Consumer Care insbesondere durch die erworbenen Geschäfte. Hinzu kamen höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung bei Pharma.

Schwächeres Marktumfeld für CropScience in Nord- und Südamerika
Im Agrargeschäft (CropScience) stieg der Umsatz im 1. Quartal um 6,6 Prozent (wpb. 1,0) Prozent auf 3,092 (2,900) Milliarden Euro. "Trotz eines abgeschwächten Marktumfelds vor allem in Nord- und Südamerika konnten wir bei Crop Protection / Seeds gegenüber dem starken Vorjahresquartal leicht zulegen", so Dekkers. Deutliche Zuwächse erzielte der Teilkonzern in der Region Europa, wo das Geschäft wb. um 16,9 Prozent zulegte. In Nordamerika sank der Umsatz dagegen um wb. 15,1 Prozent, in Asien/Pazifik um wb. 4,3 Prozent und in Lateinamerika/Afrika/Nahost um wb. 3,2 Prozent.

Im Pflanzenschutz (Crop Protection) verzeichneten die Fungizide mit wpb. plus 22,4 Prozent eine zweistellige Wachstumsrate. Besonders stark entwickelten sich hier die Produkte zur Anwendung in Getreide. Positiv war auch die Entwicklung bei Seeds (Saatgut - wpb. plus 8,2 Prozent), insbesondere bei Raps und Sojabohnen. Dem standen rückläufige Umsätze bei SeedGrowth (Saatgutbehandlungsmittel - wpb. minus 16,7 Prozent), Insektiziden (wpb. minus 12,5 Prozent) und Herbiziden (wpb. minus 8,5 Prozent) gegenüber. Der Umsatz von Environmental Science stieg wpb. um 4,2 Prozent. Sowohl das Geschäft mit Produkten für professionelle Anwender als auch das Konsumentengeschäft entwickelten sich positiv.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Teilkonzerns lag mit 1,040 (1,098) Milliarden Euro um 5,3 Prozent unter dem starken Vorjahreszeitraum. Hierzu trug ein negativer Währungseffekt von rund 40 Millionen Euro bei. Einem positiven Effekt aus höheren Absatzpreisen standen niedrigere Absatzmengen sowie gestiegene Aufwendungen für Marketing und Vertrieb gegenüber.

Rückläufige Rohstoffpreise verbessern Ertragslage bei MaterialScience
Im Geschäft mit hochwertigen Polymer-Werkstoffen (MaterialScience) verlaufen die Arbeiten zum beabsichtigten Börsengang planmäßig. "Wir gehen unverändert davon aus, MaterialScience spätestens bis Mitte 2016 an die Börse zu bringen", sagte Dekkers.

Der Umsatz des Teilkonzerns stieg im 1. Quartal um 7,5 Prozent auf 3,014 (2,803) Milliarden Euro. Wpb. entsprach das erwartungsgemäß einem Rückgang von 2,1 Prozent, der auf gesunkene Absatzpreise bei Polyurethanes und Polycarbonates zurückzuführen ist. In beiden Business Units waren die Rohstoffpreise stark rückläufig. Die Absatzmengen hingegen stiegen insgesamt. Der Umsatz mit Rohstoffen für Schaumstoffe (Polyurethanes) ging wpb. um 6,6 Prozent zurück, während das Geschäft mit hochwertigen Kunststoffen (Polycarbonates) wpb. um 3,9 Prozent ausgebaut werden konnte. Im Geschäft mit Rohstoffen für Lacke, Klebstoffe und Spezialitäten legte der Umsatz wpb. um 4,9 Prozent zu, Industrial Operations verzeichnete wpb. einen Rückgang um 4,2 Prozent.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von MaterialScience verbesserte sich um 15,8 Prozent auf 424 (366) Millionen Euro. Dieser Zuwachs ist im Wesentlichen auf deutlich gesunkene Rohstoffpreise zurückzuführen, die den Rückgang der Absatzpreise überkompensierten. Darüber hinaus begünstigten positive Währungseffekte von etwa 50 Millionen Euro das Ergebnis.

Konzernumsatz soll 2015 auf 48 bis 49 Milliarden Euro steigen
"Unsere Prognose für das Gesamtjahr 2015 heben wir an", sagte Dekkers und verwies vor allem auf die deutlich positiveren Wechselkursverhältnisse zum 31. März 2015. Bayer plant nun einen Konzernumsatz in der Größenordnung von 48 bis 49 (bisher: 46) Milliarden Euro. Dies entspricht wpb. einem Anstieg im unteren einstelligen Prozentbereich. Bezogen auf den Umsatz rechnet der Konzern mit positiven Währungseffekten gegenüber dem Vorjahr von ca. 9 (bisher: ca. 3) Prozent. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen ist jetzt eine Steigerung im oberen (bisher: im unteren bis mittleren) Zehner-Prozentbereich geplant. Insgesamt sind hier erwartete positive Währungseffekte von ca. 8 (bisher: ca. 2) Prozent berücksichtigt. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie will Bayer jetzt einen Zuwachs im oberen (bisher: im unteren) Zehner-Prozentbereich erzielen. Hierin sind positive Währungseffekte in Höhe von ca. 7 (bisher: ca. 3) Prozent enthalten.

Der Konzern geht weiterhin von Sonderaufwendungen in der Größenordnung von etwa 700 Millionen Euro aus. Diese entfallen im Wesentlichen auf die Integration der erworbenen Consumer-Care-Geschäfte sowie auf Aufwendungen im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Börsengang von MaterialScience. Die Nettofinanzverschuldung plant Bayer zum Jahresende mit unter 20 (bisher: unter 18) Milliarden Euro.

HealthCare erwartet nun, den Umsatz auf über 24 (bisher: ca. 23) Milliarden Euro zu steigern. Dies entspricht einem wpb. Umsatzzuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Teilkonzern plant jetzt eine Steigerung des um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA im unteren Zwanziger-Prozentbereich (bisher: im mittleren Zehner-Prozentbereich). Im Segment Pharma wird nun ein Umsatz von etwa 14 (bisher: etwa 13) Milliarden Euro prognostiziert. Dies entspricht einer wpb. Steigerung im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Der Umsatz mit den neueren Produkten soll auf über 4 (bisher: in Richtung 4) Milliarden Euro gesteigert werden. Für das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA wird jetzt eine Steigerung im mittleren (bisher: im unteren) Zehner-Prozentbereich) erwartet. Hierin sind um 350 (bisher: 300) Millionen Euro höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung berücksichtigt. Es ist zu erwarten, dass die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge bei Pharma aufgrund der dilutiven Währungseffekte leicht unter Vorjahr liegen wird (bisher: leichte Verbesserung). Für das Segment Consumer Health unter Einbezug der erworbenen Consumer-Care-Geschäfte wird nun mit einer Steigerung des Umsatzes auf über (bisher: in Richtung) 10 Milliarden Euro gerechnet. Wpb. ist ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich geplant. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health soll nun im mittleren Dreißiger-Prozentbereich (bisher: im mittleren bis oberen Zwanziger-Prozentbereich) gesteigert werden. Dazu tragen die erworbenen Consumer-Care-Geschäfte bei.

CropScience plant weiterhin, über dem Markt zu wachsen und nun einen Umsatz von etwa 11 (bisher: etwa 10) Milliarden Euro zu erreichen. Dies entspricht einer wpb. Steigerung im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Teilkonzern erwartet jetzt, das EBITDA vor Sondereinflüssen aufgrund der erheblichen positiven Währungsveränderungen im unteren bis mittleren Zehner-Prozentbereich zu steigern (bisher: im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich).

Für das Jahr 2015 plant MaterialScience unverändert ein weiteres Mengenwachstum bei rückläufigen Verkaufspreisen. Dies führt wpb. zu einem Umsatzrückgang. Jedoch wird mit einer deutlichen Steigerung des um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA gerechnet, unter anderem aufgrund niedrigerer Rohstoffkosten. Die Kapitalkosten will der Teilkonzern im Jahr 2015 wieder vollständig verdienen. Für das 2. Quartal 2015 erwartet MaterialScience einen Umsatz und ein um Sondereinflüsse bereinigtes EBITDA mindestens auf dem Niveau des 1. Quartals 2015.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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