„Der Bau der Campusbrücke und damit der gelungene Brückenschlag über die Bahngleise ins Zentrum von Opladen war der wichtigste Schritt, den die neue bahnstadt opladen 2013 gegangen ist. Die Campusbrücke ist Symbol und Signal zugleich: Symbol für eine gelungene Verbindung und Signal für die Arbeiten, die ab 2014 im Westteil der bahnstadt opladen anstehen: allen voran als erste Maßnahme der Bau der Bahnhofsbrücke.“ Damit stellte Paul Hebbel, der Aufsichtsratsvorsitzende der nbso GmbH, die Campusbrücke auf Platz 1 der Rangfolge für die Jahresbilanz 2013. Mit Blick aufs kommende Jahr betonte Hebbel: „2014 wird ein ganz entscheidendes Jahr für den Stadtteil Opladen. Über die Bebauungspläne für die Westseite wird dann endgültig und im Detail festgelegt, wie die künftig freie Fläche zwischen Personenzug- und jetziger Gütergleisstrecke in Zukunft genau aussehen soll. Es geht um neue Verkehrsanbindungen, neues Wohnen, neues Einkaufen, neues Gewerbe und neue Grün- und Freiflächen. Das Stadtumbauprojekt neue bahnstadt opladen tritt auf der Westseite jetzt in die zweite, entscheidende Phase ein.“
Die Geschäftsführerin der nbso GmbH, Vera Rottes, bestätigte den „Fahrplan“ für das neue Jahr: „2014 hat die GmbH zwei große Herausforderungen zu meistern: den Bau der Bahnhofsbrücke und die detaillierte Erarbeitung des städtebaulichen Konzepts für die 11 Hektar große Brachfläche zwischen Personenzug- und jetziger Gütergleisstrecke. Dafür werden wir das Stadtteilentwicklungskonzept so fortschreiben, dass am Ende des Jahres das Gesicht der Westseite für jedermann deutlich zu erkennen ist.“ Gemeinsam mit Peter Jahnen vom Büro HJP, das mit der Entwicklung der B-Pläne beauftragt ist, betonte sie, dass alle Entwicklungen und Fortschritte im B-Plan-Verfahren der Bürgerschaft im Dialog vorgestellt würden: „Die erste frühzeitige Bürgerbeteiligung und -information in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Stadtplanung findet bereits am 20. Januar im Landrat-Lucas-Gymnasium statt – Thema: Erörterung des Bebauungsplans für die neue Bahnallee und Vorstellung der Ergebnisse des Stadtteilentwicklungskonzeptes Opladen durch den Fachbereich Stadtplanung.“
Die Bilanz des Jahres 2013 mit den Bereichen Finanzen, Wohnen, Gewerbeflächen, Erschließung, Umwelt, Freiraumgestaltung und Planung stellte Vera Rottes gemeinsam mit dem Prokuristen der GmbH, Stefan Karl vor. Einleitend nannte sie ihr persönliches Fazit: „Das Jahr 2013 ist für mich neben dem Brückenschlag durch zwei weitere sehr positive Entwicklungen geprägt: Die neue bahnstadt opladen ist seit 2013 unübersehbar ein bedeutender Wohnstandort, der weit über Leverkusen hinaus auf großes Interesse stößt. Und ganz wichtig: Der Rat der Stadt Leverkusen hat endgültig „Ja“ zur Gütergleisverlegung gesagt. Im Juli wurde von der DB Netz AG das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Und abschließend bleibt zu sagen: Alle Erfolge der GmbH waren nur durch die sehr gute Unterstützung der beteiligten städtischen Fachbereiche und natürlich des Oberbürgermeisters und des Aufsichtsrates möglich.“ Stefan Karl betonte, dass es 2013 auf der Ostseite gelungen sei, die städtebauliche Qualitäten zu verwirklichen, die von Anfang an Kern der Planung gewesen seien: „Die neue bahnstadt wird in ihrer Architektur aus einem Guss sein, und sie wird mit ihren Grün- und Freiflächen zu einer neuen grünen Oase für Opladen werden.“
Die Details: Rückblick und Ausblick
Finanzen: Bauen, Planen, Verkaufserlöse
Das Bauauftragsvolumen 2013 für Straßen- und Brückenbau, die Grüne Mitte und Artenschutz belief sich auf rund 4,2 Mio Euro. Die Planungskosten für die Gütergleisverlegung betrugen 740.000 Euro. Die Vermarktung von Grundstücken für Wohnen und Gewerbe erbrachte, wie im Vorjahr, Verkaufserlöse in Höhe von ca. 5,7 Mio Euro.
Wohnen: 95 Neusiedler im Quac - hunderte Vormerkungen im privaten Wohnungsbau - Bauantrag Studentenhaus gestellt
Im Februar 2013 zog die erste Familie ins Quartier am Campus ein, das erste Kind wurde geboren. 95 Personen – viele aus dem Nahbereich, aber einige auch aus dem Umland wie Köln und Düsseldorf – sind inzwischen in der Bahnstadtchaussee, Gaußstraße, Grete-Herrmann-Straße, Hanna-Neumann-Straße und Leonhard-Euler-Straße angemeldet, und das Quartier wächst stetig weiter. Die direkt angrenzende AWO-Kindertagesstätte an der Kolberger Straße, die bis Frühjahr 2014 eröffnet wird und deren 60 Plätze schon alle vergeben sind, wird als ideale Infrastruktur wahrgenommen. Paul Hebbel: „Zehn Jahre nach dem Ende des Bahnausbesserungswerks wurde jetzt mit einer neuen Generation ein neuer Anfang gemacht. Das ist gelungener Stadtumbau.“ Mitte 2013 wurde auch der „Quartiersplatz“ am Kulturausbesserungswerk mit der Schallschutzmauer fertig gestellt – die Schallschutzmauer war zwingende Voraussetzung für (Veranstaltungs)-Kultur und Wohnen in engster Nachbarschaft.
Die nbso : PAESCHKE GmbH, die die mit 5,8 Hektar größte private „Wohnungsbaustelle“ auf dem Gelände der neuen bahnstadt verantwortet, hat das Jahr 2013 dazu genutzt, alle Vorbereitungen für die Bebauung zu treffen: Die alte Halle wurde abgerissen und 175.000 Tonnen Boden wurden bewegt bzw. ausgetauscht. Hierfür wurden ca. 5,5 Mio. Euro aufgewendet. 2014 werden die Hochbauarbeiten für den ersten Bauabschnitt mit seinen 31 Einfamilienhäusern und 13 Eigentumswohnungen beginnen. Der Verkaufsstart für diese Einheiten erfolgte bereits im Spätsommer, die Fertigstellung ist ab Mitte 2015 geplant.
Stefan Karl: „Die ersten Baugenehmigungen sind ausgesprochen, und ganz besonders freue ich mich, dass durch den Investor hochwertige architektonische Entwürfe realisiert werden. Die Wohnarchitektur in der bahnstadt wird aus einem Guss sein.“ Auch die Wege für studentisches Wohnen sind geebnet: Das Kölner Studentenwerk hat den Bauantrag für sein Wohnhaus mit 62 Appartments eingereicht, und der Bauträger Schürgers stellt in seinem viergeschossigen Wohn- und Geschäftshaus an der Bahnstadtchaussee ebenfalls 25 Studentenwohnungen her.
Gewerbeflächen: 60 Prozent vermarktet - die größte Ansiedlung war „Wallraff“
Die Vermarktung der Gewerbe- und Sondergebietsflächen auf der Ostseite ging auch 2013 stetig voran: das Unternehmen viatraffic gmbH siedelte sich an der Campusallee 1 an, und die Firma Wallraff startete im November auf einer Gesamtfläche von 30.000 Quadratmetern den Bau von Produktions- und Lagerhallen plus einem Verwaltungsgebäude. Damit sind Ende 2013 60 Prozent verkauft, 15 Prozent reserviert und 25 Prozent noch frei.
Erschließung: „Campusallee“ und Fakultätsstraße neu gebaut – 2014: Vollausbau der Torstraße, Endausbau von Bahnstadtchaussee und des Straßennetzes im Quartier am Campus
Wie im Zeitplan vorgesehen, verbindet die 800 Meter lange Campusallee seit Frühjahr 2013 die Quettinger Straße mit der Werkstättenstraße:
Sie dient als Erschließung für das Gewerbegebiet und den künftigen Campus Leverkusen und nimmt aktuell und auch in Zukunft die Haupt-Verkehre zur Andienung der Baustellen für die Wohngebiete auf. Die Torstraße, die zu Zeiten des Ausbesserungswerks als Sackgasse vor dem Werkstor endete, wird ab Sommer 2014 – die Bürgerbeteiligung wurde 2013 durchgeführt – als Erschließung für das neue Wohngebiet ausgebaut. Parallel erfolgen der Straßenendausbau im Quartier am Campus und der Bahnstadtchaussee.
Weitere Fertigstellungen im „Straßenbaupaket“ 2013: die Straßen „Am Handwerkerhof“ und die „Fakultätsstraße“ östlich der Halle Süd als Abzweigung von der Campusallee.
Freiraumgestaltung, Umweltmanagement und Campus Leverkusen: Grüne Mitte bis zur Campusbrücke ausgebaut –Zwei Hektar neue Spiel- und Freiflächen folgen 2014 – Kreuzkrötenbiotop angelegt – Vorbereitungen für den Abriss der Halle Süd angelaufen
Pünktlich zur Eröffnung der Campusbrücke wurde auch der markante Ost-West-Grünzug „Grüne Mitte“, der entlang von Kesselhaus und Bahnstadtchaussee verläuft, vollständig ausgebaut: Er führt nun über die Werkstättenstraße hinaus und mündet in einem Stauden- und Rasenbeet in Höhe der Rampe zur Campusbrücke. „Die Grüne Mitte soll den Bürgern Erholung und Freiraum bieten, und seit dem Sommer 2013 können wir täglich beobachten, dass unsere Ideen bei den Bürgern ankommen“, so Planer und Prokurist Stefan Karl.
Das kommende Jahr 2014 steht daher auch im Zeichen eines weiteren großzügigen Ausbaus von Grünanlagen mit Spielplätzen und Gärten: Direkt im neuen Jahr 2014 fällt der Startschuss für das erste von insgesamt drei „Grün“-Projekten: Eine zwei Hektar große Spiel- und Freianlage mit großen Wiesenflächen, Sand- und Kletterspielplatz, einem Duftgarten, Eisenbahnspielplatz und seniorengerechten Spielgeräten entsteht zwischen dem Handwerkerhof und der künftigen Fachhochschule. „Hier sollen sich ab Sommer 2014 Jung und Alt, die neuen Bahnstadt-Bewohner und die Nachbarn aus Quettingen begegnen“, so Stefan Karl. Der Bau der beiden anderen Spiel- und Grünflächen – die eine neben dem Quartier am Campus und die andere neben dem Sängerheim – folgen 2014 und 2015.
Den gesetzlichen Auflagen zur arterhaltenden Sicherung der streng geschützten Kreuzkröte ist die nbso GmbH 2013 nachgekommen: Anfang 2014 wird das artgerechte Biotop in Nachbarschaft des Sängerheims fertig gestellt sein. Anfang 2014 wiederum wird der Startschuss für den Abriss der südlichen Halle für den Bau des Campus Leverkusen fallen. „Ich freue mich, dass wir mit diesem positiven Signal das Jahr 2014 beginnen können“, so Vera Rottes.
Brücken: Campusbrücke im Juni eingeweiht – Der Bau der Bahnhofsbrücke beginnt Anfang 2014
Seit ihrer Eröffnung wird die Campusbrücke rege von Fußgängern und Radfahrern genutzt. „Die Gabionenwände werden in diesen Tagen mit Clematis bepflanzt, um sie vor Graffiti zu schützen“, kündigte Vera Rottes an, und die provisorische Rampe an der Westseite, die mit der Gütergleisverlegung entfällt, wird in diesen Tagen rutschsicher gemacht. Die „Schwester“ der Campusbrücke, die Bahnhofsbrücke zwischen Lützenkirchener Straße und Bahnhofstraße, die absehbar die bisherige Fußgängerunterführung überflüssig macht, wird ab 2014 gebaut. Die Baustelleneinrichtung erfolgt Anfang des Jahres. Ziel: Die Brücke soll vor Beginn der Gütergleisverlegung im Mai 2015 fertig sein.
Planung: Rat stimmt der Gütergleisverlegung endgültig zu; DB AG leitet das Planfeststellungsverfahren zur Gütergleisverlegung ein; Rat beauftragt die Bebauungspläne „Neue Bahnallee“ und „Westseite“.
Im März 2013 legte die DB Netz AG der Stadt Leverkusen die Entwurfs-und Genehmigungsplanung für die Gütergleisverlegung vor. Das „Entwurfsheft“ mit den gesetzlich geforderten Gutachten wie u. a. Schall- und Erschütterungsschutz, Landespflegerischer Begleitplan und das Rückbau- und Entsorgungskonzept sowie die gesamte Ingenieur-Planung zur Trassenführung umfasste acht Aktenordner. Im Mai stimmte der Rat der Planung und den für die Stadt unveränderten Kosten zu. Seit diesem positiven Votum läuft das Planfeststellungsverfahren, die Bezirksregierung Köln bereitet die Offenlage der Pläne vor. Für das Verfahren sind 18 Monate eingesetzt. Eine weitere wichtige Weichenstellung zur Entwicklung der Westseite folgte am 11. November: Über die Bebauungspläne Nr. 208/II „Opladen-nbso-Westseite“ und Nr. 208/ A II „Opladen-nbso-Westseite-Neue Bahnallee“ soll festgelegt werden, wie das durch die Gütergleisverlegung frei werdende Gebiet entlang der Bahnlinie bebaut, erschlossen und genutzt werden soll. Das Aachener Stadtentwicklungs-Büro „Heinz Jahnen Pflüger“ (HJP) ist mit der Ausarbeitung der Bebauungspläne beauftragt. Als erster „Arbeitsauftrag“ wird der Bebauungsplan für die Haupterschließungsstraße „Neue Bahnallee“ erstellt. Am 20. Januar 2014, 19.00 Uhr, ist die Bürgerschaft zur vorzeitigen Bürgerbeteiligung ins Landrat-Lucas-Gymnasium eingeladen: „Die Planung der Westseite ist eine spannende und große Herausforderung. Wir sehen für Opladen sehr gute Chancen, direkt an der Bahnlinie ein attraktives neues Gesicht zu entwickeln“, so Peter Jahnen.
Gemeinsam mit Vera Rottes betonte er, dass die Information der Bürgerschaft ab 2014 – sowohl bei konkreten Fragen zu der Baustelle Bahnhofsbrücke wie auch bei allgemeinen Fragen zu den Planungen – eine sehr hohe Priorität haben werde.
bahnstadt-info: mehr Angebote, Treffen und eine veränderte Öffnungszeit
Aus diesem Grund wird die bahnstadt-info in der Bahnhofshalle Opladen ab 2014 noch intensiver als Information, Treffpunkt und Ausgangspunkt für Führungen genutzt: Experten wie Verkehrs- und Brückenbauer werden vor Ort Rede und Antwort stehen, das Büro HJP wird Planungsschritte vorstellen.Die Öffnungszeiten werden in Richtung späten Nachmittag ausgeweitet, um den Bedürfnissen der berufstätigen Pendler gerecht zu werden: mittwochs 16 bis 18 Uhr und donnerstags 16-17 Uhr.