„Wie schnell das neue Stadtviertel im Osten der bahnstadt 2012 herangewachsen ist, hat alle Erwartungen übertroffen. Mit dem vorgelegten Erschließungs- und Vermarktungs-Tempo sind die Mitglieder des Aufsichtsrates der neuen bahnstadt daher sehr zufrieden. 2013 steht eine neue, bedeutende Projekt-Etappe an: Die GmbH muss den Fortgang des Stadtquartiers im Osten weiter professionell steuern und parallel die Entwicklung im Westen, im Zentrum von Opladen, vorantreiben – mit dem Planfeststellungsverfahren für die Gütergleisverlegung, dem B-Plan für den Westen inklusive neuer Bahnallee und mit dem Bau von Campusbrücke und der Bahnhofsbrücke.“ Auf diesen knappen Nenner brachten Paul Hebbel, Aufsichtsratsvorsitzender der neuen bahnstadt opladen GmbH, und seine Stellvertreter Ernst Küchler und Roswitha Arnold im Rahmen einer Pressekonferenz die Bilanz der GmbH für das Jahr 2012 und den Ausblick 2013. Bahnstadt-Geschäftsführerin Vera Rottes sagte: “Wir haben 2012 zwei markante Ziele geschafft: Das Wohnen im Osten entwickelt sich sehr schnell und gut, und die Unterschrift unter den Finanzierungsvertrag zur Gütergleisverlegung macht es jetzt möglich, das wichtigste Teil-Projekt der GmbH zu verwirklichen.“ Als das für die Bürgerschaft erfreulichste und bedeutendste Ereignis für das Jahr 2013 nannte sie den bevorstehenden Brückenschlag zwischen Ost und West mit der Einweihung der Campusbrücke.
Das Bau-Auftragsvolumen 2012 für Bodensanierung, die Grüne Mitte sowie Straßen- und Brückenbau belief sich auf rund 6,7 Millionen Euro. Die Planungskosten 2012 für die Gütergleisverlegung, Variante 4, betrugen 676.000 Euro. Rd. 5,69 Millionen Euro erzielte die nbso GmbH an Verkaufserlösen im Bereich Wohnen.
Gemeinsam mit Geschäftsführerin Vera Rottes und Prokurist Stefan Karl stellten die Vorsitzenden des Aufsichtsrates die Meilensteine 2012 vor – in den Bereichen Umweltmanagement, Infrastruktur, Wohnen, Projekte Dritter, Gewerbe, Grüne Mitte, Brücken, Gütergleisverlegung und Finanzen.
Die Details: Umweltmanagement, Infrastruktur, Wohnen:
Bodensanierung abgeschlossen, Erschließung Kanal, Wasser, Strom, Telekommunikation, Nahwärme für große Teilbereiche abgeschlossen,
2 große benachbarte Wohngebiete in Bau, Plätze am KAW und Wasserturm fertig – auf Sicht: 1000 „Neubürger“
Ende 2012 schloss die bahnstadt GmbH nach drei Jahren die Bodensanierung, grundsätzliche und zwingende Voraussetzung für die Nutzung der bahnstadt als Wohn- und Gewerbestandort, auf dem Areal des einstigen Bahn-Ausbesserungswerks ab: Insgesamt rd. 100.000 Kubikmeter Böden wurden bewegt, stark belastete Böden extern entsorgt und ca. 50.000 Kubikmeter auf dem Gelände der bahnstadt wieder eingebaut. In den Vorjahren wurden dazu 23 alte Bahngebäude wie Lager- und Reparaturhallen, das Waschhaus, Casino, die Gasstation neben dem Kesselhaus und das Wasserwerk neben dem Wasserturm abgerissen. Eine weitere große Umweltmanagement-Aufgabe, die unter Artenschutz stehende Population von Kreuzkröten zu erhalten und parallel die notwendige Erschließung der bahnstadt zu gewährleisten, gelang ebenfalls 2012. Die Kreuzkröten werden 2013 in direkter Nähe zum Sängerheim, südlich der zukünftigen FH Leverkusen, artgerecht angesiedelt.
Parallel zu Bodensanierung und Artenschutz koordinierte die nbso GmbH den Ausbau der notwendigen Infrastruktur für das neue Stadtquartier: Ende 2012 zogen die TBL (Technische Betriebe Leverkusen) den Schlussstrich unter 2,5 Jahre Kanalbau. Ein komplett neues 3,5 Kilometer langes Kanalnetz entsorgt nun das städtische Wohngebiet „Quartier am Campus“, die zukünftige FH Leverkusen und das Gewerbegebiet. Schon im Frühjahr legte die Energieversorgung Leverkusen (EVL) im neuen Wohngebiet „Quartier am Campus“ die Trassen für Wasser, Strom, Telekommunikation und Nahwärme – parallel zum Straßenbau. Insgesamt fünf neue Straßen – Adam-Riese-Straße, Grete-Hermann-Straße, Hanna-Neumann-Straße, Leonhard-Euler-Straße und die Gaußstraße – vernetzen das neue Wohngebiet mit seinen 165 Wohneinheiten (55 Einzel- und Doppelhäuser, der Rest Geschosswohnungsbau mit Miet- und Eigentumswohnungen) nun mit der „Hauptschlagader“ Bahnstadtchaussee. Die pünktlich fertig gestellte Erschließung war wiederum Garant dafür, dass die Bauherren im Sommer sehr schnell ihre Bauanträge einreichen konnten. Ergebnis: Ende 2012 drehen sich elf Kräne über dem Baugebiet, die ersten Rohbauten stehen, und schon im Frühjahr 2013 werden die ersten privaten Häuslebauer und Eigentümer einziehen. Noch zu haben: zwei große Grundstücke neben dem KAW für Baugruppen. Ein weiterer „Wohnungs-Meilenstein“ für das neue Stadtviertel im Osten wurde Im Herbst 2012 mit dem B-Plan „Wohnen Nord-West“ gesetzt. Die DB AG verkaufte, direkt neben dem Quartier am Campus, ein 5,8 Hektar großes Grundstück an den Bau-Investor Gernot Paeschke. Innerhalb von fünf Jahren entstehen hier weitere 190 Wohneinheiten in Doppel-, Reihen-, Mehrfamilien- und Einfamilienhäusern. Die notwendigen Abrissarbeiten, darunter die 32.000 Quadratmeter große Halle Nord, sind im Gang. Schon im Sommer 2013 soll der Baustart für die ersten Einfamilienhäuser sein.
Wenn die ersten neuen Bewohner 2013 ins QUAC einziehen, sind sie mitten im Leben: Im direkten Wohnumfeld ist für urbane Kreativität und gleichzeitig auch für die notwendige Erholung gesorgt: Ihr direkter Nachbar Kulturausbesserungswerk (KAW) ist schon seit dem Herbst 2012 durch eine (2013 noch künstlerisch zu gestaltende) fünf Meter hohe Abschlusswand lärmtechnisch vom Wohnquartier abgeschirmt, aber dennoch mit dem QUAC verbunden: durch ein großes Fenster in der Wand und über den „Quartiersplatz“ vor dem KAW. Mit Sitzgelegenheiten und erhöhtem (Bühnen)podest soll er multifunktionalen Begegnungsraum für alle bieten: die Neubürger, die Nutzer des KAW, für das städtische Haus der Jugend und auch die Kindertagesstätte, die im Sommer 2013 direkt nebenan durch die WGL gebaut wird.
Die Details: Fachhochschule, Denkmäler, Gewerbe und Grüne Mitte
Magazin und Wasserturm durch Investoren denkmalgerecht saniert – Magazin komplett vermietet, Wasserturm eingeweiht und neu genutzt – Platz am Wasserturm fertig, neue Gewerbe-Halle an der Torstraße in Bau, Fachhochschule bereitet Raumplanung vor -
Aufgabe der nbso GmbH ist die qualitativ hochwertige städtebauliche und wirtschaftliche Belebung der über 60 Hektar großen Bahnbrachfläche in Ost und West – vor allem auch über Investitionen Dritter, die sich von den Qualitäten des Areals begeistern lassen: Maßstäbe für den innovativen und gleichzeitig bewahrenden Umgang mit den Denkmälern der Industriearchitektur setzen 2012 die Beierlorzer und Homan GbR sowie die Altstadtfunken-Turm-gGmbH mit der Sanierung und Neunutzung des Magazins und des Wasserturms. Die nbso GmbH zog im Januar 2012 als erster Mieter ins Magazin ein, heute sind auf 2000 Quadratmetern Nutzfläche neun Wohnungen und sechs Büroeinheiten vermietet. Die Altstadtfunken eröffneten den Wasserturm am 11.11.12. Die Ausschreibung für das ebenfalls denkmalgeschützte Kesselhaus läuft. Angebote können bis zum 28. Dezember 2012 abgegeben werden. Auch die Entwicklung im Gewerbegebiet schreitet voran: 11 kleine und mittelständische Betriebe sind im Handwerkerhof angesiedelt, und direkt nebenan ist eine weitere neue Halle in Bau. Das prägendste und maßgeblichste Projekt, das von Dritten realisiert wird, ist der Bau des Campus Leverkusen: 2012 wurde seitens der Fachhochschule Köln das Raumprogramm detailliert erarbeitet. Im Jahr 2013 soll durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW das Baugenehmigungsverfahren eingeleitet werden. Die Aufnahme des Studienbetriebs ist für das Wintersemester 2015/16 terminiert. Wohnen direkt am Campus unterstützt das Kölner Studentenwerk: Der Wettbewerb für ein Studentenhaus wurde erfolgreich abgeschlossen, die Grundsteinlegung soll 2013 erfolgen. 2012 nahm auch die Grüne Mitte weiter Gestalt an: An Magazin und Wasserturm entstanden ein gepflasterter Platz, eine Rasen- und Spielfläche sowie Stellplätze für die Besucher des Wasserturms und des Magazins. Ein weiterer grüner Mosaikstein ist bereits ausgeschrieben: Im Frühjahr 2013 soll die Anbindung der Grünen Mitte an den Brückenkopf der Campusbrücke an der Werkstättenstraße erfolgen – auf einer Breite von 70 Metern entsteht eine sanft ansteigende Grünfläche mit Wegen und Treppen.
Die Details: Brücken und Gütergleisverlegung
Grundsteinlegung Campusbrücke erfolgt, Finanzierungsvertrag Gütergleisverlegung unterzeichnet
2012 erfolgte im August die Grundsteinlegung für die „Campusbrücke“, eine 100 Meter lange und drei Meter breite Rad- und Fußwegbrücke, die Ost und West ab Frühjahr 2013 zwischen Werkstättenstraße und Bahnallee/Ecke Humboldtstraße über die Gleisanlagen hinweg verbinden wird. Die Brückenköpfe in Ost und West stehen, die Bohrpfähle für die vier Brückenpfeiler wurden in nächtlichen Zug-Sperrpausen in den Untergrund gebohrt. Die Brückenteile selbst werden im neuen Jahr auf die Pfeiler gehoben. Die Einweihung findet im Frühjahr 2013 statt. Die Voraussetzungen für die Gütergleisverlegung wurden ebenfalls im August 2012 mit der Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags zwischen der Stadt Leverkusen und der DB Netz AG geschaffen.
Ausblick 2013:
Bau der Campusallee zur Erschließung des Gewerbegebiets im Osten, Start Bahnhofsbrücke, Einweihung Campusbrücke, Start Planfeststellungsverfahren Gütergleisverlegung, Ausschreibung B-Plan Westseite inklusive neue Bahnallee, „Stations-Café“ als Bürger-Information; regelmäßige Führungen und Projekttag „Brückenfest“ am 08. 9. 13
Rückblickend betonte Vera Rottes, dass die engagierte Mitarbeit der städtischen Fachbereiche Planung, Liegenschaften, Verkehr und Umwelt sowie der Wirtschaftsförderung entscheidend zum Gelingen in 2012 beigetragen habe und diese gute Zusammenarbeit auch 2013 fortgeführt werden solle. In einem Ausblick skizzierte sie anschließend gemeinsam mit Prokurist Stefan Karl die herausragenden Aufgaben 2013: die Vollendung und Einweihung der Campusbrücke im Frühjahr, den Baustart für die Bahnhofsbrücke zwischen Lützenkirchener Straße und Bahnhofstraße ebenfalls im Frühjahr sowie ab Januar die weitere Erschließung des Gewerbegebietes im Osten durch die 800 Meter lange Campusallee und den weiteren Ausbau der Grünen Mitte.
Als großen neuen Schwerpunkt stellte Vera Rottes das „Werden im Westen“ mit der dazugehörigen Informierung und Einbindung der Bürgerschaft heraus. Dazu zähle im Sommer 2013 der Beginn des Planfeststellungsverfahrens für die Gütergleisverlegung, bei dem die Bürger Gelegenheit hätten, sich in den Prozess miteinzubringen.
Anfang 2013 werde die nbso GmbH in enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Planung nach einem Auswahlverfahren ein renommiertes Städtebau-Büro mit der Erstellung eines städtebaulichen Konzepts für die 11 Hektar große Westseite mit zusätzlichen angrenzenden Bereichen beauftragen. Auch die Planung der neuen Bahnallee werde darin mit eingebunden. „Der ganze Planungsprozess im Westen wird durch eine offene Bürger-Informierung wie durch Informationsveranstaltungen und auch Workshops begleitet“, so Rottes.
Als ersten kleinen Schritt wird die nbso GmbH Anfang 2013 das derzeit leerstehende ehemalige Stationscafé im Bahnhof Opladen von der DB AG anmieten und als Bürger-Info mit regelmäßigen Öffnungszeiten herrichten. In dem Stationscafé wird sich das Baubüro der TBL für den Brückenbau befinden. Die nbso wird regelmäßig öffentliche Führungen im Ost- und Westteil anbieten. Und Traditionen werden weiter gepflegt: 2013 findet der Projekttag der neuen bahnstadt unter dem Motto „Brückenfest“ am Sonntag, 08. September, statt.