Bayer weiter auf Erfolgskurs für 2012: Anhaltender Aufwärtstrend bei HealthCare und CropScience

Konzernumsatz um 11,5 auf 9,665 Mrd € gesteigert
EBIT von 838 Mio € (minus 23,7%)
EBITDA vor Sondereinflüssen um 2,2% auf 1,845 Mrd. € verbessert
Konzernergebnis bei 528 Mio € (minus 17,8%)

Archivmeldung aus dem Jahr 2012
Veröffentlicht: 30.10.2012 // Quelle: Bayer

Der Bayer-Konzern ist weiter auf Wachstumskurs. "Der Aufwärtstrend in unseren beiden Life-Science-Bereichen HealthCare und CropScience hat sich im 3. Quartal 2012 fortgesetzt", sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers am Dienstag anlässlich der Vorlage des Zwischenberichts. HealthCare konnte weiter an Wachstumsdynamik gewinnen, insbesondere im Pharma-Geschäft. CropScience setzte die starke Geschäftsentwicklung des 1. Halbjahres unvermindert fort, und auch MaterialScience erreichte einen guten Quartalsumsatz. Sondereinflüsse vor allem für Rechtsfälle und Restrukturierungen führten jedoch dazu, dass das Konzernergebnis unter Vorjahr blieb. Strategisch sei Bayer im 3. Quartal gut vorangekommen, sagte Dekkers weiter. So habe der Konzern seine Life-Science-Geschäfte durch Akquisitionen gestärkt und darüber hinaus weitere Fortschritte bei seiner Innovationspipeline verzeichnet. "Wir sind weiter auf Erfolgskurs und bekräftigen den Ausblick für 2012", fasste Dekkers zusammen.

Der Konzernumsatz stieg im 3. Quartal 2012 um 11,5 Prozent auf 9,665 (Vorjahr: 8,670) Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) entspricht das einem Plus von 5,5 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank um 23,7 Prozent auf 838 Millionen (1,099 Milliarden) Euro. Die Sondereinflüsse beliefen sich in Summe auf minus 356 (minus 75) Millionen Euro. Hierin sind im Zusammenhang mit den oralen Kontrazeptiva Yasmin™/YAZ™ 205 Millionen Euro als weitere Vorsorge für alle derzeit bekannten und von Bayer als vergleichswürdig angesehenen Fälle (venöse Blutgerinnsel) enthalten - vorwiegend aufgrund zusätzlicher, außergerichtlich erhobener Ansprüche. Weitere Aufwendungen in Höhe von 134 Millionen Euro entfallen auf Restrukturierungsmaßnahmen.

Das EBIT vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 1,7 Prozent auf 1,194 (1,174) Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 2,2 Prozent auf 1,845 (1,805) Milliarden Euro. Das Konzernergebnis sank um 17,8 Prozent auf 528 (642) Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 7,1 Prozent auf 1,20 (1,12) Euro.

Der Brutto-Cashflow sank insbesondere infolge des niedrigeren EBIT um 22,9 Prozent auf 1,023 (Vorjahr: 1,327) Milliarden Euro. Der Netto-Cashflow erhöhte sich hingegen durch saisonbedingte Mittelfreisetzungen im Working Capital um 26,1 Prozent auf 1,989 (1,577) Milliarden Euro. Die Nettofinanzverschuldung konnte Bayer durch die Mittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft von 7,9 Milliarden Euro am 30. Juni auf 6,8 Milliarden Euro am 30. September verringern.

HealthCare vor allem in Nordamerika und Wachstumsländern erfolgreich
Im Gesundheitsgeschäft stieg der Umsatz im 3. Quartal um 12,4 Prozent auf 4,719 (4,200) Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt entsprach das einem Plus von 5,5 Prozent. Hierzu trugen beide Segmente - Pharma und Consumer Health - bei. "HealthCare entwickelte sich besonders in Nordamerika und in den Wachstumsländern erfreulich", erläuterte Dekkers. Vor allem in China habe sich die Wachstumsdynamik fortgesetzt.

Im Pharma-Geschäft erhöhte sich der Umsatz um 13,0 (wpb. 6,1) Prozent auf 2,734 Milliarden Euro. Unter den Top-Produkten erreichte der Gerinnungshemmer Xarelto™ nach Markteinführung in weiteren Ländern und Indikationen die höchste Wachstumsrate. Kräftige Zuwächse erzielte auch die Hormonspirale Mirena™ mit währungsbereinigt (wb.) 22,5 Prozent, was hauptsächlich auf Mengensteigerungen in den USA beruhte. Das Antidiabetikum Glucobay™ entwickelte sich vor allem in China erfreulich und legte wb. um 23,5 Prozent zu. Erfolgreich entwickelte sich auch das Blutgerinnungsmittel Kogenate™, dessen Umsatz wb. um 8,9 Prozent stieg. Hierzu trugen höhere Auslieferungen an einen Vertriebspartner und Tendergeschäfte in Australien bei. Der Umsatz des Krebsmedikaments Nexavar™ verbesserte sich wb. um 4,2 Prozent, vor allem dank Zuwächsen in China und den USA. Das Geschäft mit den oralen Kontrazeptiva YAZ™/Yasmin™/Yasminelle™ war dagegen durch Generikakonkurrenz in Westeuropa belastet. Zuwächse in Asien/Pazifik und Lateinamerika konnten dies nicht ausgleichen, so dass der Umsatz dieser Produkte wb. um 4,0 Prozent zurückging. Das Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon™/Betaseron™ gab wb. um 6,1 Prozent nach.

Im Segment Consumer Health stieg der Umsatz um 11,5 (wpb. 4,7) Prozent auf 1,985 Milliarden Euro. Hierzu trugen alle Divisionen bei, insbesondere die rezeptfreien Medikamente (Consumer Care) und Tierarzneimittel (Animal Health). Bei Consumer Care profitierten vor allem die Hautpflegemittel Bepanthen™/Bepanthol™ (wb. plus 19,5 Prozent) und das Antimykotikum Canesten™ (wb. plus 18,4 Prozent) von verstärkten Marketingaktivitäten in Europa. Die Division Medical Care verzeichnete eine erfreuliche Entwicklung bei den Blutzuckermesssystemen Contour™ (wb. plus 11,7 Prozent), allerdings gingen die Umsätze mit Kontrastmitteln und Medizingeräten leicht zurück. Zugpferd bei Animal Health war die Produktlinie Advantage™ mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln, die besonders in Nordamerika gegenüber einem schwachen Vorjahresquartal sowie durch erfolgreiche Vermarktung wb. um 25,1 Prozent zulegte.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Teilkonzerns verbesserte sich um 5,8 Prozent auf 1,297 (1,226) Milliarden Euro. Hierzu trugen vor allem die gute Geschäftsentwicklung bei Pharma sowie positive Währungseinflüsse bei.

CropScience setzt starke Entwicklung des 1. Halbjahres fort
"In unserem Agrargeschäft setzte sich die Wachstumsdynamik des ersten Halbjahres nahezu unverändert fort", sagte Dekkers. Der Umsatz von CropScience stieg im 3. Quartal um 19,0 (wpb. 12,8) Prozent auf 1,641 (1,379) Milliarden Euro. Besonders starke Zuwächse erreichte der Teilkonzern in Europa und Nordamerika, aber auch in Lateinamerika/Afrika/Nahost konnte das Geschäft prozentual zweistellig ausgebaut werden. Begünstigt wurde dies durch positive Marktbedingungen mit anhaltend hohen Preisen für Agrarrohstoffe.

Das Pflanzenschutzgeschäft (Crop Protection) entwickelte sich in allen Produktgruppen und Regionen positiv. Einen besonders hohen Umsatzanstieg erzielten die Saatgutbehandlungsmittel (SeedGrowth) mit einem Plus von wpb. 23,7 Prozent. Sehr erfolgreich verlief auch das Geschäft mit Fungiziden (wpb. plus 15,5 Prozent). Die Insektizide legten mit wpb. 7,5 Prozent ebenfalls deutlich zu, während der Umsatz mit Herbiziden wpb. um 4,3 Prozent wuchs.

Das Geschäft mit Saatgut (Seeds) erreichte einen deutlichen Umsatzanstieg von wpb. 39,1 Prozent. Die stärksten Impulse kamen hier aus Nordamerika, vor allem aus dem Geschäft mit Rapssaatgut. Das Gemüsesaatgutgeschäft blieb auf Vorjahresniveau. Der Geschäftsbereich Environmental Science verbesserte sich wb. um 8,8 Prozent.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von CropScience wuchs um 14,5 Prozent auf 189 (165) Millionen Euro. Dies ist im Wesentlichen auf gestiegene Absatzmengen und positive Währungseinflüsse zurückzuführen. Auch wirkten sich Fortschritte bei den Effizienzsteigerungsmaßnahmen positiv aus. Dagegen stiegen die Produktions- und Vertriebskosten.

MaterialScience steigert Absatzmengen
Im Geschäft mit hochwertigen Materialien stieg der Umsatz um 8,1 (wpb. 2,9) Prozent auf 2,992 (2,768) Milliarden Euro. "Dieser Zuwachs ist auf insgesamt höhere Absatzmengen zurückzuführen", erläuterte Dekkers. Während die Mengen in Europa auf Vorjahresniveau lagen, wurden in den übrigen Regionen erfreuliche Steigerungen erzielt. Bei den Absatzpreisen konnten Rückgänge in Asien/Pazifik durch Steigerungen in allen anderen Regionen nahezu ausgeglichen werden.

Der Umsatz mit Rohstoffen für Schaumstoffe (Polyurethanes) erhöhte sich wpb. um 10,2 Prozent - vor allem dank höherer Absatzmengen in allen Produktgruppen und Regionen sowie Preissteigerungen in allen Regionen außer Nordamerika. Dagegen lagen die hochwertigen Kunststoffe (Polycarbonates) wpb. um 10,5 Prozent unter dem starken Vorjahresquartal. Hier gingen die Absatzmengen und -preise in beiden Produktgruppen - Granulate und Platten/Halbzeuge - zurück. Der Umsatz mit Rohstoffen für Lacke, Klebstoffe und Spezialitäten stieg wpb. um 2,8 Prozent, der Bereich Industrial Operations verbesserte sich wpb. um 4,6 Prozent.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Teilkonzerns lag mit 333 (348) Millionen Euro um 4,3 Prozent unter Vorjahr. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf gestiegene Rohstoff- und Energiekosten sowie leicht rückläufige Preise zurückzuführen. Diese konnten durch den erzielten Mengenanstieg, Einsparungen aus Effizienzsteigerungsmaßnahmen und positive Währungseffekte nicht vollständig kompensiert werden.

Umsatz und bereinigtes Ergebnis im Dreivierteljahr erfreulich verbessert
"Im Dreivierteljahr 2012 konnten wir den Umsatz und das Ergebnis vor Sondereinflüssen erfreulich steigern. Zu dieser Entwicklung trug insbesondere CropScience bei", so Dekkers. Der Umsatz stieg um 9,4 (wpb. 5,2) Prozent auf 29,898 (27,337) Milliarden Euro. Das EBIT sank um 8,4 Prozent auf 3,225 (3,520) Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg hingegen um 6,4 Prozent auf 6,459 (6,072) Milliarden Euro. Das Konzernergebnis lag mit 2,072 (2,073) Milliarden Euro auf Höhe des Vorjahres, während sich das bereinigte Ergebnis je Aktie um 12,7 Prozent auf 4,35 (3,86) Euro erhöhte.

Life Sciences profitieren von Innovationen und Akquisitionen
"Die Grundlage für unseren aktuellen und zukünftigen Erfolg und unser Wachstum sind unsere neuen und innovativen Produkte in den Life-Science-Bereichen", sagte Dekkers. "Unser primäres Ziel ist es also, auf der Basis unserer Innovationskraft organisch zu wachsen. Ergänzt wird dies durch gezielte kleinere und mittlere Akquisitionen in den Life-Science-Bereichen, die uns strategisch voranbringen."

Beim Ausbau der Life-Science-Geschäfte sei Bayer im 3. Quartal gut vorangekommen, führte Dekkers aus. So hätten sich bei HealthCare die positiven Nachrichten zum Gerinnungshemmer Xarelto™ fortgesetzt. Die Vermarktung des Präparats wurde in weiteren Ländern und Indikationen ausgeweitet. Seit der ersten Zulassung im Jahr 2008 haben mehr als zweieinhalb Millionen Patienten weltweit im klinischen Alltag Xarelto™ erhalten. Auch sonst sei die fortgeschrittene Pharma-Pipeline gut gefüllt, sagte Dekkers mit Blick auf Zulassungen für das Augen-Medikament Eylea™ und das Krebsmedikament Stivarga™ (Wirkstoff: Regorafenib) sowie positive Studiendaten für den Entwicklungskandidaten Riociguat im Indikationsgebiet Lungenhochdruck.

Im CropScience-Geschäft sieht Bayer mit Produkten, die zwischen 2011 und 2016 an den Markt gebracht werden, ein Spitzenumsatzpotenzial von über 4 Milliarden Euro. Darin enthalten sind unter anderem acht Projekte aus dem Bereich Crop Protection sowie ca. 18 Projekte aus dem Bereich Seeds allein für die Flächenkulturen Baumwolle, Raps, Reis, Weizen und Sojabohnen.

Die kurz zuvor bekannt gegebene Akquisition von Schiff Nutrition International bezeichnete Dekkers als wichtigen Baustein für das Consumer-Care-Geschäft von Bayer. "In mehreren Bereichen ergänzen sich die Marken und Produkte beider Firmen ganz ausgezeichnet. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt üblicher Bedingungen. Mit einem Vollzug rechnen wir bis Ende 2012." Darüber hinaus habe Bayer einen Vertrag zum Erwerb des Tiergesundheitsgeschäfts von Teva unterzeichnet. Hiermit solle die Division Animal Health ab 2013 gestärkt werden. Zudem sei mit der Übernahme von AgraQuest eine bedeutende Akquisition im Bereich CropScience gelungen, betonte Dekkers. Damit baue der Teilkonzern das Geschäft mit biologischem Pflanzenschutz aus.

Bereinigtes Ergebnis je Aktie soll 2012 um etwa 10 Prozent zunehmen
"Unsere im Juli angehobene Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2012 bekräftigen wir", sagte Dekkers. Bayer plant weiterhin für das Gesamtjahr auf währungs- und portfoliobereinigter Basis einen Umsatzanstieg von 4 bis 5 Prozent. Dies entspräche einem Konzernumsatz von ca. 39 bis 40 Milliarden Euro. Dabei sind die Wechselkurse zum Ende des 3. Quartals zugrunde gelegt. Das EBITDA vor Sondereinflüssen plant der Konzern unverändert im oberen einstelligen Prozentbereich zu steigern. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie wird weiterhin eine Verbesserung um etwa 10 Prozent erwartet. Über die bereits erfassten Sonderaufwendungen hinaus erwartet Bayer für das 4. Quartal weitere 0,2 Milliarden Euro Aufwand aus den laufenden Restrukturierungsprogrammen.

Für HealthCare hat die erfolgreiche Vermarktung der neuen Pharma-Produkte weiterhin absolute Priorität. Der Teilkonzern erwartet unverändert einen wpb. Umsatzzuwachs von 3 bis 4 Prozent. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen ist eine Steigerung im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich geplant. Hierzu tragen hohe positive Währungseffekte bei. Im Segment Pharma werden wpb. leicht steigende Umsätze und eine Verbesserung des EBITDA vor Sondereinflüssen im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet. Im Segment Consumer Health rechnet das Unternehmen mit einem Wachstum des wpb. Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich und des EBITDA vor Sondereinflüssen im oberen einstelligen Prozentbereich.

CropScience plant unverändert eine Steigerung des wpb. Umsatzes um ca. 10 Prozent und des um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA um ca. 20 Prozent. Der Teilkonzern geht weiterhin davon aus, über dem Markt zu wachsen.

MaterialScience erwartet im 4. Quartal 2012 wpb. Umsätze sowie EBITDA vor Sondereinflüssen deutlich über dem Niveau des schwachen Vorjahresquartals. Für 2012 plant der Teilkonzern nun einen wpb. leicht höheren Umsatz (bisher: auf Vorjahresniveau). Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA wird weiterhin auf Vorjahresniveau gesehen.


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