"Zug der Erinnerung" im Bahnhof Opladen


Archivmeldung aus dem Jahr 2008
Veröffentlicht: 29.02.2008 // Quelle: Stadtverwaltung


Ute Schilde vom Verein „Zug der Erinnerung“ führte Oberbürgermeister Ernst Küchler durch die Ausstellung.
Der Zug der Erinnerung macht für zwei Tage (29. Februar und 1. März) Station im Bahnhof Leverkusen-Opladen. Der Zug fährt seit November 2007 Bahnhöfe in Deutschland an. Mit sich führt er eine Ausstellung über Kinder, die im Dritten Reich von den Nationalsozialisten in die Konzentrationslager deportiert wurden.

Oberbürgermeister Ernst Küchler begrüßte am Freitagmorgen die Initiatoren des Zuges der Erinnerung am Bahnhof Opladen in Anwesenheit der Klasse 10b der Hauptschule Neukronenberger Straße.

Er überreichte Ute Schilde vom „Zug der Erinnerung e.V.“ Dokumente über drei deportierte Jugendliche aus Leverkusen. Die Dokumente wurden von Gabriele John vom Stadtarchiv Leverkusen zur Verfügung gestellt.

Sie geben Aufschluss über Günter Salomon, geb. 1927, der bis zu seiner Deportation 1941 in der Kölner Straße 54 in Opladen gelebt hatte, und über die Zwillinge Renate und Siegfried Badler aus Wiesdorf.
Am 20. Oktober 1927 wurde Günter Salomon in Opladen geboren. Sein Vater Siegmund Salomon war Metzger und Vorsteher der Opladener Synagogengemeinde. Günter Salomon besuchte die Evangelische Volksschule Opladen. Vermutlich im November 1938 wurde er vom Schulbesuch ausgeschlossen.
Am 27. Oktober 1941 wurde Günter Salomon mit seinen Eltern aus der Kölner Straße abgeholt und mit dem „Transport 13“ von Düsseldorf in das Ghetto Lodz deportiert. Das letzte Lebenszeugnis stammt vom 11. Mai 1942. Damals sollten die Eltern Salomon „ausgewiesen“ und von ihrem Sohn getrennt werden.
Vor dem Haus an der Kölner Straße 54 erinnern drei „Stolpersteine“ an Günter Salomon und seine Eltern.

Die Zwillinge Badler wurden am 10. Februar 1926 in Wiesdorf als Kinder des Kaufmanns Abraham gen. Adolf Badler geboren. Er betrieb in der Hauptstraße ein Konfektions- und Manufakturwaren-Geschäft. Siegfried Badler besuchte die Katholische Knabenschule Wiesdorf, seine Schwester besuchte vermutlich die Katholische Mädchenschule. 1935 floh die Familie Badler in die anonymere Großstadt Köln, nach dem Pogrom 1938 dann nach Holland.
Nach der Besetzung der Niederlande durch die Deutschen wurde die Familie verhaftet und in das Lager Sobibor deportiert. Siegfried und Renate Badler starben dort am 23. Juli 1943.

Die Ausstellung im Bahnhof Opladen kann Freitag und Samstag von 9.00 bis 19.00 Uhr auf Gleis 5 besucht werden.
Stadtgeschichte


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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