"Impulse 2006 - Zukunftsfähiger Umweltschutz mit Tradition" Fachsymposium zum Jubiläum 40 Jahre Gemeinschaftsklärwerk Leverkusen


Archivmeldung aus dem Jahr 2006
Veröffentlicht: 22.06.2006 // Quelle: Bayer


V.l.n.r: Dr. Walter Leidinger (Leiter der Umweltdienste Bayer Industry Services), Eckhard Uhlenberg (NRW-Umweltminister), Dr. Heinz Bahnmüller (Leiter des Bayer Chemieparks Leverkusen), Bernd Wille (Vorstand des Wupperverbandes) sowie Dr. Klaus Schäfer (Leiter der Geschäftsführung von Bayer Industry Services) vor dem Gemeinschaftsklärwerk in Leverkusen/Bürrig.
Seit vier Jahrzehnten ist das Gemeinschaftsklärwerk des Bayer-Entsorgungszentrums in Bürrig ein Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wupperverband. Im Rahmen eines Fachsymposiums stellten verschiedene Experten in Anwesenheit von NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg den Stand der Technik und weitere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung des Gemeinschaftsklärwerkes vor. Das von Bayer Industry Services und Wupperverband betriebene Klärwerk reinigt derzeit Abwässer, deren Verschmutzungsgrad und Aufkommen dem einer Großstadt wie Hamburg entspricht. Durch stets wechselnde Abwasserzusammensetzungen aus dem Chemiepark hat das Bedienungspersonal, unterstützt durch ein effizientes Abwassermanagement, täglich eine verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen.

Von den ersten Ansätzen zur Reinigung industrieller Abwässer bis zum heutigen Gemeinschaftsklärwerk und der wieder sehr guten Wasserqualität des Rheins war es ein langer Weg. Nach Abschluss der im Bau befindlichen vorerst letzten Ausbaustufe wird das Gemeinschaftsklärwerk die Reinigungsleistung großer moderner kommunaler Kläranlagen erreichen. Durch die kooperative Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wupperverband ist eine Kläranlage entstanden, die beiderseitige Interessen in sich vereint. Neben dem biologischen Reinigen von Abwasser auf kleinem Raum ist hier der finanzielle Nutzen durch die gemeinsame Entwicklung immer effektiverer Technologien und das Betreiben nur einer Kläranlage zu nennen.

Mit der Entwicklung der Bayer-Turmbiologie und ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1980 beschritt Bayer neue Wege bei der Reinigung industrieller Abwässer. Die revolutionäre Turmbauweise, die patentierte Düsentechnologie sowie eine neu entwickelte Abluftverbrennung bildeten den Anfang einer Reihe technischer Entwicklungsschritte. So konnten durch Simultanfällung von Phosphat und einer der ersten Nitrifikations-/Denitrifikationsstufe in einer Kläranlage mit überwiegendem Anteil von Abwässern aus chemischer Produktion die Frachten für Phosphor- und Stickstoffverbindungen am Auslauf der Kläranlage drastisch gesenkt werden. Nach wie vor ist der Bereich "Umweltdienste" von Bayer Industry Services (BIS) ein Innovationsmotor.

Die Suche nach verbesserten Reinigungsmethoden, verbunden mit optimierten Verfahrensschritten, geht weiter. Auch die Erforschung neuer Wege zur Klärschlammentsorgung ist eine große Herausforderung. In Erprobung sind zurzeit ein neuer Membranbioreaktor - insbesondere für die Reduzierung schwer abbaubarer gelöster Einzelstoffe -, sowie Verfahren zur Nutzung von Klärschlamm für die Energiegewinnung. Im Rahmen eines von der EU mit fast 250 Tausend Euro geförderten Projektes (LIFE, Sludge redox) versucht der Bereich Umwelttechnologie der BIS-Umweltdienste Klärschlamm so vorzubehandeln, dass durch anschließende Vergärung eine optimale Gasausbeute erreicht werden kann.

Nach ersten Erfolgen bei der automatischen Steuerung des Lufteintrages in die Turmbiologie, verbunden mit einer deutlichen Energiereduzierung, ist eine weitere Kooperation mit der Fachhochschule Köln (Prof. Bongards) vorgesehen. Hierbei sollen im Rahmen eines geplanten Projektes selbstlernende, intelligente Steuerungssysteme entwickelt werden, die dazu beitragen, den Klärprozess weiter zu optimieren und Energie einzusparen. In Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FIW) ist geplant, Abwasserteilströme mit biologisch schwer abbaubaren Einzelkomponenten elektrochemisch so vorzubehandeln, dass sie in einem nachfolgenden biologischen Reinigungsschritt schadlos entsorgt werden können.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Bisherige Besucher auf dieser Seite: 2.934

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "Bayer"

Weitere Meldungen