Eine spannende Zeitreise in die frühen 1920er-Jahre bietet die Doppelausstellung "StadtRäume zwischen den Kriegen" in Leverkusen und Jülich. Diese besondere Ausstellung wirft einen Blick auf die Herausforderungen und Veränderungen im Rheinland nach dem Ersten Weltkrieg, insbesondere in den Jahren um 1923.
Die 1920er Jahre waren für den rheinischen Raum eine Zeit großer Herausforderungen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs standen weite Teile des Rheinlands unter der Besatzung der Siegermächte Großbritannien, Frankreich und Belgien. Die Lage eskalierte 1923 durch separatistische Aufstände und die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische Truppen. Diese Entwicklungen führten zu einem Generalstreik, welcher fast in Gewalt mündete. Die Ausstellung thematisiert, wie sich die Wirtschaft im Westen Deutschlands trotz dieser schwierigen Umstände erholte und das Besatzungsregiment im Laufe der Zeit konzilianter wurde.
Ein zentrales Ereignis der damaligen Zeit war die Jahrtausendfeier im Jahr 1925, die an die 1000-jährige Zugehörigkeit des Rheinlands zum mittelalterlichen Kaiserreich erinnerte. Diese Feierlichkeiten dienten der nationalen Selbstvergewisserung und fanden rheinlandweit statt. Sie zeugen von der ambivalenten Stimmung der Zeit – geprägt von den Nachwirkungen des Krieges und dem Aufbruch in eine neue Ära der Weimarer Republik.
Die Ausstellung vergleicht zwei StadtRäume: Leverkusen und Jülich. Trotz unterschiedlicher Grade der Industrialisierung standen beide Städte vor ähnlichen Herausforderungen wie Besatzung und Hyperinflation. Dieser Vergleich ermöglicht ein tieferes Verständnis der damaligen gesellschaftlichen Umbrüche.
Die Ausstellung ist an folgenden Terminen geöffnet: