Von wegen die Bank gewinnt immer


Archivmeldung aus dem Jahr 2018
Veröffentlicht: 08.08.2018 // Quelle: Tomforde

Seit Anfang des Jahres zieht sich der Prozess um die geplante Privatisierung des Casino-Betreibers Westspiel in die Länge. Da dessen wirtschaftliche Lage mit einem Konzernminus von 2,9 Millionen Euro bereits 2017 Grund zur Sorge bereitete, stehen für 2018 unter dem Strich rote 7,6 Millionen in dem bis dato noch unveröffentlichten Geschäftsjahresabschlusses. An sich nichts Ungewöhnliches; nur ein weiteres Unternehmen, das mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen hat. Wenn da nicht ein fader Beigeschmack wäre, da die Westspiel-Gruppe formal eine 100 prozentige Tochter der landeseigenen NRW-Bank ist. Diese gilt seit Jahren als chronisch defizitär und die Stimmen, die eine Privatisierung der von Misserfolg geplagten Gruppe fordern, werden immer lauter Die Karten liegen auf dem Tisch Zu Westspiel gehören deutschlandweit aktuell sechs Casinos. Mehr als 1000 Mitarbeiter sorgen in den Standorten Aachen, Bad Oeynhausen, Bremen, Bremerhaven, Dortmund und Duisburg für eine erwartungsgerechte Spielbankatmosphäre um verantwortungsvolles Spiel, kulinarisches Vergnügen und spannende Events. Doch zum Inventar des Casinobetreibers gehört ebenfalls eine umfangreiche Kunstsammlung, aus der bereits 2014 zwei Bilder von Andy Warhol für umgerechnet rund 120 Millionen Euro versteigert wurden. Aus dem Erlös flossen etwa 80 Millionen direkt in die Sanierung der Spielbanken GmbH. Allerdings war das Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt. So schreibt Westspiel nach wie vor rote Zahlen und auch der Gegenwert der verbliebenen Kunstwerke wird auf lediglich 6 Millionen geschätzt. Eine erneute selbstständige Rettung durch den Verkauf von Kunstgegenständen scheint ausgeschlossen. Nordrhein-Westfalen setzt nun große Hoffnungen in eine Privatisierung der Spielbanken. Allerdings sind Branchenexperten der Meinung, dass der Kauf des größten öffentlich-rechtlichen Betreibers nur durch eine Hand voll Unternehmen möglich ist. Da eine Übernahme jedoch reziprok an wirtschaftliche Bedingungen wie Standortgarantien für die bestehenden Casinos und eine Arbeitsplatzgarantie für alle Beschäftigten gekoppelt sind, wird es nicht einfacher, einen Käufer zu finden. Gleichzeitig ist die Motivation, Glücksspiele zu spielen, deutlich gesunken. Grund hierfür sind unter anderem das Überangebot an Alternativen zu einem Casinobesuch – sei es das Quasi-Glücksspiel durch die "Loot-Boxen" in eurem Lieblingsvideospiel oder Online-Casinos wie zum Beispiel auf https://www.platincasino.com/de/home.html (Werbelink), auf dem gleich das ganze Portfolio bequem von zuhause bespielt werden kann. Wer holt sich den Stich?

Zum Kreise der engeren Auswahl gehört mit der Novomatic-Gruppe ein Interessent, der bereits am österreichischen Markt bereits erfolgreich Privatisierungen von Spielbanken durchgeführt hat. Zwar ist auch noch ein deutscher Interessent im Gespräch, doch die ostwestfälische Gauselmann-Gruppe gab sich skeptisch: „Westspiel ist jetzt ein Sanierungsfall." Und wenn jemand mit der Expertise des marktanführenden Betreibers von über 250 Merkur Spielotheken deutschlandweit, auch bei uns im schönen Leverkusen, sollte den weiterhin unverändert kritischen Zustand der Westspiel GmbH verdeutlichen. Man darf also gespannt sein, wer am Ende – um im Casinojargon zu bleiben - die richtige Setzstrategie hatte. Bild 1: ©istock.com/ThomasSaupe Bild 2: ©istock.com/RoBeDeRo


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Firma
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