Die Große Dhünn-Talsperre, die mehr als 60 Prozent des Trinkwassers für Leverkusen liefert, startet das Jahr mit einer rekordverdächtigen Füllmenge. Nach Angaben des Wupperverbandes erreichte die Talsperre Ende November 2023 ein Volumen von 63,5 Millionen Kubikmetern – ein Pegel, der in den vergangenen Jahren unerreicht war.
Dieser Anstieg ist auf den ungewöhnlich starken Regenfall im November 2023 zurückzuführen, den stärksten seit 1944 laut Deutschem Wetterdienst. Die Füllmenge der Talsperre, die auch Städte wie Solingen, Remscheid und Wuppertal versorgt, erreichte zwischenzeitlich sogar über 69 Millionen Kubikmeter, nahe am Maximalvolumen von 72,8 Millionen Kubikmetern. Um Hochwasserrisiken zu minimieren, ließ der Wupperverband über die Weihnachtszeit mehr Wasser zurück. Aktuell befinden sich rund 65 Millionen Kubikmeter in der Talsperre.
Die Talsperre, die normalerweise von Oktober bis April gefüllt wird, zeigt dieses Jahr einen ungewöhnlich hohen Wasserstand, der in den Jahren 2019 bis 2021 permanent unterschritten wurde. Die Hochwassermaßnahmen des Wupperverbands trugen dazu bei, dass der Vollstau der Talsperre verzögert erreicht wurde. Thomas Eimermacher, kaufmännischer Geschäftsführer der EVL, erinnert daran, dass im Mai 2021 der Trinkwasserbezug aufgrund geringer Niederschläge reduziert werden musste – ein deutlicher Kontrast zur aktuellen Situation.
Neben der Dhünn-Talsperre spielt auch das Wasserwerk Rheindorf eine wichtige Rolle in der Trinkwasserversorgung Leverkusens. Dort wurde im vergangenen Jahr ein Anstieg des Grundwasserspiegels verzeichnet. Eimermacher betont, dass trotz der Trockenheit in den Jahren 2018 bis 2021 keine Wasserknappheit im Wasserwerk bestand und der Grundwasserstand relativ konstant blieb.