Studie: Corona belastet unter 30-Jährige, Inflation die Älteren / Pandemie wirkt noch immer am stärksten auf die Psyche der Deutschen


Archivmeldung aus dem Jahr 2023
Veröffentlicht: 21.04.2023 // Quelle: ots

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Die Corona-Pandemie belastet vor allem Familien und 18- bis 30-Jährige psychisch, während die Inflation und gestiegene Lebenshaltungskosten nach Ansicht von 38 Prozent der Expert*innen eher die 30- bis 49-Jährigen betreffen. Die Klimakrise hat hingegen wenig Einfluss auf das Seelenleben der Menschen, außer bei den 18- bis 30-Jährigen. Besonders stark von psychischen Problemen betroffen sind junge Erwachsene unter 30 Jahren, gefolgt von Kindern und Jugendlichen. Familien sind besonders stark von den Auswirkungen der Pandemie und nachfolgender Krisen betroffen. Überforderung im Familienleben und bei der Kindererziehung sowie Ängste haben bei bestehenden Patient*innen zugenommen.

        <p>Leverkusen (ots) - </p><p><b>Die Corona-Pandemie hat weiterhin den st&auml;rksten Einfluss auf die psychische Gesundheit der Deutschen. 97 Prozent der Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen berichten dies. Davon sind vor allem Familien und 18- bis 30-J&auml;hrige betroffen. Doch auch die Inflation und gestiegene Lebenshaltungskosten belasten nach Ansicht von 82 Prozent die Psyche der Bundesb&uuml;rger*innen. Dies sind Ergebnisse der Studie "Psychische Gesundheit in der Krise" der Pronova BKK, f&uuml;r die im Januar und Februar 2023 insgesamt 150 Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen befragt wurden.</b></p><p> Die Inflation und die Belastungen aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten betrafen nach Ansicht von 38 Prozent der Expert*innen eher die 30- bis 49-J&auml;hrigen, f&uuml;r die 18- bis 30-J&auml;hrigen sagen es dagegen nur neun Prozent. Auch M&auml;nner leiden st&auml;rker unter der Inflation und gestiegenen Preisen (41 Prozent). Bei Frauen hat zwar die Inflation derzeit auch die gr&ouml;&szlig;ten Auswirkungen auf die Psyche (36 Prozent), im Vergleich leiden sie hingegen st&auml;rker als die M&auml;nner unter der Pandemie und dem Ukrainekrieg. </p><p> Den Ukrainekrieg sehen 77 Prozent der befragten Fach&auml;rzt*innen und Therapeut*innen als Ausl&ouml;ser f&uuml;r psychologische Probleme bei den Menschen. Nur die Klimakrise hat mit 32 Prozent der Expert*innen eher wenig Einfluss auf das Seelenleben der Menschen. Hier besteht jedoch eine Ausnahme: die 18- bis 30-J&auml;hrigen. 23 Prozent geben an, dass diese Altersgruppe die Sorge um das Klima qu&auml;lt. Kinder und Jugendliche sehen nur sechs Prozent der Befragten betroffen, die psychischen Beschwerden der Generation 50Plus bringt niemand mit der Klimakrise in Verbindung. Psychische Probleme der &uuml;ber 50-J&auml;hrigen werden hingegen h&auml;ufiger als bei J&uuml;ngeren vom Ukraine-Krieg ausgel&ouml;st - 15 Prozent der Expert*innen geben das an, f&uuml;r die unter 30-J&auml;hrigen nur drei Prozent. </p><p><b>Junge Erwachsene besonders von psychologischen Beschwerden betroffen</b></p><p> Unterschiedliche Patient*innengruppen sind verschieden stark von den Krisen betroffen: Die 18- bis 30-J&auml;hrigen leiden nicht nur &uuml;berdurchschnittlich stark unter der Klimakrise, sie sind auch insgesamt besonders stark von psychischen Problemen betroffen. 80 Prozent der Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen best&auml;tigen, dass die Beschwerden in dieser Altersgruppe aufgrund der Corona-Pandemie und nachfolgender Krisen mehr geworden sind. 74 Prozent sagen das von den 30- bis 49-J&auml;hrigen, 63 von den &uuml;ber 50-J&auml;hrigen und 41 Prozent von Kindern. </p><p> Auch die Corona-Krise betrifft von allen Altersgruppen besonders stark die jungen Erwachsenen unter 30 Jahren. 44 Prozent der Befragten geben dies an. Am zweith&auml;ufigsten leiden Kinder und Jugendliche (31 Prozent), seltener (23 Prozent) die &uuml;ber 50-J&auml;hrigen. </p><p><b>Krisen-Folgen besonders f&uuml;r Familien sp&uuml;rbar</b></p><p> Besonders stark haben die Pandemie und nachfolgende Krisen auf die psychische Gesundheit der Familien eingewirkt. 87 Prozent der Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen bescheinigen dies. Bei Ehepaaren ohne Kinder gehen 58 Prozent und damit 29 Prozentpunkte weniger von psychischen Problemen aufgrund der Krisen aus. </p><p> "Lockdowns, Homeoffice und Homeschooling haben die Nerven in Familien oft &uuml;berreizt. Zwar ist die Pandemie fast zu Ende, doch Nachwirkungen bleiben erhalten", sagt Dr. med. Sabine K&ouml;hler, Fach&auml;rztin f&uuml;r Psychiatrie und Psychotherapie. "Bei bestehenden Patient*innen hat die Corona-Krise viele Symptome verst&auml;rkt - allen voran &Uuml;berforderung im Familienleben und bei der Kindererziehung, aber auch &Auml;ngste." 95 Prozent der Befragten sagen, Patient*innen die schon vor 2020 in Behandlung waren, litten seitdem st&auml;rker unter psychischen Problemen in Folge einer &Uuml;berforderung. Auch &Auml;ngste (93 Prozent), Ersch&ouml;pfung (92 Prozent) und famili&auml;re Probleme (90 Prozent) haben bei ihnen zugenommen. Neue Patient*innen kamen bei 91 Prozent der Befragten mit &Uuml;berforderung im Familienleben oder famili&auml;ren Problemen in die Praxis oder Klinik. </p><p> Famili&auml;re Probleme wie etwa Beziehungsprobleme, Ehekrisen oder gar h&auml;usliche Gewalt erreichten im zweiten Corona-Jahr 2021 ihren H&ouml;hepunkt: 75 Prozent der Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen gaben dies an - 2020 und 2022 waren es knapp &uuml;ber 50 Prozent. 63 Prozent diagnostizierten im zweiten Corona-Jahr auch h&auml;ufiger Reizbarkeit, Wut und Zorn. </p><p><b>&Uuml;ber die Studie </b></p><p> F&uuml;r die Studie "psychische Gesundheit in der Krise" wurden im Januar und Februar 2023 bundesweit 150 Personen online befragt, darunter 50 Klinikpsychiater*innen, 50 niedergelassene Psychiater*innen und 50 Psychotherapeut*innen. </p><p><b>&Uuml;ber die Pronova BKK </b></p><p> Mit der Pronova BKK f&uuml;hlt sich Krankenkasse leicht an. Ob analog oder digital - 645.000 Versicherte und &uuml;ber 86.000 Firmenkund*innen k&ouml;nnen auf den ausgezeichneten Service und das Engagement der 1.500 Mitarbeitenden z&auml;hlen. Seit &uuml;ber 200 Jahren gestaltet sie als Betriebskrankenkasse das Gesundheitssystem von Morgen mit. Neben einfachen, schnellen und klaren Prozessen liegt der Fokus der Pronova BKK auf nachhaltigem Management. Daf&uuml;r wurde sie als erste gesetzliche Krankenkasse vom T&Uuml;V zertifiziert. </p><p class="contact-headline"><br><i>&Uuml;bermittlung durch news aktuell</i></p><hr><b>Themen aus dem Artikel:</b> <a href="https://www.leverkusen.com/presse/Thema.php?view=00000418">TÜV</a>, <a href="https://www.leverkusen.com/presse/Thema.php?view=00000625">pronova BKK</a>

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