„Sommerpause“ in der Bahnstadt: Fortschreibung aller Planungen – Fortführung aller Baustellen

Ende August: aktuelle Kosten- und Finanzierungsübersicht im Rat – 1.September: Bürgerbeteiligung zu Grün und Freiraum 4. September: Brückenfest

Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 12.08.2016 // Quelle: Neue Bahnstadt

Im Rahmen eines Pressegespräches stellten nbso-Geschäftsführerin Vera Rottes und Aufsichtsratsvorsitzender Paul Hebbel heute auf Basis der aktuellen Kostenfortschreibung für das Gesamtprojekt (123.190.000 Mio Euro bei einem um 50.000 Euro leicht gesunkenen städtischen Eigenanteil in Höhe von 23.046.000 Mio Euro) die großen Entwicklungslinien vor: „Wir nutzen die Sommerpause, um uns für die nächsten großen Entwicklungsetappen zu rüsten“, sagte Vera Rottes. Dazu, so Rottes, gehöre die kontinuierliche Steuerung der möglichst termingetreuen Fortführung der Großbaustelle Gütergleisverlegung, der Straßenbaustellen und im Hintergrund die Planung für den anschließenden „Neubau“ der „Bahnstadt-West“ rund um den Bahnhof Opladen. „Damit ist einerseits die baulich-logistische Planung aller Abläufe nach Inbetriebnahme der neuen Gütergleise gemeint. Andererseits geht es um die Inhalte wie Wohnen und Freiraumplanung.“ Sorgen bereite ihr der Vandalismus an der Bahnhofsbrücke. Hier sucht die nbso GmbH nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation. Für den 1. September lädt die nbso GmbH zu einer Bürgerbeteiligung in den Funkenturm ein. Thema: Entwicklung des grünen Freiraums und der Plätze in der „Bahnstadt-West“. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Dasselbe gilt auch für das diesjährige Brückenfest am Sonntag, 4. September, 12-17 Uhr, in der Bahnstadt.

Kosten- und Finanzierungsplan im Rat
Start des Pressegesprächs war auf einer neuen Holzbank mit einer kleinen Trimm-dich-fit-Maschine im „Spiel- und Gartenband“. Das sieben Hektar große „Grüne Kreuz“ mit seinen Wiesen und Spiel- und Sportanlagen und die Rampe zur Campusbrücke sind vergangene Woche mit rd. 40 neuen Holzbänken möbliert worden - einige davon ausgestattet mit kleinen Rädern und Tretmaschinen. Die Bänke finden sich unter der Rubrik „Maßnahmen Ost“ in der Kosten- und Finanzierungsübersicht 2016 zur Bahnstadt wieder. Seit Gründung der nbso GmbH im Jahr 2008 legt die Gesellschaft alljährlich – wie jetzt Ende August - dem Finanzausschuss und Rat die Fortschreibung der Kosten vor. Für die Ostseite (das ehemalige Ausbesserungswerk) werden die Gesamtkosten weitgehend eingehalten. Erstmals überhaupt seit 2008 ist 2016 bei der Neuen Bahnstadt eine Kostensteigerung zu verzeichnen. Sie beläuft sich auf 3,49 Mio Euro, hauptsächlich verursacht durch drei Faktoren: die Gütergleisverlegung (und dabei schwerpunktmäßig durch die präventive Arbeitsweise zur Auffindung von möglichen Weltkriegsbomben), durch die Lärmschutzwand, die laut Gutachten zwischen der neuen Gütergleisstrecke und der zukünftigen Wohnbebauung errichtet werden muss und durch Verzögerungen und notwendige Nachrüstungen an der Bahnhofsbrücke (Übergreifschutz an den Rolltreppen).
Der städtische Haushalt wird jedoch nicht belastet, der Eigenanteil sinkt im Gegenteil um 50.000 Euro. Grund dafür: Die Erlöse aus Grundstücksverkaufen werden laut Kommunaler Bewertungsstelle auf nun 44 Mio Euro steigen.
„Wir sprechen hier bei einem der größten Stadtentwicklungsprojekte des Landes NRW seit acht Jahren erstmals überhaupt über eine Kostensteigerung von gerade einmal drei Prozent, davon allein 1,3 Millionen Euro für die Kampfmittelmaßnahmen“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Paul Hebbel. Die Neue Bahnstadt zeichne sich auch weiterhin durch eine stabile und transparente Haushaltsführung aus. Vera Rottes ergänzte: „Für die Westseite der Neuen Bahnstadt gilt folgendes: Mit dem Gesamttestat West wurden vom Land NRW alle von uns angemeldeten Kosten anerkannt und die Fördermittel bewilligt. Auch hier liegen wir mit dem Budget im grünen Bereich. Für die jetzt entstandenen Mehrkosten werden Förderanträge gestellt, die Kosten für die Kampfmittel wurden bereits anerkannt.“

Gütergleisverlegung schreitet voran – Rampe an der Campusbrücke wird kontrolliert - Straßenbau: ab 15. 8.
Teil-Vollsperrung für Kreisverkehr

Zu den aktuellen „West“-Baustellen (auf der Zentrumsseite von Opladen) berichtete Vera Rottes, dass die Gütergleisverlegung gut im Plan liege und schnell voranschreite. Die Lützenkirchener Straße werde nach Aussage der DB Netz AG noch bis Ende September gesperrt bleiben, dann soll die neue Eisenbahnüberführung zur Aufnahme für die neue Gütergleis-Trasse fertig gestellt sein. Mit Inbetriebnahme der neuen Gütergleisstrecke, so Rottes, verliere am Westende der Campusbrücke auch die angemietete Rampenkonstruktion zur Überwindung der jetzt noch vorhandenen Oberleitungen ihre Funktion. „Das Provisorium hat dann ausgedient. Bis dahin wird der Bodenbelag der Rampe kontrolliert und, wo nötig, instandgesetzt.“ Ende September fangen im zukünftigen Anschlussbereich Robert-Blum-Straße/Neue Bahnallee erste Vorarbeiten für die Neue Bahnallee an: Die Rampe West zur Brücke Robert-Blum-Straße (Richtung Fa. Bender) wird schon für den zukünftigen Anschluss an den geplanten ovalen Kreisverkehr ausgebaut.
Für die bisher noch stillgelegten beiden Bahnsteig-Rolltreppen an der Bahnhofsbrücke liegt die Planung für den notwendigen Übergreifschutz vor. Sie wird derzeit von der DB AG geprüft. Danach können Einbau und Inbetriebnahme erfolgen.
Die Straßenbaumaßnahme Werkstättenstr./Campusallee auf der Ostseite mit dem Kreisverkehr Quettinger Straße/Campusallee befindet sich im finalen Ausbau. Ab kommenden Montag, 15. August, wird das Teilstück von der Kreuzung Quettinger Straße/Feldstraße bis zur Kreuzung Dieselstraße/Campusallee für ca. vier Wochen voll gesperrt. Eine Zu- und Abfahrt in das Gewerbegebiet an der Dieselstraße ist während dieser Zeit nur über die Torstraße/Bahnstadtchaussee/Fakultätsstraße bzw. über die Werkstättenstraße/Bahnstadtchaussee/Fakultätsstraße möglich. Die Fertigstellung inklusive Markierung und Beschilderung ist für Ende September vorgesehen.

Vandalismus und Verschmutzung – nach Lösungen wird gesucht
„Die Ausfälle des Aufzugs an der Bahnhofsbrücke liegen uns schwer im Magen. Die Verärgerung der Nutzer können wir sehr gut verstehen“, sagte Vera Rottes. Nach Rücksprache mit dem beauftragten Unternehmen, das die Aufzüge wartet, habe es sich im Juli um besonders schwere Fälle von Vandalismus gehandelt, bei denen Personen die Türen und den Rufknopf mit Fußtritten oder Faustschlägen traktiert hätten. Als erste Reaktion, so Rottes, seien nun Knöpfe installiert worden, die im Bereich der Industrie genutzt werden. Auch über eine Videoüberwachung werde nachgedacht: „Hier tauschen wir uns derzeit mit der Deutschen Bahn über ihre Erfahrungen aus“. Eine zeitweise Überwachung des Aufzuges erfolgt derzeit. Sie ergänzte: „Die Neue Bahnstadt ist ein städtischer Raum, der immer stärker von der Allgemeinheit genutzt wird, und dies ist ja auch das Ziel von Stadtentwicklung. Leider bleiben auch wir von Vandalismus und Verschmutzung nicht verschont. Die nbso GmbH wird das in ihrer Macht stehende tun, um dagegen anzugehen. Wichtig ist dabei auch die Unterstützung durch die Bürger, ohne deren waches Auge und entsprechende Hinweise geht es nicht.“

Blick in die Zukunft: Wohnen und Freiraum – Einladung zur Bürgerbeteiligung am 1. September: Planungswerkstatt im Funkenturm
Parallel zum Baugeschäft laufen die Vorbereitungen, um die Bahnstadt-West ab 2020 mit urbanem Leben zu füllen. Im Funkenturm ließen sich jetzt ca. 40 Interessenten aus der Wohnungsbranche zur geplanten Bebauung auf der Westseite informieren. Am 4. August fiel der Startschuss für ein Werkstattverfahren mit fünf Landschaftsarchitektur-Büros zur Gestaltung der geplanten Freiräume und neuen Plätze auf der Westseite. Bis Ende Oktober werden sie ihre Ideen vorlegen. Es geht um die barrierefreie, zusammenhängende und möglichst hochwertige Gestaltung von vier markanten Räumen – dem zukünftigen Bahnhofsvorplatz, dem Platz an der Campusbrücke, dem Vorplatz an der Wilhelmstraße und das „Grüne Band“. Ein zentraler Zwischenschritt ist dabei die Beteiligung der Bürger im Rahmen einer öffentlichen Planungswerkstatt.
„Für den 1. September, 18.30 Uhr, laden wir alle interessierten Bürger in den Funkenturm ein. Es wird in jedem Fall ein spannender Abend, denn die Büros werden natürlich individuelle Schwerpunkte setzen und diese mit den Bürgern in Worten, mit Stift und Papier oder am Computer vertiefen. Es kann jeder teilnehmen, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, denn alles, was bisher schon an Gedanken und Ideen existiert, wird am Anfang vorgestellt.“
Donnerstag, 1. 9., 18.30 Uhr, Funkenturm, Bahnstadtchaussee 8, 51379 Leverkusen-Opladen.

„Opladens neues Gesicht zur Bahn“ – Brückenfest am 4. 9.
Aufsichtsratsvorsitzender Paul Hebbel ergänzte: „Das Projekt Neue Bahnstadt begleitet der Aufsichtsrat mit grundsätzlich hoher Zustimmung.“ Mit dem für den 7. November angestrebten Beschluss des Rates zum „Bebauungsplan nbso Westseite Quartiere“ würden die entscheidenden Weichen gestellt, um nach erfolgter Gütergleisverlegung Opladens neues Gesicht zur Bahn – die Bahnstadt-West - zu realisieren. Die Empfehlung zum Schluss lautete, in jedem Fall am Sonntag, 4. September, 12-17 Uhr, das diesjährige Brückenfest in der Neuen Bahnstadt zu besuchen: „Wer die neuesten Entwicklungen und Infos hautnah erfahren und einen schönen Familientag verbringen will, der sollte den Termin nicht versäumen."


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Politik
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