Leverkusen hat ein Stück Gartengeschichte zurückgewonnen. Am Friedenberger Hof, einem denkmalgeschützten Rittersitz aus dem 16. Jahrhundert, wurde jetzt ein Rosengarten neu angelegt – inspiriert von einer Anlage, die es dort bereits vor rund 60 Jahren gab. 160 Strauchrosen der Sorte "Heidefeuer", auffällige rote Drehstühle und ein freier Blick zur Wupper und zur Ludwig-Rehbock-Anlage prägen das neue Bild.
Der Fachbereich Stadtgrün griff bei der Neugestaltung der Außenanlagen die quadratischen Strukturen des historischen Vorbilds aus den Jahren 1965/66 wieder auf. Die 160 jungen Strauchrosen sind noch klein, doch einige sollen bereits in diesem Jahr erste Blüten zeigen. Bis zur vollen roten Pracht wird es aber noch etwas dauern.
Ergänzt werden die Rosen durch Ziergräser und Stauden. Die Auswahl fiel bewusst auf Rosen als Tiefwurzler, die auch trockenen Sommern trotzen können und gleichzeitig eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten darstellen.
Ein zentrales Ziel der Neugestaltung war es, die optische Verbindung zwischen dem historischen Rittergut, dem neuen Rosengarten und der angrenzenden Wupper sowie der Ludwig-Rehbock-Anlage wiederherzustellen. "Nun kann der Blick vom Rittergut über den Rosengarten bis zur Wupper und der Rehbockanlage schweifen", freut sich Jan Schmandt, Abteilungsleiter Planung und Bauausführung beim Stadtgrün. Diese Sichtachse sei auch ein Anliegen der "Sanierungssatzung Rehbockanlage". Der Friedenberger Hof gilt historischen Quellen zufolge als Stammsitz des ältesten Opladener Rittergeschlechts, der Upladins.
Projektleiterin Katharina Klinkenberg erläuterte, dass vor der Pflanzung der Rosen zunächst wuchernde Brombeersträucher und andere Gewächse entfernt werden mussten, um Platz für die quadratischen Beete zu schaffen.
Zum Verweilen laden neben vier Holzbänken auch neue, markant rote Drehstühle ein, die vor der Mauer zur Wupper aufgestellt wurden. Bezirksbürgermeister Dr. Ulrich Liebetrau zeigte sich erfreut über die aufgewertete Anlage und betonte die Bedeutung des denkmalgeschützten Gebäudes. Die Finanzierung der farblich und formal passenden Drehstühle übernahm die Bezirksvertretung aus Mitteln für kleine Investitions-Maßnahmen 2024.
Die Pflanzungen und das Aufstellen der Bänke finanzierte die Stadt aus Eigenmitteln. Die reinen Materialkosten für das Projekt beliefen sich auf rund 12.000 Euro.
Auch auf Nachhaltigkeit wurde geachtet: Zwei bereits vorhandene Bänke wurden von der städtischen Schreinerei aufgearbeitet. Zwei weitere Sitzbänke, die bei einem anderen Bauvorhaben nicht mehr benötigt wurden, fanden hier eine neue Verwendung.
Ein kleiner Wermutstropfen begleitete die Arbeiten: Zwei Bäume mussten gefällt werden. Bei einem Baum gefährdeten die Wurzeln die Standsicherheit der Mauer, die das Gelände zur Wupper hin sichert. Der andere Baum war durch Fäulnis nicht mehr standsicher. Als Ersatz ist jedoch die Pflanzung eines neuen Baumes, voraussichtlich einer Zierkirsche, in der Anlage vorgesehen.