Kein Netz, kein Empfang – wer kennt das nicht? Trotz einer guten Mobilfunkversorgung in Nordrhein-Westfalen gibt es sie noch, die ärgerlichen Funklöcher, die den digitalen Alltag erschweren. Um diese aufzuspüren und langfristig zu schließen, sind auch die Leverkusener Bürgerinnen und Bürger vom 26. Mai bis zum 1. Juni zur Teilnahme an der dritten Mobilfunkmesswoche aufgerufen. Mit einer kostenlosen App können sie dabei helfen, die Netzqualität in ihrem direkten Umfeld zu dokumentieren.
Ob beim Spaziergang durch den Bürgerbusch, auf dem Weg zur Arbeit oder bei der Fahrt durch die Stadtteile – oft macht sich Frust breit, wenn die Verbindung abbricht. Zwar sind laut Bundesnetzagentur mehr als 98 Prozent der Landesfläche in Nordrhein-Westfalen mit 4G oder 5G durch mindestens einen Netzbetreiber versorgt, doch die verbleibenden Lücken sind für Betroffene umso spürbarer. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, Schirmfrau der Aktion, betont: „Wir haben beim Netzausbau schon viel erreicht, aber jeder kennt noch Ecken, wo’s hakt. Genau diese Lücken wollen wir finden, denn gute Netze machen unser Land fit für die Zukunft und noch attraktiver für Menschen und Wirtschaft.“ Sie hebt hervor, dass die Initiative aus NRW in diesem Jahr erstmals bundesweit Nachahmung findet und alle Bundesländer teilnehmen.
Die Teilnahme ist unkompliziert: Bürgerinnen und Bürger können die kostenlose und werbefreie Funkloch-App der Bundesnetzagentur auf ihr Smartphone herunterladen. Einmal gestartet, misst die App im Hintergrund automatisch die Netzverfügbarkeit, während das Handy wie gewohnt genutzt wird. Die erfassten Daten werden anonym gesammelt und an die Bundesnetzagentur übermittelt. Diese veröffentlicht alle Ergebnisse in einer Funkloch-Karte, die dabei hilft, schlecht versorgte Gebiete zu identifizieren und den Ausbau gezielter voranzutreiben.
In den vergangenen zwei Jahren haben in NRW bereits über 50.000 Menschen mitgemacht und mehr als 20 Millionen Messpunkte geliefert. Diese Datenflut hat maßgeblich dazu beigetragen, die Versorgungslage besser zu verstehen und Verbesserungen anzustoßen. „Je kleiner die Versorgungslücken werden, umso mehr kommt es auf die präzisen lokalen Messungen per Funkloch-App an“, erklärt die Landesregierung. Auch Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath unterstützt die Aktion ausdrücklich: „Eine flächendeckende Mobilfunkversorgung ist entscheidend, damit Digitalisierung funktionieren kann. Dabei sind wir auf die Mitwirkung der Leverkusenerinnen und Leverkusener angewiesen, um einen möglichst lückenlosen Überblick zu bekommen. Bitte helfen Sie mit – nutzen Sie die Funkloch-App, damit die Lücken schnell geschlossen werden können.“
Laut Bundesnetzagentur sind in Nordrhein-Westfalen aktuell 98,4 Prozent der Fläche durch mindestens einen Mobilfunknetzbetreiber mit 4G versorgt. Die modernere 5G-Technologie ist bereits auf 95,4 Prozent der Fläche durch mindestens einen Anbieter verfügbar. Dennoch gibt es sogenannte „graue Flecken“ – Gebiete, die zwar von mindestens einem, aber nicht allen Netzbetreibern versorgt werden – auf 11 Prozent der Landesfläche. Rund 1,4 Prozent der Fläche gelten als „weiße Flecken“, die bisher weder mit 4G noch mit 5G versorgt sind.
Die Mobilfunkmesswoche NRW ist eine Initiative der Mobilfunkkoordinatorinnen und -koordinatoren in den Kreisen und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens. Ihr Ziel ist es, durch die Messungen der Bürgerinnen und Bürger die Transparenz über die tatsächliche Versorgungslage deutlich zu steigern.
Auch über den Zeitraum der Messwoche hinaus können Funklöcher in Leverkusen gemeldet werden. Die Stadtverwaltung nimmt Hinweise per E-Mail unter mobilfunk@stadt.leverkusen.de entgegen.
Weitere Informationen zur Mobilfunkmesswoche in NRW und zur Funkloch-App finden Interessierte online unter www.kdi.nrw/mobilfunkmesswoche (Öffnet in einem neuen Tab). Details zur bundesweiten Aktion gibt es auf www.check-dein-netz.de.