Leverkusen blickt auf eine lange Tradition im Einsatz für die Chancengleichheit zurück: Seit nunmehr 40 Jahren engagiert sich die Stadt aktiv für die Gleichstellung. Dieses bedeutende Jubiläum wird ab heute mit einer besonderen Ausstellung des „Bündnis Gemeinsam gegen Sexismus“ im Verwaltungsgebäude am Goetheplatz gewürdigt. Die Ausstellung ist bis Ende August für alle Interessierten zugänglich und soll dazu beitragen, Sexismus und sexuelle Belästigung zu erkennen und wirksame Maßnahmen dagegen zu verankern.
Die Stadt Leverkusen ist selbst Teil des „Bündnis Gemeinsam gegen Sexismus“. In diesem Zusammenschluss sind neben Unternehmen und Kommunen auch Vereine, Hochschulen, Krankenkassen, Genossenschaften, Behörden und Kammern vertreten. Das gemeinsame Ziel ist es, für die Themen Sexismus und sexuelle Belästigung zu sensibilisieren, zum Hinsehen zu ermutigen und aufzuzeigen, wie gemeinsam wirksame Maßnahmen etabliert werden können. Die Ausstellung im Verwaltungsgebäude Goetheplatz bietet hierzu bis Ende August konkrete Anstöße und Informationen für die Bürgerinnen und Bürger.
Die Einrichtung der städtischen Gleichstellungsstelle im Jahr 1985 war das Ergebnis intensiver politischer Diskussionen und ein für die damalige Zeit fortschrittlicher Schritt. Leverkusen zählte damit zu den ersten Städten in Deutschland, die die Gleichstellung von Frauen als eine kommunale Aufgabe festschrieben. In einer Ära, in der Amtsleitungen in der Regel männlich besetzt waren und die Frauenförderung zu den freiwilligen Aufgaben zählte, übernahm die Wuppertalerin Dr. Dagmar Schlappeit-Beck als erste „Gleichstellungsbeauftragte für Frauen“ diese herausfordernde Aufgabe. Auf sie folgte 1989 Simone Fey-Hoffmann, die sich 23 Jahre lang engagierte, bevor sie den Staffelstab an Sabine Rusch-Witthohn weitergab.
Seit 2019 leitet Cornelia Richrath das heutige Gleichstellungsbüro, das vielen Leverkusenerinnen und Leverkusenern noch als Frauenbüro bekannt sein dürfte. Das Büro ist eine wichtige Anlaufstelle für alle Menschen in unserer Stadt, die aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer Geschlechtsidentität Nachteile oder Diskriminierung erleben. Auch die Antidiskriminierungsstelle ist hier angesiedelt und bietet Rat und Unterstützung für Betroffene.
Cornelia Richrath unterstreicht die unverminderte Bedeutung dieser Arbeit: „In Zeiten, in denen antifeministische und antidemokratische Kräfte versuchen, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu delegitimieren und für die Vielfalt kein zu fördernder Wert darstellt, ist es wichtiger denn je, für unser Grundgesetz und die Gleichberechtigung einzutreten.“
Die direkte Unterstellung des Gleichstellungsbüros unter Oberbürgermeister Uwe Richrath verdeutlicht den hohen Stellenwert, den dieses Thema in der Stadtverwaltung genießt. „Das zeigt, welchen Stellenwert die Gleichstellung in unserer Verwaltung hat“, so Oberbürgermeister Uwe Richrath. „Obwohl wir deutschlandweit zu den Vorreitern der Gleichstellung gehören, brauchen wir in unserer Stadt und in unserem Land immer noch einen engagierten Einsatz für Menschen, die im beruflichen und gesellschaftlichen Leben benachteiligt oder diskriminiert werden. Das Jubiläum in diesem Jahr ist ein guter Anlass, um daran zu erinnern, in unseren Bemühungen nicht nachzulassen.“ Für viele Bürgerinnen und Bürger ist es beruhigend zu wissen, dass die Stadtspitze dieses Engagement aktiv unterstützt.
Die Sparkasse Leverkusen unterstützt die Ausstellung anlässlich des Jubiläums finanziell und zeigt damit ihre Verbundenheit mit den Zielen der Gleichstellungsarbeit. Annette Duppach, Gleichstellungsbeauftragte der Sparkasse Leverkusen, gratuliert der Stadt: „40 Jahre Gleichstellungsarbeit ist eine stolze Zahl. Auch bei der Sparkasse wird Gleichstellung großgeschrieben. Deswegen haben wir die Ausstellung gern unterstützt, denn Gleichstellung endet nicht innerhalb eines einzelnen Unternehmens oder einer Behörde.“ Dieses Engagement ist ein wichtiges Signal für die gesamte Stadtgesellschaft.
Dass das Thema Gleichstellung in Leverkusen breit getragen wird, zeigte sich auch erst kürzlich: Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März 2025 hatten die Gleichstellungs- und Diversitybeauftragten sowie deren Vertretungen der städtischen Beteiligungsgesellschaften in Leverkusen ein gemeinsames Zeichen für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter gesetzt.