Köln (ots)
In der Silvesternacht 2023/24 war die Polizei Köln mit mehr als 1000 Polizistinnen und Polizisten für die Sicherheit der Feiernden in Köln und Leverkusen im Einsatz. Die Gefahrenlage für den Kölner Dom stellte Einsatzkräfte und Ermittler in diesem Jahr vor eine zusätzliche Herausforderung.
"Nach dem Hinweis auf ein mögliches Anschlagsszenario für den Kölner Dom haben wir alles in unserer Macht Stehende getan, um die Bevölkerung zu schützen. Wir sind froh, dass wir in Köln ein friedliches Weihnachtsfest erlebt haben und die Menschen gemeinsam rund um den Dom auch mit verstärkten Schutzmaßnahmen Silvester feiern konnten ", betont Polizeipräsident Johannes Hermanns.
Bereits am Sonntagmorgen (31. Dezember) hatten Ermittler im Zusammenhang mit möglichen Anschlagsplänen drei Männer (25,30,38) mit tadschikischer bzw. usbekischer Staatsangehörigkeit in Gewahrsam genommen. Am Abend wurde dann ein weiterer deutsch-türkischer Mann (41) in Bochum festgesetzt. An Neujahr prüft nun ein Richter, ob und wie lange die freiheitsentziehenden Maßnahmen gegen die vier Männer andauern.
Allgemeine Einsatzlage und erste Zahlen
Bis in die frühen Morgenstunden (Stand: 6 Uhr) erteilten Einsatzkräfte in Köln und Leverkusen 65 Platzverweise, nahmen 23 Personen in Gewahrsam und leiteten Strafermittlungen, unter anderem wegen Körperverletzung, sexueller Belästigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung, ein.
Drei weitere Festnahmen erfolgten durch Streifenteams der Innenstadtwache am späten Sonntagabend nach dem Raub einer Halskette. Die drei aus Marokko stammenden Männer (22,16,22) sollen im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden. Zeugenaussagen zufolge hatten die Tatverdächtigen gegen 23.30 Uhr einen Kölner (25) an der Haltestellte Hansaring umzingelt, bevor sie ihm ein Bein stellten und ihm gewaltsam die Goldkette vom Hals rissen.
Nach dem Beschuss von Einsatzkräften mit Feuerwerkskörpern im Stadtteil Bocklemünd räumten Bereitschaftspolizisten kurzfristig die Platzfläche im Görlinger Zentrum. Eine Frau, die sich gewaltsam der nachfolgenden Personalienfeststellung entziehen wollte, verbrachte die Nacht im Polizeigewahrsam. Die Beamten fertigten eine Strafanzeige, achtzehn weitere Personen erhielten einen Platzverweis.
Bei vier weiteren Vorfällen (Stand: 6 Uhr) wurden Einsatzkräfte der Polizei mit pyrotechnischen Gegenständen angegriffen, blieben jedoch unverletzt.
"Unsere Einsatzkonzeption ist aufgegangen. Durch starke Präsenz und das entschlossene Eingreifen unserer Polizistinnen und Polizisten ist es gelungen frühzeitig gegen Randalierer vorzugehen und Straftaten durch Personengruppen weitestgehend zu verhindern. Mein Dank richtet sich an die vielen Beamtinnen und Beamten, die rund um den Kölner Dom, in den Veedeln und im Leverkusener Stadtgebiet bis in die frühen Morgenstunden für die Sicherheit der Feiernden präsent waren", hebt Einsatzleiter Martin Lotz noch einmal hervor.
Hinweis zur Kriminalitätsbilanz:
Eine Kriminalitätsbilanz für die Silvesternacht wird die Polizei wegen der erfahrungsgemäß erst in den kommenden Tagen zusätzlich eingehenden Strafanzeigen am 6. Januar veröffentlichen. Eine abschließende Bewertung und strafrechtliche Einordnung sind vielfach erst zu einem späteren Zeitpunkt und nach weiteren Ermittlungen möglich. (al/iv)
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